Freitag, 28. Oktober 2011

"Lustige" Vorgänge in Essen

Gestern Abend und auch heute früh wurde von zwei Sachverhalten berichtet, bei denen man sich echt fragt, ob's noch geht und wo manche Leute ihr soziales Gewissen haben (vermutlich nicht mehr vorhanden). Drei polnische Bauarbeiter sind seit Dezember 2010 auf der Baustelle am ehemaligen C & A-Gebäude auf der Kettwiger beschäftigt und haben dafür bis dato lediglich 150 Euro (!!) Lohn gesehen. Jetzt behauptet der Bauträger, obwohl die Papiere der Arbeiter eine andere Sprache sprechen, dass die polnischen Arbeiter gar nicht bei ihm angestellt sind, sondern dass sie eine Rechnung an einen Subunternehmer stellen müssten...ja, nee, ist klar, der eine scheißt den andern an, der Letzte scheißt sich selber an. Die Bauarbeiter wollen jedenfalls dagegen protestieren - der Protest kommt nach zehn Monaten zwar relativ spät, aber immerhin kommt er.

Die Tatsache, dass der Zuzug von Arbeitskräften von Osteuropa erleichtert wurde, ist wohl der besonderen Tatsache geschuldet, dass manche Arbeitgeber meinen, die Leute aus Polen, Rumänien, Russland, Ukraine...leichter bescheißen zu können in Bezug auf den Lohn, der ihnen zusteht. Soviel zum Thema "Soziales Gewissen".

An der Fakultät Mathe der Uni Duisburg-Essen hat sich ein Mathe-Professor unsagbar beliebt gemacht, indem er Studierenden mehr Punkte und bessere Noten versprach, wenn sie zum DRK zum Blutspenden gehen - zum Glück haben sich die Studis nicht darauf eingelassen, weil manche sich entweder erpresst und/oder diskriminiert fühlen. Es gibt nun mal Menschen, die gerne Blut spenden würden, aber es aus etwaigen Gründen nicht dürfen wie z. B. bei bestimmten Vorerkrankungen, Schwangerschaft und - was mir auch neu war - wenn sie bi- oder homosexuell sind. Klar, ein Blutspendewilliger rennt auch zum Blutspendedienst - egal, ob DRK oder eine andere Organisation - und trällert: "Ich bin XY und bin schwul/lesbisch/bi." Und wenn das wegen der HIV-Gefahr sein sollte, dass homo- oder bisexuelle Menschen nicht spenden dürfen: Es gibt auch sicherlich genug Heteros, die damit infiziert sind, z. B. wenn der Ehemann ohne Kondom auf dem Straßenstrich fremd vögelt, weil Kondome ja ach so störend sind und er ner Frau natürlich an der Nasenspitze ansehen kann, ob sie HIV-positiv ist, sich da bei einer Prostituierten ansteckt, anschließend mit seiner Ehefrau schläft und die dann unwissentlich auch mit HIV infiziert. Eigentlich wird doch angeblich vor Verwendung der entsprechenden Konserven auf HIV, Hepatitis und andere Krankheiten untersucht, sodass das eine mögliche HI-Infektion ja dann unabhängig von der sexuellen Orientierung des Spenders auffallen müsste.

Mittlerweile hat der Professor sein fragwürdiges Angebot zurückgezogen und sich auch entschuldigt - vor dem Öffnen des Mundes Gehirn einschalten, sage ich da nur. Wie sagte der Moderator auf Radio Essen so schön? - "Er ist ja Mathe-Professor, nicht Ethik-Professor." :o) Da wollte wohl jemand unserem ehemaligen Star-Chirurgen Christoph Brölsch Konkurrenz machen, der schwerkranke Menschen auch nur gegen die Zahlung horrender Geldbeträge vor dem Tod retten wollte...

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