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Sonntag, 16. September 2012

Gute Hamsterliteratur - schlechte Hamsterliteratur

Wie in allen anderen Bereichen auch, gibt's sehr gute Infos über Hamster - egal, ob Zwerg- oder Goldhamster - und natürlich auch schlechte. Der Blog mycampbell.de ist z. B. gut geschrieben und anhand von Praxisbeispielen aus dem Zusammenleben mit den Tieren auch fundiert, aber manchmal muss ich leider feststellen, dass viele Infos über Hamster nicht immer zutreffen. Beispielsweise kursiert seit Jahren die Meinung, dass Campbells angriffs- und streitlustiger als ihre nächsten Verwandten, die Dsungaren, seien. Bei Slayer hat dieses Vorurteil sicherlich gestimmt, obwohl er mich in der ganzen Zeit, in der er bei mir lebte, nicht ein einziges Mal gebissen hat, aber Metallica ist eine eher friedfertige Natur, auch wenn sie ihren Unmut - der auch selten vorkommt - auch über Schnarren äußern kann.

Nen ganz großen Brechreiz kriege ich allerdings, wenn ich in einem Ratgeber über Kleinnager lesen muss, dass sich nur junge Tiere problemlos an den Menschen gewöhnen. Dies stimmt so auch nicht. Ich habe meinen Teddyhamster Fred im Alter von vier Monaten aus einer grottenschlechten Haltung übernommen (Käfig direkt am Fenster, Hamster nicht gezähmt, angedrögte Apfelstückchen lieblos ins Käfiggitter gesteckt, zu kleiner Käfig ohne Zubehör...) und auch er wurde mit viel Geduld und Aufmerksamkeit nach zwei bis drei Monaten in meiner Obhut handzahm. Allerdings muss man bei einem älteren, noch nicht gezähmten Tier, das auch schon schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste, natürlich viel mehr Geduld aufbringen als für ein Jungtier, das i. d. R. noch keine schlechten Erfahrungen mit Zweibeinern gemacht hat. Und selbst bei Jungtieren fassen nicht alle Hamster gleichschnell Vertrauen - James war mit vier Tagen "Zähmungszeit" ein absoluter Glücksfall, bei Metallica und Slayer hat es wiederum ein paar Wochen gedauert. Jedes Tier ist auch da unterschiedlich, genau wie bei Einrichtungsgegenständen wie Heu, Sand, Laufrad usw. Slayer und Metallica waren/sind richtige Klettermaxe, die zwar auch ihr Laufrad sehr gerne benutzen/benutzt haben, aber James hatte es z. B. nicht so mit klettern, der war eher Marathonläufer :o).

Bis dato habe ich alle meine Hamster einzeln gehalten, wobei manche Hamsterhalter zumindest bei Zwerghamstern auch gute Erfahrungen mit Paarhaltung gemacht haben. Bei James wäre es eventuell gegangen, noch ein Wurfgeschwisterchen dazu zu nehmen, Metallica hingegen ist froh, dass sie sich ihren Käfig und das Futter nicht noch mit einem Artgenossen teilen muss. Das galt analog auch für Slayer. Metallica ging es ja in ihrem Gehege im Zoogeschäft schon auf den Keks, dass da noch ein fünfköpfiger "Hamsterkindergarten" mit im Gehege war. Süß waren die ganz kleinen Hamsterchen im Schlafhäuschen zwar auch, aber sie scheinen Metallica doch etwas genervt zu haben. Sie saß mit dem Rücken zum Schlafhäuschen, als wenn sie sagen wollte "Mit dem Kindergarten da hab ich nix zu tun!" :o)).

O. g. Kleintierratgeber sieht auch Hamsterwatte als geeignetes Nistmaterial an - um Gottes Willen! Die darin befindlichen Fäden können den Tieren einzelne Zehen oder sogar Gliedmaßen abschnüren, deshalb habe ich auch noch nie für einen meiner Hamster diesen Blödsinn gekauft. Als Nistmaterial stelle ich immer unparfümierten Zellstoff (Taschentücher, Papierservietten, Klopapier) oder Katzengras zur Verfügung.  Auch vom Hamsterball oder Hamsterauto halte ich überhaupt nix, worauf aber auch die meisten Hamsterbücher richtigerweise hinweisen. Gestern hatte ich zwar so ein Hamsterauto gesehen, aber die Öffnung wäre selbst für einen Zwerghamster viel zu klein gewesen. Nicht alles, was angeboten wird, ist auch wirklich gut für die Tiere.

Wenn meine Hamster alt wurden, habe ich auch nie bemerkt, dass das Fell struppig wurde und/oder die Augen ausblichen. James war als Jungtier an der Oberseite dunkelgrau, die Flanken und Unterseite waren reinweiß. Als er zwei Jahre alt war, war das Fell auf dem Rücken hellgrau bis fast weiß, der ehemals schwarze Aalstrich war mittlerweile eher dunkelgrau, aber das Fell war schön bis zur letzten Minute, genau wie seine dunklen Augen, als ich ihn im Alter von fast 29 Monaten einschläfern lassen musste.



                                  Metallica bei der Futtersuche - (c) Alexandra Döll, Essen



                               Metallica an ihrem Kräcker - (c) Alexandra Döll, Essen

Der Spielplatz auf dem unteren Foto war bei Slayer sehr beliebt, Metallica hingegen hat ihn weitgehend verschmäht. Das Kunststofflaufrad habe ich ja mittlerweile durch ein Holzlaufrad ausgetauscht, was auch wesentlich geräuschärmer ist, wenn sie nachts durch ihr Laufrad wetzt.

Metallicas Abendspaziergang

Gestern Abend reinigte ich mal wieder Metallicas Käfig, während sie in ihrer Transportbox auf der Fensterbank im Wohnzimmer auf ihren obligatorischen Freilauf wartete - diesmal habe ich sie nicht auf dem Balkon warten lassen, weil es dafür doch etwas zu kühl war.

Schließlich war der Käfig wieder bezugsfertig und ich habe die Kleine in das von mir zwischenzeitlich aufgebaute Freilaufgehege gesetzt, wo auch Sammy, Rudolf-Dieter und Urmel saßen. Spielzeug wie ihre Zwerghamsterschaukel und ein neues, gestern bei MaxiZoo gekauftes Spielzeug - eine Mischung aus Tunnel, Treppe und Rutschbahn - waren natürlich auch vorhanden. Das neue Spielzeug aus Naturholz machte ihr besonderen Spaß. Die Schaukel findet zwar auch Beachtung, aber sie ist da nicht so ein großer Fan von, auch nicht von dem kleinen Spielplatz aus Naturholz, den Slayer ja über alles liebte.

Da Zwerghamster ja sehr klug sind, weiß sie natürlich auch, dass sich außerhalb ihres Freilaufgeheges ein großer Raum befindet, in dem sie in alle möglichen Ecken und Ritzen verschwinden könnte. Natürlich versuchte sie auch, aus ihrem Gehege zu entkommen, da Hamster nun mal richtige Ausbrecherkönige sind :o). Sie kletterte an Sammy hoch, um sie als Sprungschanze in die Freiheit zu nutzen, doch als sie oben auf Sammy Haarschleife angekommen feststellte, dass Sammy nicht hoch genug ist, um ihr den Sprung in die Freiheit zu ermöglichen, kletterte sie wieder an ihr runter, schaute sie empört an und gab ihr einen Klaps mit der Vorderpfote. Das fand Sammy zum Heulen. Mich hat sie nach ner halben Stunde Freilauf auch leicht gekratzt und angeschnarrt, als ich sie vorsichtig gepackt habe, um sie zurück in ihren frisch geputzten Käfig zu bringen. Im Käfig selbst habe ich die Transportbox leicht angekippt, sodass sie aus 2 cm Höhe runter in die Einstreu konnte, denn auf meine Hand hatte sie gestern Abend nicht mehr so wirklich Bock, wie sie mir auch unwirsch anzeigte. Nach fünf Minuten jedoch kam sie ans Käfiggitter, legte ihre linke Vorderpfote auf meine Nase, als wenn sie sagen wollte "So, jetzt sind wir wieder Freunde!" und wandte sich dann dem Hamstern und Buddeln zu :o). Auch die Veggies von Bunny, die ich ihr gestern noch gekauft hatte, fanden großen Anklang bei meiner kleinen Zwerghamsterdame.

Hm, Metallica kann eigentlich gar nicht wissen, dass ich Marcumar nehmen muss, aber irgendwie scheint sie es zu ahnen, dass ich, wenn sie zu heftig kratzt oder mich beißen würde, länger bluten würde als andere Menschen, die das Zeug nicht nehmen müssen. Tiere haben für sowas ja nen guten Instinkt. Auch ihr Vorgänger Slayer wusste, dass ich nicht alles tun konnte, als ich Ende 2010 den Gefäßverschluss im linken Bein hatte und hat darauf entsprechend Rücksicht genommen.

Mittlerweile hat die Kleine es auch ganz gern, wenn ich ihr mal vorsichtig übers Fellchen streichele, aber Zwerghamster sind ja nun mal keine klassischen Streicheltiere wie etwa Zwergkaninchen oder Meerschweinchen. Sie ist zwar mittlerweile relativ ruhig, wenn ich sie in die Hand nehmen muss, aber die kleinen Nager werden nun mal auch nicht allzu gerne angefasst, auch wenn sie einem problemlos das Futter aus der Hand nehmen. Mein Zwerghamster James Hetfield war da ne echte Ausnahme, denn ihn konnte ich sogar teilweise auf der Schulter mit mir rumtragen, ohne dass ihn das gestört oder genervt hätte - im Gegenteil, er schien es sogar richtig zu genießen. Auch da sind Hamster sehr unterschiedlich. Es macht jedoch sehr viel Spaß, die kleinen Zwerghamster bei ihren Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Käfigs zu beobachten.

Samstag, 12. September 2009

Slayer hat neues Spielzeug bekommen

Damit es meinem kleinen Campbell-Zwerghamster nicht so langweilig wird, habe ich ihm vorhin bei Fressnapf in Borbeck ein bisschen Spielzeug aus Naturholz zum Erkunden, Klettern und Spielen mitgebracht - ein Klettergerüst mit Liegeflächen, Leiter und Rutsche, eine Wippe und eine Art Kletterwand mit integriertem Schlafhäuschen. Nachher, wenn ich seinen Käfig reinige, werde ich mal testen, wie ihm sein neues Spielzeug gefällt. An dem jungen Buntspecht, der sich heute Morgen in meine Küche verirrt hatte und der sich zunächst auf sein Deckengittter setzte, hatte er nicht soviel Spaß - irgendwie mag der kleine Kerl offensichtlich kein Federvieh. Bei einer Flugente, die manchmal im Außensims meines Küchenfensters Pause macht, flippt er auch jedes Mal aus, obwohl die Ente gar nichts macht (außer Ausruhen und gelegentliches Quaken). Nur auf eine Eule und auf Raben reagiert er freundlich, alle anderen gefiederten Freunde werden gnadenlos angefaucht, auch wenn sie draußen sind und nicht in meine Küche flattern (können, weil das Fenster geschlossen ist).

Dem Specht ist übrigens nichts passiert, ich habe ihn vorsichtig wieder raus gesetzt und er ist sofort in Richtung Mühlbachtal abgeflogen. Der Specht war Slayer jedenfalls sehr zugetan, auch wenn das nicht so ganz auf Gegenliebe stieß.