Mittwoch, 19. Oktober 2011

Schöne neue Arbeitswelt...

So geht's heute scheinbar wirklich in manchen Unternehmen zu :o) - einer arbeitet, der Rest steht rum und muss seine eigene Wichtigkeit unterstreichen, weil es zu viele Häuptlinge wie Supervisor, Manager, Teamleiter etc. gibt, aber zu wenige Indianer, die arbeiten. Da wundert es nicht, dass an manchen Baustellen keine bzw. geringe Fortschritte zu erkennen sind - auch wenn die unmotivierte Zombie-Baustelle am Reuenberg zum Glück seit einigen Tagen endgültig beseitigt ist.

         Quelle: leider unbekannt
Es wundert auch nicht, dass sich manche Bewerbungsprozesse in die Länge ziehen - früher bewarb man sich, bekam entweder eine Absage oder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und wenn das Gespräch gut lief, Bewerber und Arbeitgeber sich sympathisch waren und alle Rahmenkonditionen stimmten, wurde ein Arbeitsvertrag geschlossen - heute reicht eine Vorstellungsrunde nicht mehr, da können es gerne auch mal bis zu fünf Stück werden, manche Firmen greifen auch gerne auf Assessment Center zurück, wobei ich von deren Aussagekraft nicht immer überzeugt bin. Jemand, der in der Gruppe zurückhaltender ist, aber seinen Job versteht, ist gegenüber den Labertaschen, die zwar nicht unbedingt mehr wissen als der schüchternere Bewerber, aber sich besser ins scheinbar rechte Licht rücken können, häufig im Nachteil. Auch zurückhaltendere Menschen sind durchaus in der Lage, ein Produkt oder eine Dienstleistung effektiv zu verkaufen oder zu bewerben - der Endverbraucher merkt eigentlich recht schnell, ob derjenige Ahnung hat von dem, was er da tut oder ob er's mit ner Labertasche zu tun hat, die nicht viel mehr als heiße Luft verbreitet. Manche Vertriebler verstehen es, Leuten durch scheinbar rhetorisches Geschick ohne jede Substanz Scheiße noch als Gold zu verkaufen, aber das ist eigentlich nicht Sinn und Zweck der Übung. Derzeit sind Stellen im Vertrieb auch in tausendfacher Ausfertigung vorhanden, wobei es aber leider nicht in allen Fällen um Seriosität geht, sondern nur um Verkaufen, Verkaufen, Verkaufen zzgl. Provision für die jeweilige Labertasche. Der Firmenruf leidet aber sicherlich auch darunter, wenn später tausende von Reklamationen und Beschwerden kommen wegen aufdringlicher Telefonate, unerwünschter Werbeanrufe etc., aber Hauptsache, der Profit stimmt.

Mal gucken, wann diese Pest von hundert Vorstellungsrunden und Assessment Centern auch Einzug bei Helferstellen hält, z. B. bei Produktionshelfern, Raumpflegerinnen etc. Wenn es schon Firmen gibt, die ne promovierte Empfangskraft wollen, würde das auch nicht verwundern. Und da manches ja immer substanzloser wird im Sinne von heißer Luft und mehr Schein als Sein, wird natürlich auch offiziell im Zuge der Nachfolgeregelung ein Vorstand mit Glied gesucht, hahahaha!!!!

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