Montag, 3. Oktober 2011

Remake des besagten Horror-Films "Frogs" - natürlich aus'm Pott

Das käme dabei heraus, wenn ich mit meinen Spießgesellinnen und -gesellen eine Neuauflage des Horror-Films *lachtot* "Frogs" drehen würde, über den ich ja gestern schon gebloggt hatte :o).

Natürlich spielt das Ganze nicht irgendwo in den USA, sondern mitten im Pott - genauer gesagt in Bottrop und Oberhausen, denn der Gesundheitspark Quellenbusch am Knappschaftskrankenhaus in Bottrop grenzt direkt an den Revierpark Vonderort und ein kleines Waldstück in Oberhausen-Osterfeld an.

Damit auch wenigstens jedes schlechte Klischee erfüllt wird, laufen wir alle im Look der Jahre 1900 bis 1920 rum, d. h. wir Frauen tragen weiße Rüschenkleidchen mit weißen Nylonstrümpfen und weißen Schuhchen - auch der weiße Rüschen-Schirm, der damals als Sonnenschutz gedacht war, darf natürlich nicht fehlen! Die Männer tragen natürlich alle Anzug und Krawatte, gerne auch in Kombination mit einer Schirmmütze auf dem Kopf. Marina hakt sich ganz elegant bei Timo ein, ich mich bei Thomas, Uli bei Thorsten und Renate beim Charmin Bear, haha. Wir flanieren vom Biotop an einer Kleingartenanlage, die direkt an ein Waldstück an der Ripsdörnestraße angrenzt, Richtung Gesundheitspark. Im Biotop sind natürlich keine Enten zu finden, sondern im und am Teich sitzen natürlich lauter tief unkende Kröten und Frösche, die uns misstrauisch beäugen. Marina macht zwar Fotos von den Tieren, traut sich aber nicht, die Kröten anzustupsen, damit sie wieder ins Wasser gehen und nicht von unaufmerksamen Radlern bzw. Spaziergängern geplättet werden. Das Herbstlaub fällt langsam von den Bäumen, einige Frösche finden es sehr schick, sich damit zu dekorieren. Die Frösche, Kröten und Unken hüpfen uns hinterher, als wir durch den Wald flanieren. Wir haben die Ripsdörnestraße noch nicht ganz erreicht, um die Brücke zum Gesundheitspark Quellenbusch zu überqueren, als Marina auch schon mit ihrem Schmetterlingsnetz los springt und versucht, Kohlweißlinge, Zitronenfalter, Pfauenaugen und andere fröhliche Schmetterlinge zu fangen.

Während Marina so durch den Wald hopst und schnell erschöpft ist, da die Schmetterlinge es bestens verstehen, ihrem Netz auszuweichen, erheben sich kleine grüne Baby-Kaimane aus dem Herbstlaub. Sie strahlen Marina mit ihren Milchzähnchen an und halten ihr neben diversen Zahnbürsten eine Tube Theramed Junior unter die Nase, um ihren Wunsch nach professioneller Zahnreinigung zu unterstreichen. Marina kommt darauf überhaupt nicht klar, beugt sich aber dem Wunsch der bedrohlich frech grinsenden Reptilien. Timo ist zwar total genervt, zieht es aber gerade deshalb vor, mit einem Ball zu spielen, während Marina die Zahnpflege vornimmt. Die Schmetterlinge tanzen übermütig im Sonnenlicht herum, das durch die Baumwipfel fällt, und zeigen Marina einen Vogel. Die bekommt das jedoch gar nicht mit, da sie viel zu sehr mit den Baby-Kaimanen beschäftigt ist.

Die anderen überqueren derweil die Brücke, die über die stillgelegte Güterbahnstrecke nach Duisburg-Hamborn führt. Auf den Gleisen liegen eine Vielzahl von Kobras in der Sonne, wo sie auf Beute in Form von kleinen Nagetieren lauern. Dem Charmin Bear schaudert beim Anblick der ganzen Giftschlangen, aber zum Glück befinden sich die Tiere ja zehn Meter unter ihm und können ihn somit nicht beißen. Renate wirft den Schlangen ein Kaugummi hinunter - das gibt sympathischen Atem.

Im Gesundheitspark angekommen sehen sie am Wegesrand doch tatsächlich eine Monokel-Kobra, die sogar einen echten Monokel mit sich führt, selbigen aber erst mal putzen muss, damit sie auch den richtigen Durchblick hat. Sie zischelt gereizt beim Anblick der ganzen Menschen - kann man als Kobra jetzt noch nicht mal mehr in Ruhe seine Sehhilfe reinigen? Die Leute halten sicherheitshalber mehrere Meter Abstand von der gereizt zischelnden Giftschlange. Die Frösche folgen ihnen immer noch unkend, natürlich auch in Richtung Wassertretbecken. Einige Ochsenfrösche und Erdkröten probieren das in der Nähe gelegene Tanzglockenspiel aus, sodass im gesamten Gesundheitspark schaurige Glockenspielklänge zu hören sind, die insbesondere Thomas und den Charmin Bear ziemlich unruhig machen. Die Baby-Kaimane im etwa 150 m entfernten Wald grinsen angesichts der schaurigen Klänge noch breiter, während Marina das blöde Grinsen der kleinen Reptilien kaum ertragen kann und da so gar nicht drauf klar kommt. Die Schmetterlinge fliegen weiter in Richtung Biotop und tanzen dort Cha-Cha-Cha in der Luft. Timo ist heimlich verduftet und sucht in der benachbarten Wohnsiedlung nach einer Kneipe. Auch ihm sind unbemerkt zwei kleine, dumpf unkende Laubfrösche gefolgt. Die beiden Amphibien haben Durst auf Coke.

Die Herren nehmen auf den Bänken am Wassertretbecken Platz, wobei insbesondere Thomas und der Charmin Bear sich unruhig umschauen. Der Anblick der ganzen Frosch-Armada wirkt auch nicht gerade beruhigend. Thorsten fängt mehrere Schmeißfliegen mit der Hand und wirft sie zu den Fröschen rüber, aber irgendwie sind die gar nicht an Fliegen interessiert. Erst als Thorsten die Frösche energisch darauf hinweist, dass er in seinem früheren Leben Taituwan, der chinesische Kopfabreißer war, drehen selbige frustriert ab und hopsen zurück in den Gesundheitspark, um eventuell andere Spaziergänger und Jogger erschrecken zu können mit ihrem dumpfen Geunke. Eine Erdkröte pupst verächtlich. Der Charmin Bear und Thomas atmen erleichtert auf.

Während Thorsten dafür gesorgt hat, dass die aufdringlichen Frösche mal endlich verduften, haben sich die Damen ihrer Schuhe und Strümpfe erledigt, um ins Wassertretbecken zu steigen, denn Kneipp-Kuren wirken ja sehr durchblutungsfördernd und anregend für den Kreislauf. Alex hebt bereits dezent ihr Röckchen, als sie zurück prallt - ein riesiger Alligator erhebt sich vom Grund des Beckens und sperrt sein ebenso großes Maul gierig auf. Uli und Renate quieken entsetzt. Der Charmin Bear geht laufen und mutiert vollkommen unerwartet zum Frontman, denn ein Linienbus, der gerade auf der Osterfelder Straße unterwegs ist, nimmt ihn auf die Hörner - Final Destination lässt grüßen. Thomas wünscht sich eine Schusswaffe, bis ihm einfällt, dass er kein guter Schütze ist - deshalb hat er Alex auch noch nie ne Rose oder ein Stofftier auf dem Jahrmarkt geschossen. Thorsten kann zwar schießen, hat aber auch gerade kein Gewehr zur Hand. Thomas geht ins Gebüsch und macht vor Angst Pipi. Die Damen schlüpfen schnell in ihre Strümpfe und ihre Schuhe, da der Alligator Anstalten macht, aus dem Becken zu kommen und ihnen zu folgen. Thomas wird im Gebüsch fast über den Haufen gerannt und muss sich alles abklemmen, denn der Alligator ist mittlerweile komplett aus dem Wassertretbecken raus und ist auch an Land alles andere als langsam, denn er flitzt los, um die Menschen noch einzuholen, dabei grinst er maliziös.

Sie rennen am Tanzglockenspiel vorbei, wo immer noch einige Frösche schaurige Glockenspielklänge erzeugen und dumpf unken. Der Alligator folgt ihnen immer noch und erhält sogar noch unerwartete Hilfe von vier Taschenkrebsen, die mitten auf dem Weg sitzen und bedrohlich mit ihren Scheren klappern. Alle springen problemlos über die Krebse hinweg, sodass die ebenso frustriert zurück bleiben wie der Alligator, der seine tierischen Freunde mal eben übern Haufen rennt. Danach sind die Taschenkrebse stinksauer...

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