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Sonntag, 5. April 2015

Der Vollmond vor Ostern :o)

Gestern Abend war der Himmel über Gerschede ab etwa 20 Uhr fast wolkenlos, sodass wir wenig später den Aufgang des Vollmondes im Südosten bewundern konnten - diesmal hatte der Mond nicht mehr den Farbton blank polierter Knochen, so wie noch in den Wintermonaten, sondern leuchtete in einem schönen Goldgelb.

                 Vollmond über Gerschede im September 2013 - (c) Alexandra Döll, Essen

Sammy drehte natürlich vor Freude ab, weil es so groß und goldgelb möndelte, genau wie ihr Brüderchen Ecki. Sammy ist allerdings die Temperamentvollere von beiden und war kaum noch von meiner Fensterbank in meinem Wohnzimmer wegzubringen :o).

Sammy und Ecki in der Morgensonne - damals noch in meiner früheren Wohnung in
Frohnhausen - (c) Alexandra Döll, Essen

Bubi hat sich heimlich aus der Wohnung geschlichen und sich mit seinen Bebichichi-Freunden Melody, Hobby und Bobby getroffen, um mal wieder Stinki und den Heissiwald unsicher zu machen :o). Als wir Bubis Verschwinden bemerkt hatten, hat sich Charter-Hahn Racker sofort in die Lüfte geschwungen, um nach seinem kleinen Kumpel zu suchen, während Sammy und Ecki Bubis Mama Melanie mit an Bord ihres roten Doppeldeckers nahmen, um den Kleinen ebenfalls zu suchen.

   Bubi - entweicht gerne heimlich, um Blödsinn zu machen - (c) Alexandra Döll, Essen

Allerdings waren Sammy, Ecki, Melanie und Racker nicht die Einzigen, die in der Luft waren - nein, es gab auch noch zwei Vollmondhexen :o), die auf ihren Besen am Himmel über Essen hinweg sausten, namentlich Renate und mich, hihi. Renate ist zwar derzeit auf einem Isländerhof, der sein 25-jähriges Bestehen feiert, aber mit einem Hexenbesen kommt frau ja überall hin, also haben auch wir beide uns auf meinem Balkon getroffen und haben uns auf die Suche nach Bubi und seinen Freunden gemacht.

Sammy, Ecki und Melanie flogen mit dem kleinen roten Doppeldecker Rhein-Herne-Kanal und Emscher entlang, während Racker sich auf das Gebiet rund um das Tetraeder konzentrierte. Renate und ich sausten auf unseren Besen Richtung Essener Süden, denn irgendwie habe ich geahnt, dass Bubi und die anderen Bebichichis sich sicherlich auf den Weg in den Heissiwald gemacht hatten, um Stinki erneut zu ärgern. Passend zu unserem Flug durch das Mondlicht hatte ich einen Ghettoblaster am Besenstiel befestigt, der ziemlich coole Musik spielte - "Devil's Dance" von Metallica, "White Wedding" von Billy Idol, "South of Heaven" von Slayer etc. Zwischenzeitlich funkte ich mit Sammy und Racker, aber meine Stoffies hatten Bubi und seine kleinen Freunde bislang noch nicht entdecken können - Emscher, Kanal und Tetraeder liegen ja auch zum Heissiwald in genau entgegen gesetzter Richtung.

Auch Clio hat einige seiner Artgenossen in der Straße - einen schwarzen Clio Grandtour und einen weißen Standard-Clio - zur Suche nach Bubi, Melody, Hobby und Bobby animiert, sodass die drei Autos völlig fahrerlos über die Straßen Essens geisterten. Sie konzentrierten sich bei ihrer Suche auf das Mühlbachtal in Frohnhausen, Holsterhausen, Fulerum und Margarethenhöhe - allerdings irritierten sie einige abendliche Jogger ziemlich, als sie auf dem Fußweg entlang fuhren. Mein Clio sprach zu einem besonders blöd guckenden Läufer: "Du guckst wie ein Auto kurz vorm Hupen!", passend dazu ließ mein fahrbarer Untersatz seine Hupe erschallen :o). Danach wäre der blöd guckende Jogger fast in den Mühlenbach gefallen - Clios Hupe und die Tatsache, dass mein Auto sprach, haben ihn offenbar ziemlich erschreckt. 

Renate und ich konnten von unseren Besen aus jede Menge hübscher Dinge sehen auf unserem Weg nach Bredeney: die hell erleuchtete Essener Innenstadt, den Schein des Osterfeuers an der Zeche Zollverein in Katernberg (obwohl im Nordosten der Stadt gelegen), jagende Eulen, bekloppte 3er BMW, die trotz ausreichender Straßenbeleuchtung aufgeblendet hatten wie ein Christbaum etc. Im Heissiwald angekommen, haben wir unsere Geschwindigkeit verlangsamt, um nicht unfreiwillig mit den Bäumen zu kollidieren. Das Mondlicht warf geheimnisvolle Schatten in den Wald, in der Nähe eines Hochsitzes heulte eine Eule.

Wir haben Bubi und die anderen Bebichichis auch tatsächlich gefunden - war ja auch nicht schwierig bei dem Gekrähe :o). Wir sind einfach immer Bubis "Hallo!" gefolgt, denn natürlich hatten er und seine Freunde mal wieder Stinki auf seiner Terrasse beim Wickel - dabei wollte sich der arme Mann doch nur eine auf der Terrasse rauchen :o))). Er fiel fast vom Glauben ab, als ihn vier Bebichichis im Mondlicht ankrähten und Bobby auch noch ein kleines Häufchen auf seiner Terrasse hinterließ. Bubi schnorrte Stinki um Pudding an, doch der hatte wohl gerade keinen im Haus und auch nicht vor, die kleinen Bebichichis in seine Wohnung zu lassen. Melody setzte sich mit einer Mini-Kalaschnikow auf Stinkis Pantoffel und bedrohte ihn, um ebenfalls Pudding zu bekommen. Hobby hat Stinkis Primeln im Garten angestrullert und war ganz stolz auf sich, weil die Blumen danach standen wie eine Eins :o).

Stinki wusste gar nicht, wie er dem Überfall Herr werden sollte - er fing an, ohne Musik Twist zu tanzen, um Melody auf seinem Hausschuh los zu werden und rief zwischendurch: "Wat is'n mit Euch eigentlich los?!" Bubi rief immer "Herr U*****!" und "Bubi will Pudding!" - Stinkis Nachbarn konnten die kleinen Bebichichis aber immer noch nicht sehen und dachten, dass Stinki jetzt ganz durchdreht, weil er ohne Musik auf seiner Terrasse Twist im Mondlicht tanzte, rummeckerte und offenbar auch noch bekloppte Selbstgespräche mit Kleinkinderstimme führte :oD.

Es war endgültig um Stinkis Contenance geschehen, als Bobby ihn fragte: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?", und dann auf einmal wie von Geisterhand Renate und ich im Sturzflug auf unseren Besen angesaust kamen, um die vier Bebichichis einzusammeln, damit Ruhe im Heissiwald ist - allerdings erschallte derzeit gerade aus meinem Ghetto-Blaster der Titel "Danger Zone" von Kenny Loggins aus dem Soundtrack des Films "Top Gun". Danach sank Stinki in eine gnädige Ohnmacht von mehreren Minuten Dauer...:o). Vermutlich sucht er jetzt noch nach Warnhinweisen auf seinen Speisen und Getränken, die besagen, dass man von deren Genuss Halluzinationen bekommt, in denen einem krähende Bebichichis und Vollmondhexen im Sturzflug erscheinen, die auch noch einen Ghetto-Blaster laufen haben.

Die vier Bebichichis fanden es nicht lustig, dass wir sie einfach aus der Luft von Stinki weggeholt haben, mussten es aber akzeptierten. Ich habe per Funk Sammy und Racker verständigt, dass wir die kleinen Bebichichis gefunden haben und sie sich alle auf den Rückweg machen könnten. Nachdem wir alle wohlbehalten zurück in Gerschede waren, ist Renate mit ihrem Besen zurück zum Isländerhof geflogen, während Melanie gehörig mit ihrem kleinen Sohn schimpfte und Racker Bubis Freunde zurück nach Herne bzw. Gelsenkirchen brachte.