Erst sollte ich mir eine Wohnung im Kraienbruch Nr. 47 anschauen - da wäre die Köln-Mindener-Strecke in der Nähe gewesen und auch St. Michael, aber da dort nur alte Menschen wohnen und sie nicht wusste, wie die zu Katzen stehen, habe ich nunmehr eine Wohnung in Nr. 58b genommen, da die Leute dort einfach tiefenentspannter sind. Von dort habe ich einen Blick direkt auf's Kirchenschiff, aber Steffi sagte mir auch, dass ich die Glocken nach spätestens vier Wochen nicht mehr wahrnehmen würde. Außerdem läutet St. Michael immer nur zwischen 6 und 22 Uhr, nachts ist die Kirche also ruhig. Deshalb verstehe ich manche Leute nicht, die sich immer von Bahn-Lärm oder Kirchengeläut gestört fühlen - an die Geräusche von Zügen bzw. Glockengeläut gewöhnt man sich mit der Zeit, es sei denn, ich bin ein bisschen blöd und langweile mich so sehr, dass ich alle mit meiner chronisch schlechten Laune nerven muss. Manche sind einfach schon innerlich tot und nur zu faul zum Umfallen.
Die Wohnung ist nur 2 EUR teurer als meine jetzige Hütte auf dem Herskamp und einen Balkon hat sie auch, an dem ich problemlos ein Katzennetz anbringen kann und darf :o). In der zweiten Etage schaut darauf sowieso kaum jemand und mein Nachbar im EG hat auch ein Katzennetz am Balkon. Die Küche, an die der Balkon angrenzt, habe ich einen Blick auf die Häuser am Reinhold-Unterberg-Weg und der Ausblick ist auch schön :o). In den nächsten Tagen soll mir der Mietvertrag zugehen und wegen der Schufa-Prüfung mach ich mir auch keine Sorgen, da ich eine pünktliche Zahlerin bin und auch meine letzte Schufa-Auskunft aus Juni 2018 sehr positiv war.
St. Michael an einem gewittrigen Morgen im Juni 2013 - (c) Alexandra Döll, Essen
Ich freue mich wie Bolle über meine neue Hütte. Ich kann es nicht ändern, wenn manche gar nix mehr von sich hören lassen und meinen, ich mit meinen Katzen bin ja nur ein Störfaktor - es gibt ja auch Leute, die sich in Anzug und Krawatte werfen für ein Anmietungsgespräch, aber meinen, sie müssten dann ihre Miete nicht regelmäßig zahlen. Vornehm geht die Welt zugrunde - zumindest äußerlich, aber was mit den inneren Werten vielfach los ist, merken manche erst, wenn's zu spät ist.