Dienstag, 4. Oktober 2011

Horror-Film: Die gesichtslose Telefonstimme, Teil 1 :o)

Die Vorlage ist "mitten aus dat Leben gegriffen", denn zwei frühere Freundinnen von mir wurden als Teenies mal wirklich auf die Art von einem Unbekannten belästigt, als sie allein zuhause waren :o).

In dem bekannten Hochhaus am Reuenberg sitzen Alex und die Rüstige vor dem Fernseher. In den umliegenden Gärten unken Frösche vor sich hin - und das, obwohl es dort so gut wie keine Teiche gibt. Marina hopst mit einem Schmetterlingsnetz bewaffnet durch die Plantage am Ende einer Seitenstraße des Reuenbergs, um Falter aller Art zu fangen. Die zeigen ihr jedoch den Stinkefinger, worauf Marina überhaupt nicht klar kommt, genauso wenig wie auf die Tatsache, dass Timos Telefon immer hallt, wenn er sie von zuhause aus im Büro anruft. Einige Blutegel lauern geifernd im Gebüsch und hoffen, dass Marina sich bei ihren vergeblichen Versuchen, Schmetterlinge zu fangen, auf die Nase legt, damit sie sich an ihren nackten Unterarmen festsaugen können - Blut für die Brut, so heißt das Motto der Blutegel.

Fast wäre es Marina gelungen, einen schwarzen Admiral zu fangen, doch genau in dem Moment, wo sie ihr Netz über den großen Schmetterling stülpen wollte, klingelt ihr Handy. Sie denkt natürlich, es ist ihr Schatz, sodass sie freundlich rangeht, auch wenn sie eigentlich in dem Moment gar keine Anrufe gebrauchen konnte.
"Ja, hallo?" fragt sie atemlos.
Eine gesichtslose, männliche Stimme haucht in aufreizend langsamem Tonfall: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?"
Marina ist sehr irritiert. "Bitte?!"
"Soll ich dir mal übern Schrank fahren?!" wiederholt die gesichtslose Stimme.
Marina kommt auf diese dusselige Frage nicht klar, drückt das Gespräch weg und schaltet auch direkt ihr Handy aus - wer weiß, ob der Bekloppte nicht noch 100 Mal anruft, um sie mit seiner Frage zu nerven, auf die sie nicht klar kommt. Sie springt mit klopfendem Herzen den Schmetterlingen hinterher, die sich jedoch mittlerweile Richtung Bergheimer Steig verabschieden, sodass sie ihnen nicht mehr folgen kann. Danach ist sie vollkommen sauer und geht schimpfend in Richtung ihrer Wohnung in der Eggebrechtstraße. Bevor sie die jedoch erreicht, wird sie abermals von drei Baby-Kaimanen angehalten, die ihr Kinderzahnbürsten und Theramed Junior entgegen halten - also ist erst mal wieder Milchzahn-Pflege bei den kleinen Kaimanen angesagt. Darauf kommt sie auch nicht wirklich klar.

Der Halbmond ist aufgegangen und lässt sich von der Venus beflirten, die in seiner unmittelbaren Nähe am Himmel steht. Der Mond hat Äuglein und ein breites Grinsen. Zwischen seinen Lippen ragt ein Reißzahn hervor. Renate und Alex fragen sich, was eigentlich los ist - Marina ist einfach verschwunden und hat nen ominösen Anruf gekriegt, wie sie anhand ihrer Beobachtungen vom Balkon aus schließen konnten, der Mond spinnt auch rum, die Venus ebenso...sie hoffen auf Thomas, der versprochen hat, ihnen von der Pizzeria am Reuenberg Pizza und Nudeln mitzubringen. Wo bleibt er denn bloß - und das Essen erst mal?

Zur gleichen Zeit muss Thomas zwei Pizzen und ein Nudelgericht gegen einen hungrigen Alligator verteidigen, der dort mit seinem total überforderten Frauchen Dunja Dussel-Blond die Straße entlang kommt - die Frage ist nur, wer hier mit wem spazieren geht: Frauchen mit ihrem Alligator oder der Alligator mit Frauchen? Thomas macht fast vor Angst und Frust Pipi - erst fast 20 Minuten Warterei in der überfüllten Pizzeria und jetzt auch noch ein verfressener Alligator. Außerdem meldet sich seine Sextaner-Blase wieder. Dem beherzten Eingreifen eines männlichen, kräftig gebauten Passanten ist es zu verdanken, dass Thomas anschließend noch über alle Körperteile verfügt und das Essen endlich zu seiner A-Klasse transportieren kann, denn er hat Hunger und muss Pipi. Der Alligator ist frustriert, sodass die Mitarbeiter der Pizzeria ihm zu ihrem eigenen Schutz Schinken, Salami und Thunfisch zuwerfen. Nach fünf Minuten und drei Rülpserchen ist das große Reptil endlich zufrieden und geht sogar fast widerstandslos mit Frauchen zurück zu ihrem Haus in der Hugo-Knippen-Straße.

Während Thomas auf dem Rückweg zum Hochhaus ist, klingelt in Renates Wohnung das Telefon. Sie meldet sich ganz normal, doch dann flüstert eine gesichtslose Telefonstimme aufreizend langsam: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?!"
"Leck mich doch!" grummelt die Rüstige und knallt den Hörer auf die Gabel. Alex ist zunächst sehr erstaunt über die Reaktion, kann diese aber gut nachvollziehen, als Renate ihr von dieser ominösen Frage erzählt. Renate flitzt schon mal in die Küche, um Besteck zu holen, während Alex Thomas auf dem Handy anruft, um sich zu erkundigen, wo er mit dem Essen bleibt. Thomas steht leider an der Ampel an der Kreuzung Reuenberg - Bergheimer Steig - Gerscheder Straße im Stau, denn einer Blondine ist ihr 3er BMW hoffnungslos abgesoffen, sodass es erst mal nicht weitergeht - dank Gegenverkehr und ständig roter Ampel unmöglich. Er flucht, denn er muss immer noch Pipi und das Essen wird bestimmt auch kalt. Alex versucht, ihn zu beruhigen und rät ihm, notfalls seinen Dödel aus der geöffneten Fahrertür zu halten. Der Vorschlag treibt Thomas die Röte ins Gesicht, gleichzeitig sagt er sich aber auch, dass es eventuell nicht anders geht, wenn das hier noch länger dauert. Leider hat er auch kein Snickers zur Hand, damit der erste Hunger gegessen ist, aber zum Glück entschließen sich einige junge Männer, der Blondine in ihrem 3er zu helfen, damit die Straße mal wieder frei wird. Sie schieben den 3er um die Kurve in die Gerscheder Straße auf den Bürgersteig, damit sie sich dort in Ruhe um das Auto kümmern können, denn dort stören sie wenigstens niemanden bzw. halten den Verkehr nicht auf. Thomas seufzt erleichtert und blickt dankbar zum Mond auf - bis er feststellt, dass dieser mit seinen Reißzähnchen klappert. Danach ist er völlig von der Rolle und guckt krampfhaft auf die Straße, damit er den bösen Halbmond nicht mehr sehen muss. Die Venus hat vor Freude Nippelalarm.

Während Thomas sich langsam mal in Richtung Hochhaus bewegt, hat die ominöse gesichtslose Telefonstimme wieder zweimal angerufen und gefragt: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?!" Renate ist das Ganze ziemlich unheimlich, genau wie Alex, die jedoch versucht, es mit Humor zu nehmen, denn eigentlich ist der Spruch zum Schreien komisch. Wie gut, dass der Charmin Bear, der unten in der Sackgasse mit seinen Charmin-Klorollen (keine Ahnung, wo er die noch her hatte...) intelligente Zwiegespräche übers Steuerrecht hält, diese ominösen Anrufe nicht mitbekommen hat, denn das hätte ihn wohl noch mehr geängstigt als Tiere, die unter Umständen beißen könnten. Da er so dermaßen mit seinen Klorollen beschäftigt war, hat er zum Glück noch nicht mitbekommen, dass der Halbmond mittlerweile seine Reißzähnchen noch spitzer feilt und sich anschließend noch die Beißerchen mit Sensodyne für sensible Zähne putzt. Neptun gibt sich oben im All die Kante und hickst, sodass der ganze Hang leicht bebt.

Endlich ist Thomas mit dem Essen vor dem Haus eingetroffen. Als er die Fahrertür öffnet, um auszusteigen, hätte er fast den Charmin Bear damit getroffen. Er entschuldigt sich natürlich höflich, aber da dem Charmin Bear jetzt eine Klorolle auf den Boden gefallen ist, brüllt er den ziemlich erstaunten Thomas an: "Nein!!! Jetzt lassen Sie mich aber in Ruhe!!!" Thomas weiß nicht, was mit dem Charmin Bear los ist und guckt sparsam aus der Wäsche. Der Charmin Bear zieht mitsamt seinen Charmin-Klorollen weiter den Reuenberg hinunter, um sich in der griechischen Grillstube direkt am Bahndamm Gyros mit Tzatziki zu kaufen - seine Servietten hat er ja in Rollenform direkt mitgebracht. Thomas geht ins Haus und fährt mit dem Aufzug hoch in die 6. Etage. Klar, zwischen der 5. und 6. Etage bleibt der Lift stecken, sodass Thomas den Notruf-Knopf im Fahrstuhl betätigt. Eine männliche Stimme meldet sich. "Hallooooo? Kann ich Ihnen helfen????"
Thomas erklärt ihm, dass er im Aufzug des Hochhauses am Reuenberg feststeckt und er noch Essen für sich, Renate und Alex im Gepäck habe. Statt beruhigender Worte und der Zusage, dass in Kürze zwei Service-Mitarbeiter der Aufzugfirma eintreffen, die ihn da rausholen, fragt die gesichtslose Stimme: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?!" ...

Fortsetzung folgt! :o))

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