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Freitag, 17. April 2015

Wohin militanter Nichtraucherschutz führen kann...:o))

Für Raucher sollte es zwar selbstverständlich sein, auf Nichtraucher Rücksicht zu nehmen, aber der militante Nichtraucherschutz, der mittlerweile praktiziert wird, geht selbst vielen Nichtrauchern schon zu weit - außer den ganz militanten Nichtrauchern, die sich in ihrer Persönlichkeitsentfaltung gestört fühlen (komische Entfaltung, wenn man den ganzen Tag den moralischen Zeigefinger schwingt...) und die ohnehin ziemlich genussfeindlich zu sein scheinen, nicht nur, was das Rauchen betrifft - da geht's genauso um Dinge wie Ernährung, Getränke (vor allem die Alkoholischen!) und andere Dinge, die Spaß machen.

Da Raucher ja mittlerweile am Arbeitsplatz grundsätzlich vor die Tür geschickt werden, kann das natürlich in manchen Zusammenhängen lustige Auswirkungen haben, wie man am Cartoon von Ralph Ruthe sehen kann :o)).


(c) Ralph Ruthe

Na, wenn die Teufel jetzt schon zum Rauchen in den Himmel müssen, sagt das ja schon einiges über die Genussfeindlichkeit in diesem Land aus :o). Eigentlich würde Zigarettenrauch in der Hölle gar nicht auffallen wegen des Höllenfeuers, das u. a. Schwefel und Ruß verbreitet, aber selbst da schicken wohl die militanten Nichtraucher die Raucher lieber an die frische Luft in den Himmel. 

Sonntag, 13. Oktober 2013

Die Spaßbremsen der Nation

In Deutschland macht sich immer mehr der Trend breit, sich als Spaßbremse der Nation zu verdingen bzw. dass geistige Tiefflieger meinen, alle per Internet an ihren vermeintlichen geistigen Höhenflügen teilhaben lassen zu müssen *nerv*.

Mich nerven prinzipiell alle Menschen, die militant sind und auch keinen Millimeter nach rechts oder links schauen. Wenn sich jemand vegetarisch ernährt, ist das total okay für mich - wenn sich aber jemand vegetarisch ernährt und alle "Fleischfresser" in militanter, fanatischer Weise zur vegetarischen Ernährung bekehren will und "Fleischfresser" schon total kriminalisiert, ist das nervig, intolerant und auch kleingeistig. Deshalb krieg ich immer dat Brechen, wenn ich Internet-Beschwerden der Marke "Bei Rewe/Edeka/Aldi etc. haben die nicht genug Obst/Gemüse..." lese. Erstens ist in allen genannten Läden immer ausreichend Obst und Gemüse vorhanden und zweitens gibt es in Supermärkten auch Fleisch und Wurst. Ich hasse es, wenn solche vegetarischen Spaßbremsen sich zum moralischen Weltenrichter aufschwingen und auch noch gebührende Beachtung für ihre kleingeistige Art einfordern. Ich kenne auch einige Vegetarier, aber die sind alle normal drauf und versuchen nicht ständig, ihr Umfeld zu bekehren.

Ähnlich wie militante Vegetarier gehen mir auch militante Nichtraucher auf den Keks. Dass man auf Nichtraucher Rücksicht nehmen sollte, sollte für jeden Raucher selbstverständlich sein, aber dieses militante, bisweilen hysterische Getue einiger Nichtraucher, die sich von der Spaßbremsenpartei Die Grünen manipulieren lassen, geht sogar vielen Nichtrauchern zu weit. Ich erinnere mich da nur an die vollkommen hysterische Leserinnenzuschrift in der WAZ: "In Indien ist Rauchen auf der Straße eine Straftat!" Geil, toll gedacht, liebe hysterische Leserin - dann ziehen Sie doch nach Indien und wenn Sie dort Opfer einer Vergewaltigung durch mehrere Männer werden sollten und sich u. U. sogar noch die Polizei selbst an der Tat beteiligt, möchte ich Ihre Reaktion mal sehen - Rauchen ist also zu Recht in Indien kriminell, aber echte Straftaten dürfen dann bagatellisiert werden, denn leider passieren solche Dinge ja nicht so selten in Indien?! Vor Schreiben eines Leserbriefs mal den Hysterie-Modus aus- und das Gehirn einschalten, mehr fällt mir dazu nicht ein.

Bei militanten Nichtrauchern, die Raucher schon kriminalisieren, frage ich mich immer, wie die eigentlich gelebt haben, als die Grünen noch nicht mit ihrer scheinheiligen Art und ihrem vermeintlichen Nichtraucherschutz auf den Plan getreten sind. Bei manchen Menschen in Deutschland scheint zu gelten: Uns geht's hier zu gut, deshalb echauffieren wir uns hier über Nebenkriegsschauplätze. Anders sind auch solche Beschwerden nicht zu erklären, in der sich manche Menschen über vermeintlich unfreundliche Kassiererinnen im Supermarkt beschweren. Habt Ihr keine anderen Sorgen als Euch und Eure eigene Wichtigkeit? Offenbar nicht, denn ich glaube, wenn Euch hier auch die Bomben um die Ohren fliegen sollten, wie in vielen anderen Ländern der Welt, verkäme solch ein Schwachsinn auch schnell zur reinen Nebensache. Und wenn Ihr unbedingt beachtet und hofiert werden wollt, dann bewerbt Euch bei RTL2 bei "Frauentausch", "Die Geissens" oder "Berlin - Tag und Nacht" - da bekommt Ihr dann genug fragwürdige Aufmerksamkeit, haha.

Angesichts solcher Spaßbremsen und der Meinung eigener Menschen, ihre individuellen Befindlichkeiten in den Mittelpunkt stellen zu müssen, kursiert im Internet alle Jahre wieder die lustige PowerPoint-Präsentation, bei der die Personalleiterin eines Unternehmens die alljährliche Weihnachtsfeier organisiert. Sie lädt alle zur Weihnachtsfeier ein, der Chef verkleidet sich als Weihnachtsmann, es werden Weihnachtslieder gespielt und die Kollegen dürfen sich untereinander Geschenke im Wert von maximal 20 EUR pro Präsent machen. So weit, so gut.

Dann treten plötzlich wieder die selbst ernannten militanten Zeitgenossen auf den Plan - die türkischen Kollegen fühlen sich diskriminiert, weil die christlichen Feiertage nicht mit den muslimischen konform gehen, sodass die Weihnachtsfeier nun Jahresendfeier heißt - natürlich gibt's auch weder Weihnachtslieder noch einen Weihnachtsbaum. Die Muslime sind also nun zufrieden. Dann melden sich aber weitere Minderheiten, die auch noch ein Wörtchen mitreden wollen: Schwangere möchten möglichst nah an den Toiletten sitzen, Mitglieder der Weight Watchers möglichst weit weg vom Buffet, der Betriebsrat hält Geschenke untereinander für zu teuer, die Lesben wollen nicht mit den Schwulen an einen Tisch, die anonymen Alkoholiker fordern einen trockenen Tisch ein und zum Schluss melden sich die Vegetarier, die sich nicht damit abfinden können, dass die Weihnachtsfeier im Steakhouse stattfinden soll. Kein Wunder, dass die Feier schließlich komplett durch die Geschäftsleitung abgesagt wird und die Personalleiterin am Ende im Sanatorium landet :o)).  Kein Wunder, wenn jede Minderheit meint, sie hätte auch noch ein Wörtchen mitzureden und möchte auch bei der Planung hinreichend gewürdigt werden.

Samstag, 10. August 2013

Der ganz normale Wahnsinn in Deutschland

Wahnsinn ist immer noch steigerungsfähig - sieht man z. B. daran, dass der Hauptbahnhof Mainz, immerhin die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, derzeit von der Bahn gar nicht angefahren wird. Der Grund: Personalmangel...das passiert, wenn Mitarbeiter kurzsichtig wegrationalisiert werden und ein großes Unternehmen wie die Bahn offenbar nicht in der Lage ist, ihre Urlaubsplanung so vorzunehmen, dass auch in der Ferienzeit genug Mitarbeiter für das gesamte Bundesgebiet verfügbar sind.

Und selbst, wenn es sich nicht um einen großen Bahnhof, sondern "nur" um eine kleine S-Bahn-Station in einem Vorort einer Großstadt handeln würde, ist das einfach nicht tragbar; und schon gar nicht, wenn darauf abgezielt werden soll, dass viele Menschen statt mit dem Auto mit dem ÖPNV zur Arbeit pendeln. Das werden sich viele angesichts solch einer hanebüchenen Personalplanungspolitik wohl dreimal überlegen, ob sie ihren fahrbaren Untersatz gegen den nur rudimentär erbrachten Service eines Großkonzerns eintauschen. "Die Bahn macht mobil" - in Mainz offenbar derzeit aber nicht, haha.

Auch die Grünen und ihre so genannte Politik werden immer bescheuerter: Nach militantem Rauchverbot in Kneipen, das sogar schon einer Vielzahl von Nichtrauchern zu weit geht, soll jetzt in Betriebskantinen ein so genannter "Veggie Day", also ein fleischloser Tag, eingeführt werden - warum wir dann wieder stylishes Denglisch nehmen und keinen deutschen Begriff, ist wohl ein Geheimnis mäßig begabter Grünen-Politiker, die sich hip geben wollen, aber sich in Wirklichkeit einfach nur lächerlich machen mit ihrer altbackenen Gouvernanten-Politik inklusive erhobenem Zeigefinger. Wie sagte mein Chef neulich so schön? - "Früher waren die Nazis braun, heute sind sie grün." Mit der Aussage hat er vollkommen Recht.

Was wollen unsere Grünen Gouvernanten denn demnächst noch alles reglementieren? Dürfen demnächst keine BMW, Mercedes, Audi, Volvo und weitere Sportwagen-Marken mit hoher PS-Zahl mehr verkauft werden - sowas klang ja bei unseren grünen Toleranz-Faschisten auch schon an? Müssen Berufspendler dann jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren - auch wenn die einfache Strecke schon mehr als 100 km beträgt? Wie oft darf am Tag geküsst werden? Wie viel Kinder muss eine deutsche Frau mindestens gebären?  Da gibt's ja noch genug Dinge des täglichen Lebens, wo unsere Grünen Gouvernanten ein bisschen Reglementierungs-Wahn betreiben können.

Liebe Grünen-Politiker, wenn Ihr schon gegen Autos seid - insbesondere gegen die mit viel PS unter der Haube - geht doch einfach mit gutem Beispiel voran: Schafft Eure Bonzen-Karren und Euren Chauffeur ab und fahrt selbst mit dem Fahrrad zum Bundes- oder Landtag. Ach nee, wie hieß es schon so schön in George Orwells "Farm der Tiere"? - "Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher als andere", das gilt wohl auch für Grünen-Politiker.

Freitag, 24. Mai 2013

Wahnhafte Realitätsverkennung

Schön, dass die SPD sich nach 150-jährigem Bestehen selbst feiert - auch wenn manche ihrer Beschlüsse ziemlich an der Realität und am Bürgerwillen vorbei gehen (militanter Nichtraucherschutz, Hartz IV). Das Ziel von Hannelore Kraft - SPD NRW - ist es, bei der nächsten Wahl 40 + X zu erreichen. Sorry, Frau Kraft, das nenne ich mal wahnhafte Realitätsverkennung - Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass die SPD nach dem Durchsetzen von Hartz IV und einem vollkommen überzogenen Nichtraucherschutzgesetz von mehr als 40 % der Deutschen gewählt wird?

Dazu gab es auch einige Leser-Kommentare heute in der NRZ, allerdings in Bezug auf das Nichtraucherschutzgesetz. Viele Gastronomen haben in den vergangenen zwei Jahren noch Renovierungskosten investiert, um Raucher- und Nichtraucherbereiche zu trennen, damit dann die SPD und die Grünen die totale Bevormundung einführen und das Rauchen in Gaststätten komplett verbieten, auch wenn ein entsprechender Raucherbereich vorhanden ist, sodass Nichtraucher nicht durch den blauen Dunst belästigt würden. Jetzt kommen schon die ersten Beschwerden von Anwohnern irgendwelcher Eckkneipen, weil die Raucher draußen auf der Straße angeblich zu laut reden...schöne neue Welt, oder?

Ich weiß nicht, wie die Nichtraucher - bei denen übrigens auch viele finden, dass dieses Nichtraucherschutzgesetz um einiges zu weit geht - es jahrzehntelang verkraftet haben, wenn sich Raucher in Büros, Gaststätten, Discos usw. getummelt haben. Kaum, dass die Politik den moralischen Zeigefinger schwenkt, weil sie angeblich ach so besorgt um ihr Stimmvieh sind (haha), kommen plötzlich die militanten Lobbyisten und Denunzianten aus ihren Löchern gekrabbelt und verteufeln Raucher - das nenne ich dann mal grenzdebil. Raucher sollten in jedem Fall auf Nichtraucher Rücksicht nehmen, aber diese Hetzjagd auf Raucher hat wirklich schon was arg Diskriminierendes an sich, und der indirekte Aufruf zu Bespitzelung und Denunziantentum (falls ein Gastronom in seiner Wirtschaft gegen das Rauchverbot verstößt), erinnert eher ans Dritte Reich oder an die ehemalige DDR. Da reichte es ja auch schon, wenn ein missliebiger Mensch andere durch dummes Geschwätz in Misskredit gebracht hat. Entwickelt Deutschland sich allmählich wieder zurück?

Für mich stand von dem Tag an, als Hartz IV in Kraft trat, fest, dass ich nie wieder die SPD wählen werde - und dieses militante Nichtraucherschutzgesetzt bestärkt mich nur noch in meiner Meinung. Da können die Genossen nur noch auf Wähler mit Gedächtnisproblemen hoffen (Hartz IV ist ja mittlerweile seit über acht Jahren in Kraft) oder auf militante Lobbyisten. Mal gucken, wann SPD und Grüne auf die Idee kommen, Alkohol in Gaststätten zu verbieten...   

Mittwoch, 15. Mai 2013

Das nennt man mal nicht lustig

Eva hatte mir gestern Abend noch gemailt, weil ihr Schwiegerpapa einen Herzinfarkt hatte :o(((. Zum Glück geht es ihm wohl aber mittlerweile schon wieder besser. Trotzdem sind solche Vorgänge nicht wirklich schön.

Als ich gestern Abend Panorama3 im NDR schaute, kam u. a. ein Bericht über deutsche Arbeitnehmer aus medizinischen Berufen, die lieber im benachbarten Ausland - im konkreten Fall Dänemark - arbeiten, weil sie dort weniger Stress, aber mehr Verantwortung, Lohn und Anerkennung für ihre Tätigkeit bekommen. Auch ausländische Pflegefachkräfte machen um Deutschland lieber einen großen Bogen - da nützt auch das leere Gelaber von unserem Bundesgesundheitsminister und unserer Kanzlerin Untätig nix.

Das bezieht sich allerdings nicht nur auf medizinische und pflegerische Berufe, sondern auch auf andere Berufsgruppen, die lieber ins Ausland abwandern aus den vorgenannten Gründen - egal, ob es Banker, Lokführer, Busfahrer oder was auch immer sind. Da sollte sich die deutsche Politik mal Gedanken drüber machen anstatt in ihrer Schockstarre und ihrer Ablehnung von Mindestlöhnen zu verharren - auch wenn die senile Krawattenträgerpartei FDP jetzt im Wahlk(r)ampf so tut, als wenn sie sich in manchen Branchen dafür öffnen würde. In Deutschland sind Arbeitnehmer in vielen Unternehmen leider keine Menschen mehr, sondern nur noch lästige Kosten-Nutzen-Analysen, die erst mal daraufhin überprüft werden, ob sie sich für fragwürdige Unternehmenskulturen und unterdurchschnittliche Bezahlung rekrutieren lassen. Natürlich gibt es auch noch viele sehr gute Arbeitgeber, aber bei vielen herrscht leider schon die Hire-or-Fire-Mentalität vor, weil manche die Situation auf dem Arbeitsmarkt für ihren Geldbeutel und ihre unterbelichtete Psyche ausnutzen möchten.

Gestern "freute" ich mich  über den hysterischen Brief einer NRZ-Leserin, die gegen Raucher wetterte und zum Abschluss schrieb, dass Rauchen in der Öffentlichkeit in Indien ne Straftat darstellt. Hm...wenn sie das so toll findet, dass Rauchen in Indien ne Straftat ist, kann sie ja nach Indien ziehen und ihr militantes, intolerantes Nichtraucher-Gehabe ausleben - und dann rumheulen, wenn ihr die indische Polizei nicht hilft, wenn sie Opfer einer ernsthaften Straftat, wie z. B. einer Vergewaltigung, wird oder ihr sogar Geld dafür bietet, wenn sie den oder die Täter nicht anzeigt. Da weiß ich echt nicht, was schlimmer ist - Rauchen in der Öffentlichkeit oder als Opfer einer Straftat keine Hilfe durch die Polizei zu bekommen. In Indien hat es ja diesbezüglich in der jüngsten Vergangenheit genug schlimme Vorfälle gegeben.

Ich hab weder was gegen Nichtraucher, Nichttrinker, Vegetarier noch gegen Veganer - solange die mich mein Leben leben lassen, denn ich lasse sie auch ihr Leben leben. Wenn's aber militant bis hysterisch wird und mich jemand sektenmäßig bekehren will, dann ist bei mir der Ofen aus. Ich hab auch nie versucht, Steffi von der Vegetarierin zur Fleischfresserin umzuerziehen - umgekehrt hat sie aber auch nie nen Aufriss gemacht, wenn mein Essen Fleisch enthielt. Mit einem bisschen Toleranz und gesundem Menschenverstand geht's auch - der aber manchen Menschen in der BRD leider völlig abgeht. Der deutsche Lobbyist braucht eben seine Sündenböcke - im Dritten Reich waren's die Juden, Homosexuelle und Behinderte, nach dem Zweiten Weltkrieg die Gastarbeiter, jetzt sind's die Raucher und die Muslime - nur der Neofaschismus, der wird von vielen Teilen der Bevölkerung nach wie vor toleriert oder bagatellisiert. Zum Glück gibt's auch da eine Reihe positiver Ausnahmen, denn es gibt Gott sei Dank genug Menschen, die gegen Rechts auf die Straße gehen - nur unsere Politik ist nach wie vor auf dem rechten Auge blind...   

Dienstag, 25. September 2012

Das macht Sinn...

Als ich am Sonntagabend Westpol im WDR sah, "freute" ich mich mal wieder über unsere verstrahlte NRW-Gesundheitsministerin. Raucher will sie mit pseudobetroffenem Gesicht maßregeln, weil's zu mehr wohl nicht reicht, aber die Frühreha-Plätze für Schlaganfallplätze aufstocken, dafür sieht sie dann keine Notwendigkeit...vielleicht sollte man jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt und nicht vermeintliche Experten, deren Zahlen sie sich dann sowieso so umdeuten kann, wie es ihr gerade in ihr beschränktes Weltbild passt.

Auch die Kommentare einiger User zum Thema "Nichtraucherschutz" fand ich wieder total gut. Früher hat sich kein Mensch über Raucher aufgeregt, aber seitdem einige das eigene Denken abgestellt haben und sich lieber willig von Politikern oder pseudointelligenten Promis sagen lassen, was gut und schlecht ist, kommt dann immer der moralische Zeigefinger. Natürlich kann und sollte ich als Raucher auf Nichtraucher Rücksicht nehmen, aber diese Hetzkampagnen und dieses blöde Gelaber von Grünen-Politikern in NRW zum Nichtraucherschutz sind purer Schwachsinn. Bei kleingeistigen Leuten mit fehlender Toleranz, die jedoch das Denken eingestellt haben und sich dann noch wundern, dass der Staat immer mehr wie ne Super-Nanny daher kommt, findet sowas natürlich Gehör. Selig die Armen im Geiste...viel schöner wäre es, wenn die Politiker und auch einige Bürger und Politiker mal bei rechten Tendenzen in diesem Land genauso intolerant wären wie bei Rauchern, aber Nebenkriegsschauplätze lenken bekanntlich von den eigentlichen Problemen ab, deshalb sind auch alle weiterhin auf dem rechten Auge blind und kümmern sich lieber um ihre tolle Rolle als Super-Nanny der Doofen und Autoritätshörigen, die meist sowieso keinen Spaß am Leben haben und deshalb auch anderen den Spaß am Leben vermiesen wollen.

Freitag, 17. August 2012

Es gibt eine Spezies, die offenbar nie ausstirbt

Damit meine ich jetzt nicht Tiere oder Pflanzen, sondern in diesem Fall Deutschlands Kleingeister, die zwar nix wissen, aber vollkommen am Rad drehen, sobald ihnen jemand ein bisschen Macht/Verantwortung in die Hand gibt. Gestern Abend kriegte ich bei der Aktuellen Stunde im WDR direkt zweimal nen Brechreiz - erst bei der originellen Aktion einer Kneipe in Halle/Westfalen gegen das von den Grünen angestrebte militante Rauchverbot in Kneipen in NRW und dann bei vollkommen übertriebenen Aktionen des Ordnungsamtes Dortmund.

Der Reihe nach: Die Grünen in NRW sprechen sich ja für ein militantes Rauchverbot in NRW aus, auch in Eckkneipen und Gaststätten, wo vielfach ohnehin schon der Raucher- vom Nichtraucherbereich separiert ist. Komisch, viele Nichtraucher finden das schon total überzogen, aber dass unsere kleingeistigen, weltfremden Politiker von nix Ahnung haben, sieht man ja schon daran, dass die nix anderes können, als sich die eigenen Taschen auf Kosten von Ottonormalbürger füllen und Beschlüsse treffen, die an jedem gesunden Menschenverstand vorbei gehen.

Auf jeden Fall darf in der besagten Eckkneipe in Halle/Westfalen immer noch geraucht werden, gleichzeitig wurde die Gaststätte analog zu Rauchverbotsschildern mit dem Hinweis ausgestattet "Bündnis90/Grüne müssen leider draußen bleiben", hihi. Das finde ich wirklich mal ne coole Aktion. Die Reaktion einer in Selbstmitleid und Zombie-Dasein ertrinkenden Grünen-Abgeordneten war natürlich entsprechend - pikiert (konnte sie wohl jetzt so gar nicht verstehen, aber das setzt ja auch Hirn voraus) und dann kam das Argument, dass in anderen Ländern ja noch ganz andere Nichtraucherschutzgesetze existieren. Sorry, wir sind hier aber nicht in den USA, Italien, Spanien oder sonstwo, wir sind hier in Deutschland, aber offenbar scheint es unseren Volksverrätern ja nicht mehr möglich zu sein, mal ne eigene Identität und Vorgehensweise zu entwickeln, da wird dann lieber ins Ausland geschielt *stöhn*.

Liebe Grüne, wenn morgen ein amerikanischer, italienischer oder spanischer Politiker oder irgendein bekloppter, von den Medien hochstilisierter Promi (der gar keiner ist) vorschlägt, in Abwasserkanälen zu baden, weil das angeblich so ne schöne Haut macht, macht Ihr das dann auch? Schickt Ihr Euer Volk hier im Ruhrgebiet dann in die Emscher und ihre teilweise noch nicht renaturierten Nebenflüsse wie z. B. Schwarzbach, (Borbecker) Mühlenbach, Berne, Boye usw.?! Der Verdacht liegt ja nahe, wenn man Euer pseudobetroffenes Gelaber zum Nichtraucherschutz hört, deshalb will wohl auch unsere NRW-Gesundheitsministerin Frau Steffens - ebenfalls eine Grüne - die E-Zigarette verbieten. Schöne doppelte Moral - einerseits wird das Rauchen von Euch verteufelt (und wo es mal was zu verteufeln gäbe wie z. B. beim Rechtsradikalismus seid Ihr weiterhin schön blind und kleingeistig), aber wenn plötzlich alle, aber ausnahmslos alle Raucher von einem auf den anderen Tag aufhören würden zu rauchen, würdet Ihr rumheulen, weil Euer toller Staat keine Tabaksteuer mehr einnimmt. Ja, wat denn nu?! Verlogener und scheinheiliger geht's kaum, deshalb finde ich das Plakat an der o. g. Kneipe in Halle/Westfalen total gut. Euch geht's nicht wirklich um den Nichtraucherschutz Eurer Bürger, sondern um Nebenkriegsschauplätze, damit Ihr Euch mit den echten Problemen (hohe Arbeitslosigkeit, auch wenn viele Arbeitslose aus der Statistik weggeschönt werden, schlechtere Bildungschancen in NRW, zunehmender Neofaschismus) nicht auseinander setzen müsst, denn dafür reicht Eurer Kleingeist nicht aus, da kümmert Ihr Euch lieber um die besagten Nebenkriegsschauplätze.

Aufreger Nr. 2 war ein Beitrag über eine Dortmunder Kinderpflegerin, die ihre Mittagspause gerne im nahegelegenen Park verbringt und sich bei gutem Wetter zu Erholungszwecken gerne mit ausgezogenen Schuhen auf eine Parkbank legt, um ein bisschen zu dösen. Die Anwohner der KiTa kennen das, auch von einigen Kolleginnen der besagten Kinderpflegerin, und haben da auch kein Problem mit, nur das Dortmunder Ordnungsamt war da ganz diensteifrig zur Stelle und haben ihr schon mehrfach vorgeworfen, den Zweck einer Parkbank missachtet zu haben. AUA!! Sogar der Kameramann des WDR wurde von einigen übereifrigen Kleingeistern des Ordnungsamtes angesprochen, ob er auch ja nicht auf der Bank gestanden habe...hm, wie bekloppt muss man da eigentlich sein?! Das passiert aber nur, wenn man Leuten Macht in die Hand gibt, die sonst keiner beachtet bzw. für voll nimmt und bei denen es wohl zu mehr nicht gereicht hat als andere zu moralisieren und zu maßregeln.

Ach ja, und Passanten im ohnehin kaum frequentierten Park könnten ja denken, dass die Kinderpflegerin auf der Bank zusammengebrochen ist und holen dann nen NAW. Ja, nee, ist klar - ich glaube kaum, dass alle Bürger so kleingeistig sind wie die Herrschaften vom Ordnungsamt Dortmund. Bevor ich nen Krankenwagen anfordere, spreche ich denjenigen auf der Bank doch erst mal an, und wenn ich dann feststelle, dass derjenige gesund und munter ist und wirklich nur ein Nickerchen hält, dann hole ich auch bestimmt keinen NAW - und da werde ich wohl nicht die Einzige sein, die so handeln würde. Irgendwie muss das Ordnungsamt Dortmund ja seinen Kleingeist, gepaart mit kleinlichem Schwachsinn, ja rechtfertigen.

Bei der Kinderpflegerin ist ohnehin gut zu erkennen, dass sie wohl ihre Pause gerne auf der Parkbank verbringt, denn sonst führe ich wohl kaum ein herzchenförmiges, rotes Kuschelkissen mit, um meinen Kopf weich zu betten. Echt, sonst habt Ihr aber in Dortmund keine Sorgen, oder?! Dass Euer Stadtteil Dorstfeld zunehmend in der Hand von Neonazis ist, die sich dort wie die Chefs vom Ghetto fühlen und ausländische Mitbürger drangsalieren, wäre weitaus wichtiger, aber stattdessen kümmert Ihr Euch da um so nen nichtigen Nebenkriegsschauplatz, der sich einem mit gesundem Menschenverstand nicht erschließt.

Ich frag mich echt, was noch alles in Deutschland von irgendwelchen Kleingeistern reglementiert werden soll - die Anzahl der Küsse, die ich meinem Freund gebe? Wie oft jemand in der Woche Sex haben darf? Aus welchen Ländern unsere Bananen importiert werden dürfen? Welche Autos wir kaufen sollen - gibt's demnächt ein Gesetz zur BMW-/Opel-/Audi-/Mercedes-Quote?

Beruflich und privat hatte/habe ich häufig mit Menschen aus anderen Ländern zu tun - ehemaliges Jugoslawien, Japan, Südkorea, Frankreich, USA, Spanien, Portugal, Griechenland, Türkei, Indien, Pakistan - aber solch ein intolerantes, kleinkariertes Volk wie die Deutschen ist mir echt noch nie begegnet, und das kann ich sagen, obwohl ich selbst deutsch bin. Das sagen auch komischerweise viele Menschen, die mal eine Zeit lang außerhalb von Deutschland gelebt haben und denen fällt diese Kleingeistigkeit und fehlende Toleranz nach ihrer Rückkehr aus einem fremden Land so richtig auf.


Donnerstag, 31. Mai 2012

Der Tag der Moralisten

Heute ist ja eigentlich Weltnichtrauchertag - als ich heute früh auf dem Weg zur Arbeit jedoch Radio Essen hörte, dachte ich eher, wir haben heute den Tag der Moralisten und selbsternannten Sittenwächter. Sicherlich sterben jedes Jahr eine Reihe von Menschen an den Folgen des Rauchens, das soll damit auch nicht abgeschwächt werden, aber wer spricht denn mal von der Zahl der Opfer, die direkt oder indirekt durch Alkohol versterben - sei es als Konsument oder als Opfer einer Straftat, die durch alkoholisierte Menschen begangen wurde? Dazu schweigen unsere Sittenwächter und Gutmenschen aber beharrlich, ebenso wie zu den Zahlen der Opfer, die durch Unfälle - egal, ob im Straßenverkehr oder in der Freizeit - sterben. Dazu kommt mal ab und zu was, aber so ein Aufriss wie beim Rauchen wird da nicht gemacht. Okay, rauchen soll keiner mehr wg. Nichtraucherschutz - aber Komasaufen, unter Alkoholeinfluss rumprollen, Leute anschnorren und anpöbeln bis hin zu körperlicher Gewalt ist natürlich weiterhin statthaft. Deshalb kriege ich jedes Mal das kalte Kotzen auf diese Moralapostel. Ich glaube, es gibt Wichtigeres, als sich als Sittenwächter über Raucher aufzuspielen, aber manche Damen, die sich da zu Wort gemeldet haben, haben wohl sonst keine anderen Sorgen oder sind einfach betriebsblind bzw. politikerhörig ("Das soll die Politik regeln..."). Am beschissensten wäre es noch, wenn sich eine Dame über Raucher echauffiert und die am besten direkt wegen Körperverletzung anzeigen würde, aber keine Probleme damit hätte, nen Pelzmantel zu tragen, denn Tierquälerei ist ja für manche Pappnasen nicht annähernd so schlimm wie der blaue Dunst. Selig die Armen im Geiste, aber der Deutsche braucht seine Sündenböcke, um von seinem eigenen beschränkten bis intoleranten Weltbild abzulenken: 1933 - 1945 waren es die Juden, in den 60ern und 70ern die Gastarbeiter und jetzt sind es die Raucher. Wer ist denn als nächstes dran? Kinderlose Frauen? Autofahrer? Muslimische Mitbürger - auch wenn die keine Neigung zum Fundamentalismus haben? Tendenzen in diese Richtungen sind ja leider teilweise auch schon zu beobachten.

Als Raucher ist es für mich selbstverständlich, auf Nichtraucher Rücksicht zu nehmen und ich habe auch prinzipiell nichts gegen Nichtraucher, genauso wenig wie gegen Vegetarier und Veganer, aber wenn irgendwas militant bis schwachsinnig wird, krieg ich die Krise, denn manche Nichtraucher oder Vegetarier meinen ja dann, anderen ihre Lebensweise mit leidendem Moralapostelblick und ziemlich bescheuerten Argumenten aufdrücken zu müssen. Komisch, Steffi ist Vegetarierin, Marina, Timo und ich sind es nicht - wir hatten kein Problem damit, wenn Steffi sich ein vegetarisches Gericht bestellt hat und umgekehrt hat sie uns auch nicht blöd angemacht, wenn Timo und ich uns ein Steak oder ne Pizza mit Schinken bestellt haben. Steffi ist sogar mit nem "Fleischfresser" glücklich verheiratet, ohne dass es da zu partnerschaftlichen Dramen kommt. Auch ihr kleiner Aaron bekommt als Kind Fleisch, denn sie ist der Auffassung, dass er seine Ernährungsweise später, wenn er alt genug ist, selbst entscheiden soll und sie ihm nicht einfach ihre Lebensweise aufdrücken möchte. Tolerant geht's nämlich auch, aber das setzt ein bisschen Hirn voraus.

Sonntag, 29. April 2012

Wenn man keine Ahnung hat...

...einfach mal die Fresse halten, sagte Kabarettist Dieter Nuhr eins. Am Donnerstagabend konnte ich ihm auch mal wieder nur zustimmen.

Erst habe ich wie üblich im Bayrischen Rundfunk "quer" mit Christoph Süß geguckt. In einem Beitrag ging es um einen militanten Nichtraucher - also Lobbyist - der jetzt sogar das qualmen unter freiem Himmel verbieten will, am besten auch noch im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon. Als ich diesen depressiven Zombie schon sah mit seinem pseudointelligentem Gelaber, kriegte ich ja schon nen Brechreiz.

Was will er denn demnächst noch alles verbieten? Lachen auf der Straße, denn dadurch könnten sich ja schlecht gelaunte Zeitgenossen bedroht und belästigt fühlen - so leider geschehen, als ein junger Mann in Höhe des Gemarkenplatzes in Holsterhausen von einem anderen jungen Mann mit dem Messer getötet wurde, weil er sich durch die ausgelassene Stimmung des Opfers und seiner Freunde bedroht fühlte. Aha...gut drauf sein ist in Deutschland wohl auch nicht mehr statthaft, da zücke ich dann mal direkt ein Messer, weil Lachen und Heiterkeit mein bierernstes, untotes Zombie-Dasein bedroht. Wie krank ist das denn?

Ach ja, und dieser vermeintliche Gutmensch könnte auch noch direkt das Händchenhalten von Liebespaaren in der Öffentlichkeit verbieten, denn sonst fühlen sich u. U. Dauersingles oder andere frustrierte Menschen durch dieses harmlose Zeichen des Zusammengehörigkeitsgefühls auch noch belästigt und bedroht und rasten aus.

Okay, der Lobbyisten-Zombie forderte, rauchende Nachbarn zu verklagen - hm, und was ist mit dem Alkohol?! Unter Alkoholeinfluss werden jede Menge Straftaten begangen und an der Alkohol-Sucht eines einzelnen Familienmitgliedes sind schon jede Menge Familien zerbrochen, am Rauchen jedoch nicht. Als Raucher ist es auch eigentlich kein Problem, auf Nichtraucher Rücksicht zu nehmen - außer für ganz verstrahlte Berufsblondinen, die in acht Stunden Arbeitszeit mehr rauchen und dummes Zeug labern als arbeiten und somit einige Freiheiten weidlich ausnutzen bzw. dann auch andere, vernünftige rauchende Arbeitnehmer in Verruf bringen, die während acht Stunden vielleicht drei oder vier Kippen rauchen, ohne den halben Tag an der frischen Luft zu verbringen und sich durch dummes, hirnblondes Gelaber hervor zu tun.  Klar, wenn ich mehr rauche als arbeite, leide ich auch an Arbeitsüberlastung - wie soll ich auch in einer Stunde Arbeitszeit das schaffen, wofür mir normalerweise acht Stunden zur Verfügung stehen? Auf solche Berufsraucher mit Berufsblondinen-Gen kriege ich auch das kalte Kotzen - und ich rauche wohlgemerkt auch, aber nicht sieben Arbeitsstunden am Tag. Solche Blondchen sorgen dann jedenfalls für Überlegungen unter den Arbeitgebern, Raucherpausen demnächst stärker zu reglementieren oder ganz zu verbieten (nicht wahr, Herr Ohoven?).

Nach "quer" schaltete ich dann um auf den MDR, um "Hauptsache gesund" zu sehen. Das Thema hieß diesmal "Dünnes Blut - dickes Blut", es ging also im weitesten Sinne um Blutverdünnung, Blutgerinnungsstörungen usw. Bei der Sendung kriegte ich die nächste Hasskappe. Da saß ne Hämatologin im Studio und faselte da fröhlich was vom Quick-Wert - dass der INR eigentlich mittlerweile der international gebräuchliche Wert ist, der auch in aller Herren Länder verstanden wird, wenn während des Urlaubs im Ausland ein Arztbesuch notwendig werden sollte, hat sie nicht mal mit einer Silbe erwähnt; genauso wenig wie die Tatsache, dass der INR im Gegensatz zum Quick-Wert auch keinen Schwankungen je nach verwendetem Thromboplastin unterworfen ist. Bei meiner INR-Selbstmessung entspricht ein INR von 2,9 einem Quick-Wert von 17 % - in nem Labor, das aber ein anderes Thromboplastin verwendet, käme als INR auch 2,85 oder 2,9 raus, aber sicherlich ein höherer Quickwert zwischen 25 und 30 %. DAS wusste nicht nur der Kardiologe, der mich im Januar 2011 im Gerinnungsselbstmanagement geschult hat, sondern auch der Stationsarzt im Philipp, und der ist Facharzt für Neurologie und hat somit nicht unbedingt was mit Gerinnungswerten zu tun, haha. Mein Rheumatologe gibt im Arztbrief nur noch ausschließlich den INR an - das nur zur Info für Leute, die ihren Beruf offensichtlich richtig gut verstehen und das dann auch noch vor nem Millionenpublikum ausposaunen.

Als nächstes erfreute mich dann das Klischee-Gelaber der Ärztin, dass das Thrombose-Risiko erst ab 50 zunimmt. Komisch, warum gibt es dann schon Kinder, die Marcumar oder Falithrom nehmen müssen?! Und meine Thrombose erschien mir dank meines APS schon mit knapp 28...danke für soviel intelligentes Klischee-Gelaber. GRRRRRRRRRRRRRHHH!!!!

Der Hinweis in den Beipackzetteln zu Marcumar, Falithrom und anderen Blutgerinnungshemmern zu Vitamin K-haltiger Ernährung (hauptsächlich in grünem Gemüse, aber auch in Hühnerleber und einigen anderen Lebensmitteln enthalten) erfolgt aus formaljuristischen Gründen, was aber nicht heißt, dass sich wirklich jedes Vitamin K-haltige Lebensmittel auf die Blutgerinnung auswirken muss. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie ich sowohl in der Schulung gelernt als auch im Begleitbuch gelesen habe. Gegen eine Portion Spinat, der auch viel Vitamin K enthält, ist sicherlich nix einzuwenden, problematischer könnte der spontane Verzehr von drei Tellern Spinat auf einmal werden. Ob und welche Lebensmittel sich beim Einzelnen auf die Blutgerinnung auswirken, ist also individuell verschieden - Madämchen warnte aber ziemlich nachdrücklich vor dem Verzehr von Vitamin K-haltigen Lebensmitteln, um bei manchen Marcumar-Patienten die Unsicherheit noch mehr zu schüren. Ich freue mich immer wieder, wenn Mediziner auf dem neuesten Stand sind...*reiher*. Wie gut, dass die Wahrscheinlichkeit, in der Uni-Klinik Leipzig zu landen, bei mir aufgrund meines Wohnortes im Pott sehr gering ist, denn da müsste ich dann wohl um mein Leben fürchten, wenn ich der Dame in die Hände fallen würde.

Freitag, 4. März 2011

Rauchen ist uncool - Saufen aber scheinbar nicht

Die Zahl der militanten Nichtraucher ist in den letzten Jahren, nachdem Raucher immer mehr verbannt und bisweilen schon fast kriminalisiert wurden (man denke nur mal an die Anzeige gegen unseren rauchenden Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, weil er in der Gegenwart einer Person geraucht hatte...), signifikant angestiegen. Online-Medien sind ebenso voll über die negativen Konsequenzen des Rauchens wie auch Print-Medien. Manche Leserbriefe in Programmzeitschriften singen ja schon Klagelieder darüber, wenn in Fernsehserien geraucht wird. Wenn wir sonst keine Probleme auf diesem Planeten haben...

Klar, dass Rauchen nicht gesund ist und im ungünstigsten Fall auch eine Reihe von ernstzunehmenden Erkrankungen auslösen kann, steht außer Frage. Allerdings fällt auf, dass die gleichen strengen Maßstäbe, die beim blauen Dunst angewandt werden, offenbar nicht beim Alkohol angelegt werden - die Alkoholindustrie weigert sich seit Jahren, auf den Flaschen analog zu Zigarettenschachteln Warnhinweise anzubringen, Alkohol-Werbung gibt es auch nach wie vor und ist im Gegensatz zur Zigaretten-Werbung nicht verboten.

Wenn jemand eine angebotene Zigarette auf einer Party ablehnt, ist dies kein Problem und wird von manchen militanten Nichtrauchern schon als fast auszeichnungswürdig angesehen, aber wenn jemand auf einer Party ein alkoholhaltiges Getränk ablehnt, ohne dass da ein tieferer Sinn hintersteckt, kommen sofort Klischeefragen wie "Bist du trockener Alkoholiker?", "Hat deine Frau dir verboten zu trinken?", "Musst du noch fahren? Nimm doch ein Taxi!" Da sind dann auch plötzlich die millitanten Nichtraucher ganz schnell  mit irgendwelchen Klischees und Vorurteilen dabei - es soll jedoch auch Leute geben, die keinen Alkohol mögen, obwohl sie weder fahren müssen noch trockene Alkis sind.

Ich trinke auch eher selten Alkohol mittlerweile - früher habe ich schon mal ganz gerne Wein, Sekt oder ein Likörchen getrunken, wenn auch nicht exzessiv, aber wenn ich vorher ne Schmerztablette eingeworfen habe, wirkt Alkohol da nicht gerade förderlich; also trinke ich keinen Tropfen, wenn ich vorher ne Tablette genommen habe. Das letzte Mal, dass ich Alkohol zu mir genommen habe, war im September 2010, als Timo uns Reissdorfer Kölsch zum probieren mitgebracht hat :o). Auch die Weinflaschen, die ich häufig als Dankeschön für Nachbarschaftshilfe, nette Restaurantkritiken u. ä. geschenkt bekomme, rühre ich nicht immer sofort an aus den vorgenannten Gründen.

Okay, es wird häufiger über das Koma-Saufen bei Jugendlichen in den Massenmedien berichtet, aber an dem Ganzen ändert es nichts. In der Werbung wird nach wie vor suggeriert, dass jemand, der Alkohol trinkt, gut drauf und bei allen beliebt ist - ähnlich, wie es früher auch bei Zigaretten der Fall war. Allerdings, und das ist mal in einem Online-Forum in Bezug auf das Thema eingewandt worden, ist es noch nie in der Praxis vorgekommen, dass eine Familie am Rauchen zerbrochen ist; am Alkohol jedoch schon, da Alkohol auch die Persönlichkeit und das Sozialverhalten eines Menschen komplett ins Negative verändert. Eigentlich ist Alkohol die gefährlichste Droge von allen - und sie ist erlaubt und wird sogar noch eifrig beworben. Dagegen ist auch im Prinzip nix einzuwenden, da jeder normalerweise vom Verstand her selbst entscheiden kann, ob, wann und wie viel er trinkt, aber wenn schon beim Rauchen so ne total überzogene Hysterie veranstaltet wird, warum dann nicht auch beim Trinken? Raucher pöbeln nach ner Zigarette nicht in der Gegend rum, sie lallen nicht, kotzen nicht irgendwo hin oder werden regelrecht aggressiv - was bei manchen Besoffskis durchaus mal häufiger vorkommen kann. Auch hat es noch nie einen Fall von Koma-Rauchen gegeben :o).

Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Raucher auf Nichtraucher Rücksicht nehmen - ich muss nicht allen Leuten meinen Qualm ins Gesicht pusten, mir auf ner überfüllten Tanzfläche ne Kippe anstecken und den anderen die Klamotten damit verkokeln oder in Nichtraucher-Wohnungen gehe ich grundsätzlich zum Rauchen auf den Balkon (was ich übrigens auch in meiner neuen Wohnung tun werde, die ja auch einen Balkon hat) - aber diese Hysterie und dieser Lobbyismus nerven allmählich. Ich habe weder was gegen Nichtraucher noch gegen Vegetarier oder Veganer - nur, wenn mich jemand bekehren will auf ne ganz militante Art, kriege ich nen Anfall. Steffi z. B. ist auch Vegetarierin, macht aber keinen Heckmeck und hält keine Bekehrungslitaneien, wenn Timo und ich auf unserer Pizza Fleischzutaten haben oder uns im Restaurant ein Steak bestellen. Diese Einstellung finde ich auch vollkommen okay so - wir akzeptieren problemlos, dass Steffi Vegetarierin ist, umgekehrt akzeptiert sie aber auch problemlos, dass wir Fleischfresser sind.

Dass Rauchen negative gesundheitliche Konsequenzen haben kann, ist unumstritten, aber merkwürdigerweise gibt es Leute, die trotz jahrzehntelangem Nikotinabusus (wie es im medizinischen Fachjargon so schön heißt), über 90 werden - wie unser Alt-Bundeskanzler und seine Frau Loki (Gott hab sie selig). Dafür sterben andere mit 30 an Lungenkrebs, obwohl sie nie geraucht haben - weder aktiv noch passiv. Es werden auch stets Zahlen über die raucherbedingten Todesfälle veröffentlicht, beim Alkohol - egal, ob der Tod damit in unmittelbarem oder mittelbarem Zusammenhang steht - existieren solche Vergleichswerte jedoch nicht. Es gibt zwar mittlerweile Werbungen mit dem Titel "Alkohol macht mehr kaputt als du denkst", was auch im Prinzip richtig ist, aber im Vergleich zu den Anti-Rauch-Kampagnen ist das eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Dieses Lobbyisten-Geseier geht sogar mittlerweile vielen Nichtrauchern auf den Keks - den militanten natürlich nicht. Wenn die schon als Neujahrswunsch haben "Verbesserung des Nichtraucherschutzes" anstatt sich Gesundheit, Zufriedenheit im Beruf, eine glückliche Partnerschaft u. ä. zu wünschen, dann weiß ich es auch nicht mehr.

Vor einigen Jahren existierte mal eine Präsentation, die per E-Mail kursierte und diese Warnaufkleber auf Zigarettenschachteln aufs Korn nahm. Man kann alles missbrauchen, deshalb wurden satirischerweise u. a. folgende Ideen vorgeschlagen:

  • Warnhinweis auf einem Fahrzeugbrief/-schein: Rasen kann tödlich sein
  • Warnhinweis auf einer Tafel Ritter Sport: Sind Sie nicht schon fett genug?
Das lässt sich im Prinzip auf alle möglichen anderen Lebensbereiche und Ge- bzw. Verbrauchsgüter übertragen:

  • Warnhinweis auf Medikamenten: Medikamenteneinnahme kann süchtig machen und zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen
  • Warnhinweis auf Treppen: Unsachgemäßes Treppensteigen kann zu Verstauchungen, Prellungen, Knochenbrüchen und sogar zu tödlichen Genickbrüchen führen
  • Warnhinweis auf Produkten, die erhitzt bzw. gekocht werden müssen: Schützen Sie Ihre Kinder - lassen Sie sie nicht an den heißen Topf fassen!
  • Warnhinweis auf Farben und Lacken: Das Trinken dieses Produkts kann tödlich sein.
Der Schwachsinn erinnert mich wiederum an die Aufkleber an einigen amerikanischen Produkten für ganz Gehirnamputierte, worüber auch mal ne Satire im Internet kursierte :o). Ich meine, wer bügelt schon seine Hemden, während er sie am Körper trägt...?!