Freitag, 14. Oktober 2011

Pottgezwitscher, der Donnerberg und ganz neue Methoden der Ignoranz

Sowohl gestern als auch heute war/bin ich erneut in der Zeitung von Pottgezwitscher (paper.li) mit mehreren Beiträgen vertreten - aktuell mit meiner Abhandlung zum Thema "Druckkostenzuschussverlage", das ja auch leider ein Thema ist, das nie aus der Mode kommt und zwei fröhlichen, relativ neuen Blog-Einträgen zu einem selbst kreierten, zweiteiligen Horror-Film, wo es u. a. ums "übern Schrank fahren" geht :o). Vielen Dank dafür!

Ich hatte beim Betrachten der Statistiken gesehen, dass der Begriff "Donnerberg" im Zusammenhang mit Mülldeponie gegoogelt wurde. In Bottrop gibt es eine Mülldeponie dieses Namens, gleichzeitig befindet sich wohl in unmittelbarer Nähe ein Modellflugplatz, wenn mein Falk-Stadtatlas mir da keinen Quatsch erzählt hat. In Essen gibt es auch einen Donnerberg, der sich vom Ende der Schlossstraße in Bedingrade über Gerschede bis hinunter nach Dellwig erstreckt,  und zwar genau an dem Punkt, an dem die Donnerstraße in die Dellwiger Straße übergeht. Darum geht es auch in einem Blog-Eintrag aus Januar 2010, der sich auf ein fiktives Schlittenrennen am Essener Donnerberg bezieht und den ich auch gerade eben noch mal unter Twitter gepostet habe, denn wir nähern uns ja mit Riesen-Schritten dem Winter :o/.

Um kurz nach sechs zeigte mein Thermometer im Auto +4°C, als ich in Gerschede los fuhr, als ich an der Esso-Tankstelle an der Aktienstraße eintrudelte, um meinen identitätsgestörten Clio noch mit Sprit zu befüllen, fiel die Temperatur sogar auf +3°C und das blieb auch so, als ich später über die A40 Richtung Essen sowie durch Fulerum und Haarzopf zur A52 gurkte. Selbst in Düsseldorf-Golzheim, wo mein fahrbarer Untersatz friedlich vor sich hin parkt, zeigte die Temperaturanzeige immer noch +3°C. Dafür steht uns ein schöner, klarer Oktobertag bevor.

Als ich mich gestern Abend auf dem Heimweg von Düsseldorf nach Essen befand, hörte ich WDR2, da ich Radio Essen ja erst hinter der Ruhrtalbrücke problemlos empfangen kann. Verkehrsmininster Peter Ramsauer hat ja den Bürgern die Möglichkeit eingeräumt, Baustellen zu melden, an denen kein Baufortschritt erkennbar ist. Allein in NRW wurden bis dato 75 (!) Baustellen gemeldet, an denen definitiv nicht gearbeitet wird bzw. wo kein Fortschritt zu erkennen ist. Die Moderatorin befragte einen der Verantwortlichen für den Straßenbau in NRW zu dieser Tatsache, doch der verfuhr nach dem Motto "Doof oder tot stellen". Natürlich bilden sich tausende von Autofahrern und auch Anwohner, sofern es sich nicht gerade um eine Autobahnbaustelle handelt, das nur ein, wenn sich an Baustellen nix tut und die da wochenlang so unmotiviert in der Gegend rumstehen und z. T. für Behinderungen im fließenden Verkehr sorgen. Natürlich sind die Leute auch zu blöd und/oder zu blind zu sehen, ob an Baustellen gearbeitet wird oder nicht...doof oder tot stellen und dabei noch nen arroganten Tonfall anschlagen, weil Autofahrer und Anwohner ja prinzipiell blöd sind und sich am besten noch wegen möglicher Halluzinationen untersuchen lassen sollten, so geht's natürlich auch.

Der Schlaumi kann sich ja mal gerne die Baustelle am Reuenberg angucken - ja, genau die in Höhe der Pizzeria unweit vom Einmündungsbereich der Hugo-Knippen-Straße, bei der erst eine Baustellenampel den Verkehrsfluss behinderte, die dann entfernt wurde, um ein paar Tage später erneut wieder aufgestellt zu werden, also die berühmte Zombie-Ampel. An der Baustelle tut sich auch erkennbar nix und was da überhaupt gebastelt wird, bleibt wohl ein Geheimnis derjenigen, der für den Straßenbau in Essen zuständig ist. Normalerweise würde ich sagen, dass jeder Arbeitnehmer, der so unwirtschaftlich arbeitet bzw. der direkt oder indirekt Arbeitsverweigerung begeht, irgendwann die Kündigung bekommt, aber die Großkopferten machen's ja vor: Die kriegen noch Millionen-Gehälter und -Abfindungen zum Dank dafür, wenn sie ne Firma vor die Wand gefahren haben und Leute rauswerfen bzw. "Ballast abwerfen" :o/. Da kann man sich als öffentlicher Bauherr mit teilweise nicht besonders engagierten Arbeitnehmern schon mal ein bisschen Arroganz und Ignoranz erlauben *kotz*.

Auch das ist nämlich wohl beobachtet worden und ich hab's in der Realität auch schon gesehen: Einer arbeitet, der Rest quatscht, säuft Kaffee oder lehnt auf dem Stiel seiner Schippe, um ein Nickerchen zu halten. Gegen Pausen an sich ist absolut nix einzuwenden, die sind wichtig und notwendig, egal ob bei körperlicher oder geistiger Arbeit, aber wenn die Pause bei einer Arbeitszeit von acht Stunden mindestens 7,5 Stunden dauert, dann ist das wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders.

Keine Kommentare: