Dienstag, 11. Oktober 2011

Noch ein nerviger Werbe-Spot - diesmal mit der omnipräsenten Heidi Klum!

Heidi Klum wirbt ja seit Neuestem für Drei-Wetter-Taft, diesmal für die Haarpflege- und Styling-Linie, die das Haar vor Hitzeeinwirkung durch Fön und/oder Glätteisen schützt. Wie schön, man bekommt sie ja auch so selten zu sehen sonst...was mich an der Werbung jedoch am meisten nervt, ist nicht Heidi Klum selbst, sondern dieses Summen im Hintergrund, als sie für das Produkt wirbt. Das soll wohl nen eingeschalteten Fön darstellen, aber für mich klingt es eher nach gereizter Brummsummse auf Drogen :o/. Da war der Sound-Designer wohl ein bisschen überfordert mit normalen Hintergrund-Geräuschen oder passender Musik.

Timo las uns gestern einen Artikel aus der Rheinischen Pest vor - die neuen Castings für "Germany's Next Top-Model" laufen wohl und eine der jungen Damen, die dort beim Casting in Hintertupfingen am Rhein waren, echauffierte sich darüber, dass sie Heidi noch nicht mal zu Gesicht bekommen habe, sodass sie auch leider nicht weitergelassen wurde - wenn Heidi sie gesehen hätte, hätte die sie sofort für die Show ausgewählt. Der Trend zum Selbstbetrug und zur Selbstüberschätzung ist doch immer wieder schön.

Es war von 14.000 Casting-Teilnehmerinnen in der gesamten Bundesrepublik die Rede. Erwarten die jungen Damen da allen Ernstes, dass Heidi Klum tatsächlich Zeit hat, an allen Castings persönlich teilzunehmen und auch jedes verhinderte bzw. angehende Model da persönlich zu beurteilen? Dafür muss man aber schon hinreißend naiv sein und/oder nicht ganz in der Realität angekommen sein. Wenn Heidi Klum sich wirklich alle Bewerberinnen persönlich anschauen würde, würde es an die drei Jahre dauern, bis da mal eine Sendung mit den Finalistinnen zustande käme, zumal sie ja sicherlich auch noch was anderes zu tun hat - ihre Familie, eigene Foto-Shootings, Drehs von Werbe-Spots etc. Auch die Leute, die zu Castings von DSDS gehen, werden nicht alle persönlich von Bohlen & Co. angehört, sondern müssen z. T. auch vor Tontechnikern, unbekannten Musikern etc. vorsingen - wobei DSDS ja noch viel größere Casting-Zahlen hat als GNTM (wenn auch nicht unbedingt verständlich).

Früher gab es mal den bösen Spruch "Wer nichts wird, wird Wirt", auch wenn da nicht in allen Fällen was dran ist und sich das Ansehen von Gaststätten-Besitzern mittlerweile in den meisten Fällen zum Guten gewandelt hat. Heute kann man den Spruch auch umformulieren. "Wer nichts wird bzw. werden will, geht zu nem Casting für DSDS, GNTM, X-Factor" etc. Natürlich ist die Lage für junge Leute in diesem Land nicht einfach, was den Einstieg ins Berufsleben betrifft, das heißt aber nicht, dass man einen Hang zur Selbstüberschätzung entwickeln soll und es mal bei irgendeiner abgefahrenen Casting-Show versuchen soll, wo dann nachher die Kandidaten ohnehin wieder in der Versenkung verschwinden.

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