Passend zum Handlungsort, dem Ruhrgebiet, trägt das neue Werk den Titel "Hart wie Krupp-Stahl". Weitere Infos sind im nachfolgenden Link zu finden:
https://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=575224
Ich habe Renate schon geraten, einige der Geschichten nicht nach Anbruch der Dunkelheit zu lesen, weil sie sich ja bei meinen Horror-Stories in Verbindung mit Dunkelheit schnell gruselt, hihi. Zum ersten Mal sind auch einige abgedrehte Gedichte mit gleichfalls gruselig-lustigem Inhalt enthalten sowie auch die Fiktion, wie es wäre, wenn einige bekannte Horror-Filme wie z. B. Der Exorzist, The Fog - Nebel des Grauens oder Shining mit mir und meinen Spießgesellen/-innen neu verfilmt würden :o).
Auf dem Cover findet sich ein Foto von Essen-Dellwig/Bottrop, das unter bedrohlichen Wolken kurz vor einem Gewitter liegt - viel Grün und Kohlenpott-Kulisse inklusive. Wichtiger als das Cover ist natürlich der 104 Seiten starke Inhalt. Diesmal sorgen ungewöhnliche Zaungäste beim Schäferstündchen, untote Kirmesbesucher, die erste Zuhälterin des Ruhrgebiets bei teuflischem Tauwetter und abstruse Wortspielchen für den nötigen Thrill.
Autorenblog von Alexandra Döll mit Informationen zu ihren Büchern und Artikeln, Meinungen zum Literaturbetrieb, Satiren, abgedrehten Kurzgeschichten, Aktuellem und vielem mehr
Posts mit dem Label Lyrik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Lyrik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Donnerstag, 29. September 2011
Montag, 8. Februar 2010
Morbide Mutprobe
Warnhinweis! Das nachfolgende Gedicht ist für sensible Gemüter nicht geeignet und sollte von ihnen am besten nur bei Tageslicht gelesen werden.
-------------------------------------------------------------
Des Nachts hingen die Jungs und Mädels auf'm Friedhof rum,
Uli und Renate bestäubten sich mit Anti-Brumm*,
der Südwest-Friedhof² war mit Mondschein übergossen,
die Bäume warfen ihre langen Schatten unverdrossen.
--------------------------------------------------------
Herkules, der kleine Schlingel, pinkelte an eine Eiche,
das war nicht nett, darüber beschwerte sich ne Leiche,
aus dem dunklen Erdreich gab's dumpfes Gemecker,
Marina fand ihre Ananas nun nicht mehr lecker.
--------------------------------------------------------
Aus einem Urnengrab drang schauriger Sing-Sang,
den Jungs und Mädels wurde Angst und Bang,
Thomas jammerte und drehte wieder ne Pirouette -
er hatte Schiss, da half auch keine Yogurette.
--------------------------------------------------------
Neben dem schwarzen Teich an der alten Gruft
verschlechterte sich mit einem Mal die Luft,
Verwesung und Fäulnis war der dominierende Duft,
aus dem Erdreich stieg das Skelett von Harvey Kruft.
--------------------------------------------------------
Renate wollte gehen und lieber an den Rhein,
das Skelett klapperte mit den Knochen und war klein,
es deutete gebieterisch auf seinen Grabstein
- "diese Gruft hier vorn, die ist mein!"
--------------------------------------------------------
Herkules hob schon dezent sein Beinchen,
Steffi trank auf ex und hopp ein Weinchen,
Uli zog ihren kleinen Hund schnell weg -
"Herkules, nein! Das Skelett ist jeck!"
-------------------------------------------------------
Das Skelett taumelte und vertrat sich die Beine,
es verschwand gen Mühlbachtal und zog Leine,
Thorsten biss ganz erschüttert in sein Käsebrot
und wartete mit Alex auf's ferne Morgenrot.
-------------------------------------------------------
Tim steckte sich genussvoll eine Fluppe an,
das war zuviel für einen toten Mann,
er war vor Jahren an Lungenkrebs gestorben
und hustete aus seinem Grab verdorben.
-------------------------------------------------------
Fledermäuse sausten pfeilschnell durch die Nacht,
der Vollmond schien in voller Größe und in aller Pracht,
ups - auf der Fulerumer Straße hat's doll gekracht,
bald schon wird der nächste Tote unter die Erde gebracht.
---------------------------------------------------------
Die Luft schien hochgiftig und tonnenschwer,
insbesondere Thomas und die Mädels gruselten sich sehr,
zwölf Schläge - Mitternacht und Geisterstunde,
der Sensemann drehte seine morbide Runde.
---------------------------------------------------------
Der Schnitter roch wie die Pest,
das war ja schlimmer als Asbest,
der Tod gab einer Fledermaus den Rest
- das war der Ernstfall und kein Test!
---------------------------------------------------------
Poltergeister polterten lautstark in der Gegend rum,
Steffi guckte und staunte nur noch stumm,
ein alter Grabstein kippte mir nichts, dir nichts um
und kloppte von Schlümpfen bewohnte Pilze krumm.
---------------------------------------------------------
Thomas heulte rum: "Keine Frau will mich vernaschen!"
Nein, weibliche Zombies taten ihre Kippen auf ihm abaschen,
die Zombies fraßen zum Glück nur Molche und Lurche,
ihre schlurfende Gangart hinterließ eine tiefe Furche.
---------------------------------------------------------
Der Teufel kam und brachte süßes Gebäck
inklusive einem stilvollen Kaffeegedeck
- auf den ollen Trick fiel wirklich keiner rein,
stattdessen stellte Thorsten ihm ein Bein.
---------------------------------------------------------
Satan flog volle Kanne auf die Fresse,
das war's dann wohl mit der schwarzen Messe,
er putzte voller Frust und Wut die Platte
und hatte noch nicht mal Lust auf ne verfrühte Morgenlatte.
---------------------------------------------------------
Vom Weiher her stieg Nebel auf,
vor den Mond zogen Wolken zuhauf,
in der Ferne war ein leises Grummeln zu hören
- nicht gerade geeignet, um jemanden zu betören.
---------------------------------------------------------
Über dem benachbarten Mülheim zuckten erste Blitze,
noch nicht mal Hans Rosenthal fände das spitze,
ein Nachtgewitter - kein Wunder bei der Hitze!
Thomas fand einen letzen Leichenwurm in seiner Ritze.
---------------------------------------------------------
Unter heftigem Wetterleuchten liefen sie zu Alex nach Haus,
unterwegs begegnete ihnen noch nicht einmal ne Maus,
diesen Horror-Trip mussten sie sich erst mal schön saufen
und dann in ihre Betten taumeln, schwanken oder laufen.
__________________________________________
(c) Alexandra Döll 2010
*: Anti-Brumm:
Repellent/Insektenschutzmittel gegen tropische Stechviecher wie Mücken und Moskitos, die Malaria, Gelbfieber u. ä. übertragen können.
²: Südwest-Friedhof: auch Ehrenfriedhof genannt. Großer, im Südwesten Essens gelegener Friedhof, der direkt an das Mühlbachtal angrenzt. Erstreckt sich zwischen Fulerum, Haarzopf, Holsterhausen und Margarethenhöhe und ist ca. einen Kilometer von der Mülheimer Stadtgrenze entfernt.
_________________________________________________
Foto: (c) Meltis, Pixelio
Freitag, 22. Januar 2010
Abgedrehte Ruhrgebiets-Lyrik
Fotos:
Sonnenuntergang über Altenessen: (c) Ulrike P., Pixelio
Heidesee, Bottrop-Kirchhellen: (c) Chris Hochberger, Pixelio
Tetraeder, Luftaufnahme: (c) Dieter Schütz, Pixelio
Tetraeder, Bottrop: (c) Bernhard Flack, Pixelio
_____________________________________________
Alex, müde von der Tages Last,
ging in ihr Bettchen zur nächtlichen Rast,
sie war eingeschlafen kaum,
da träumte sie nen bekloppten Traum.
-----------------
Thomas, bekleidet in Lack und Leder,
bestieg gut gelaunt das Tetraeder,
auf der untersten Plattform ließ er erst die Korken knallen
und anschließend die Hüllen fallen.
Die Damen auf der Halde fühlten sich erst visuell gemartert
und wenig später auch noch total verkatert,
denn den Anblick mussten sie sich schön saufen,
konnten danach aber nicht mehr laufen.
-----------------------------
Steffi ging auf der Halde flanieren
und mit ihrem Hund spazieren,
bei Thomas' Anblick bekam sie nen bösen Anfall von Gicht,
dazu machte sie das betretene Gesicht.
Thomas hingegen streichelte seine Wampe
und goss sich selbstverliebt einen auf die Lampe.
------------------------------
Marina umrundete den Heidesee,
die Füße taten ihr schon vom Laufen weh,
am Ufer suchte sie nach Elfensperma,
fand aber zunächst nur ne leere Tube Kaloderma.
Am Wegesrand rauften zwei Kinder,
schnaubten dabei wie Rinder,
Marina wollte schlichten
und es wieder richten,
sie redete sich den Mund fusselig,
am End' rief sie: "Seid ihr dusselig?!"
Sie lief frustriert weiter,
die Enten auf dem See quakten heiter,
da sah sie es unter einer Birke glitzern und scheinen
- Elfensperma, man sollte es nicht meinen!
Da war auch Marina wieder heiter,
gut gelaunt lief sie wieder weiter,
der ÖPNV brachte sie geschwind nach Haus,
dort trank sie Sambuca in Saus und Braus!
-----------------------------------
Renate saß in einem Motorboot
und fühlte sich dabei halbtot,
die Mördermuschel düste mit ihr über den Duisburger Rhein -
das war aber auch ganz fies und gemein!
Sie verabscheute und hasste den Typen
und rief entnervt nach den Polypen.
Mördermuschels Sadismus wurde jäh gestört
und Renates Gebete endlich mal erhört,
denn ein Blitz aus heit'rem Himmel
verkohlte Mördermuschels P*****,
sodass er ins Wasser fiel,
direkt in das mörderische Gebiss von einem Krokodil.
Renate war glücklich und froh
wie ein Mops im Haferstroh.
--------------------------------------
An einer Tanke in Altenessen,
darauf war Uli ganz versessen,
sah sie beim Tanken nen tollen Hecht
und glotzte ihm auf's Gemächt.
Herkules kaute derweil einen Schmacko
und hielt den Kerl nicht für nen Spacko.
Der Typ grinste zu Uli rüber,
ihr Tank lief mittlerweile über,
denn die Zapfpistole war defekt -
nichts und niemand ist perfekt!
Der Kerl ließ seine Hüften kreisen,
Uli konnte sich nicht loseisen,
sie vernaschte ihn hinter der Tanke
- tolle Nummer, danke!
----------------------------------------
Irgendwie war das nicht Tims Tag,
beim Jobsearch fand er nur Quark,
beim Duschen verbrühte er sich die Eier,
abends stolperte er über die Leiche von Frau Meyer.
Sie hatte im Flur ihren Löffel weggeschmissen
und dabei direkt ins Gras gebissen.
----------------------------------------
Thorsten turnte am Reck herum,
fast so cool wie Heidi Klum,
er machte beim Abgang einen Satz
und nahm dann neben Alex Platz.
Er saß neben ihr auf dem Sofa,
draußen knatterte Marina auf ihrem Mofa,
Alex erzählte Thorsten nen sexistischen Witz,
danach waren beide spitz.
Marina war draußen ziemlich sauer,
denn es gab nen Regenschauer,
dann fuhr Thomas sie fast um
- mein Gott, der Kerl ist einfach doof und dumm!
Sie schrie erbost: "Du Sau!",
Thomas fand den Ton zu rau
und gab verschreckt zuviel Gas,
danach gab es auch noch Aas,
denn er überfuhr nen Dachs
- das ist jetzt kein Flachs!
Es kam ein Geier zum Fressen
und das auch noch im Westen von Essen.
Thorsten und Alex war das egal,
sie probten Verbalerotik ganz legal.
--------------------------------------------
Nach der Szene kommt ne Wende,
denn der Traum ist nun zu Ende,
Alex schläft seelenruhig weiter,
dabei grinst sie heiter
unter ihrer Decke ganz warm,
Sammy und Ecki im Arm!
_____________________________________________
(c) Alexandra Döll 2010
Abonnieren
Posts (Atom)