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Samstag, 7. September 2013

Warum Recherchieren so wichtig ist

Manche Menschen - egal, ob bei Bewerbungen, Online-Shopping, Stromanbietern etc. - gehen ja kritik- und fraglos Verträge mit Unternehmen ein und heulen dann nachher rum, wenn die Ware trotz Vorkasse nie geliefert wird und das Unternehmen noch nicht mal auf Mails und Anrufe reagiert, wenn sich der Traumjob plötzlich als Alptraum entpuppt oder wenn sonstwas Unseriöses passiert wie etwa falsche Schlussrechnungen. Mit einem bisschen Recherche kann man sich auch die eine oder andere (Ent-)Täuschung ersparen - egal, ob als Käufer oder als Bewerber.

Vorhin hatte ich eine zunächst interessante Zeitungsanzeige gelesen, in der ein Verlag freie Mitarbeiter für die Portraitierung von Menschen aus verschiedenen Regionen in NRW sucht - das wäre ja für mich als Ruhrgebiets-Autorin perfekt gewesen. Das hörte sich ja zunächst gut an, aber bevor ich da meine Unterlagen hingeschickt habe, habe ich erst mal recherchiert - und das, was ich dann gelesen habe, hat mich zum Glück davon abgehalten, meine Bewerbung dorthin zu senden, denn das Konzept ist für den Autor weder tragfähig noch seriös, für den Verlag selbst natürlich schon :o). Wenn der Verlag sogar Kosten für ein Korrektorat zu scheuen scheint und die Bücher noch nicht mal bei Amazon gelistet sind, sagt das auch schon einiges aus.

Klar gibt's dann immer Meckerer, die auch noch ganz stolz sind, auf niedrigem Niveau für Ausbeuter tätig werden zu dürfen und dann kritische Stimmen gerne als Dummschwätzer und Hartz IV-Schmarotzer abwatschen. Hm...das sagt eine Menge über solche Schönfärber aus, denn nicht jeder Hartz IV-Empfänger ist automatisch dumm und faul, und nicht jeder Arbeitnehmer ist umgekehrt automatisch intelligent und fleißig, wie man ja an solchen kleingeistigen, vorurteilsbehafteten Ausführungen zu kritischen Stimmen sieht, haha.

Außerdem sollte es einem im Berufsleben - egal, ob als freiberuflicher Mitarbeiter oder Angestellter - auch nicht ganz so egal sein, wo die eigene Kohle her kommt, denn manchmal gilt auch: Mitgehangen - mitgefangen...das trifft auf solche Bauernfänger-Angebote zu oder aber auch auf Menschen, die auf STellenangebote der Marke "Stellen Sie uns Ihr Konto zur Verfügung, damit die verwaiste Nala aus Namibia ihr Vermögen bekommt, das sonst in den Wirren des Bürgerkriegs unterzugehen droht...", denn damit ist nix Anderes als Geldwäsche gemeint, wenn auch nett und vermeintlich sozial umschrieben. Wenn jemand wirklich sein Konto für solche Transaktionen zur Verfügung stellt, wird derjenige auch ganz schnell Gegenstand der Ermittlungen, haha.

Freitag, 4. November 2011

Neue Ideen für Ich-AGs - mit fragwürdigem Hintergrund

Bis vor einigen Jahren wurden die so genannten Ich-AGs ja auf Teufel-komm-raus von den Arbeitsagenturen gefördert, auch wenn der- oder diejenige noch nicht mal ne abgeschlossene Ausbildung vorweisen konnte, wie ich an der jüngeren Schwester einer früheren Kollegin gut sehen konnte - sie sollte Versicherungen verkaufen, obwohl sie erst ein Jahr zuvor die Schule erfolgreich abgeschlossen hatte, aber keine Lehrstelle bekommen hatte. Mittlerweile ist dieses Vorgehen wohl wieder etwas eingedämmt worden, aber es gibt immer noch genug schräge Geschäftsideen, bei denen man sich fragt, wie sowas Unterstützung in irgendeiner Form erfahren kann.

Kaffeefahrten von unseriösen Firmen/Veranstaltern sind ja schon nicht lustig, aber nun etabliert sich wohl auch der Trend zur privat organisierten Kaffeefahrt, wo die Leute mit privaten Pkw, die mit bis zu acht Sitzen ausgestattet sind, irgendwo hingekarrt werden. Abgesehen davon, dass die Teilnehmer nicht nur mit ihrer Kohle spielen, spielen sie auch mit ihrem Leben - für das Führen von Fahrzeugen mit bis zu acht Sitzplätzen ist kein Personenbeförderungsschein nötig und so fahren manche der privaten Veranstalter wohl auch (wobei man auch bei Leuten mit Personenbeförderungsschein häufiger den Eindruck gewinnen kann, dass die ihren Schein irgendwo in der Lotterie gewonnen haben und ihre vermeintliche "Macht" nutzen, um anderen nach dem Leben zu trachten). Es ist im Rahmen dieser dubiosen privat organisierten Kaffeefahrten wohl schon häufiger zu schweren Unfällen gekommen, wobei es u. a. auch noch Probleme mit dem Versicherungsschutz der Insassen geben kann. Na, herzlichen Glückwunsch! Unter Umständen verlieren die Teilnehmer dann nicht nur Geld, sondern auch noch ihr Leben oder zumindest ihre Gesundheit.

Allerdings stellt sich auch die Frage, wieso manche immer noch auf die leeren Versprechungen von Veranstaltern der Kaffeefahrten reinfallen - egal, ob diese das nun als Ich-AG oder gewerblich als GmbH oder GbR betreiben. Häufig sind Senioren zu den Fahrgästen zu zählen, die sich angesichts oft bescheidener Renten trotz lebenslanger Erwerbstätigkeit wohl keinen gescheiten Urlaub leisten können, und die vielfach auch der Einsamkeit entfliehen möchten, wenn ihr Partner verstorben ist, keine Kinder vorhanden sind (oder diese zumindest sehr weit weg leben, sodass häufige persönliche Kontakte schwierig sind) und bei denen der Freundeskreis auch altersbedingt stetig vom Sensemann dezimiert wird. Da kann man sich doch lieber in der örtlichen Kirchengemeinde oder in einem Verein einer Senioren-Gruppe anschließen anstatt sich da mit dubiosen Versprechungen Geld und Gesundheit aus dem Kreuz leiern zu lassen. Das Verrückte ist jedoch, dass viele ältere Menschen Gruppen und Begegnungsstätten für ihre Altersgruppe total skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen, denn: "Da gehen ja nur alte Leute hin!" :o)