Gestern Abend habe ich den ersten Teil meiner Schulung zum Gerinnungsselbstmanagement hinter mich gebracht inklusive praktischer Übungen. Es gehörte zunächst etwas Überwindung dazu, sich selbst ne Nadel in den Finger zu schießen, um hierdurch einen Blutstropfen zur Bestimmung des Quick- bzw. INR-Wertes gewinnen zu können, aber nach dem ersten Mal ging's. Heute Abend gibt es dann noch weitere theoretische Grundlagen sowie eine "Prüfung", bei der man dreimal den Wert selbst bestimmen muss. Schafft man dies erfolgreich, gibt es das Zertifikat für die Krankenkasse. Selbige sendet einem dann das Gerät und erstattet die Kosten für den Kurs (immerhin 150 €), die Teststreifen und Piekser muss man sich allerdings vom Hausarzt verordnen lassen.
Da ich gestern natürlich nicht wusste, wo sich der Konferenzraum des Elisabeth-Krankenhaus befindet, in dem die Schulung stattfinden sollte, wartete ich geduldig am Empfang, um die Mitarbeiterin zu fragen. Dies hatte mir allerdings auch schon die Sekretärin des Arztes, der die Schulung durchführt, empfohlen, da die Konferenzräume natürlich ganz woanders liegen als die Stationen und OP-Säle im Haupthaus. Vor mir war jedoch eine libanesische Familie, die zwar ganz gut deutsch sprachen, aber erst mal eine stundenlange Diskussion über die Kopie eines Zettels, der aber nicht als Bescheinigung bei der Krankenkasse anerkannt wird, führen *nerv*. Nachfragen ist ja total okay, aber wenn Leute erst mal alles ausdiskutieren müssen, krieg ich Plaque - unabhängig von Nationalität, Alter und Geschlecht, wobei das Diskutieren ja häufiger eher ne Spezialität meiner Landsleute ist :o). Um die eigene Wichtigkeit auch noch zu unterstreichen, musste der Chef der Sippe sich dann noch nen tuntigen Pelzmantel überwerfen - ich hasse Pelzmäntel, zumal ich weiß, wie sehr die betreffenden Tiere dafür leiden müssen, wenn einer mit nem vermeintlichen Status-Symbol rumprotzen will. Auf jeden Fall zog die ganze Sippe nach fünf Minuten Dauer-Diskussion endlich ab, ich trat freundlich an den Schalter der Mitarbeiterin heran, die mich anstrahlte mit den Worten: "Puh, endlich mal ein normaler Mensch!" Hm, wie nett, aber sie kennt ja nicht meine abstrusen Geschichten, hihi.
Nachdem ich gestern Mittag aus der Rheumatologie im schönen E-Werden zurück war, bin ich im Restaurant Haferkamp essen gewesen, über das ich ja im Frühjahr 2010 einen Artikel bei Suite101.de veröffentlicht hatte. Da die Besitzer hierdurch weitere neue Besucher bekamen und sie meinen Artikel nett und gut geschrieben fanden, haben sie mir ja letzten Sommer eine Flasche Wein geschenkt. Gestern, als mich der Mann der Besitzerin bediente, bekam ich erneut eine Flasche Wein (wg. Genesung und weil ich ja bald umziehe) und mein Cappucino mit Sahne ging auch auf's Haus. Das fand ich total lieb, aber wenn man so nett ist wie ich...*selbstbeweihräucher* :o). Nein, Scherz beiseite, das Restaurant, das Personal und die dort angebotenen Speisen sind wirklich sehr zu empfehlen, bei warmem Wetter ebenso der dazugehörige, gemütliche Biergarten. Auch wenn ich demnächst nicht mehr im näheren Umkreis wohne, werde ich sicherlich häufiger noch mal dorthin fahren.
Hm, das Anliegen meiner Nachbarin gestern Abend, als ich von der Schulung kam, war allerdings nicht ganz so lustig und nett: Als sie neulich mit dem Auto an einem VW Bus auf unserer Querstraße vorbei fuhr, der dort mit laufendem Motor in der zweiten Reihe stand, hat sie sich noch nicht mal darüber aufgeregt, aber da sie Gegenverkehr hatte, den sie natürlich durchlassen musste, blieb sie genau in Höhe des Typen stehen, der wohl nicht gerade zur Menschenliebe angeregt hat. Er hat wohl auch irgendwas zu ihr gesagt, was sie aber nicht verstanden hat, und dann ist sie ganz normal weitergefahren, weil sie dem Vorfall keine Bedeutung zugemessen hat. Letzten Freitag kam sie jedoch mit dem Auto vom Einkaufen und der besagte Typ mit seinem VW Bus war schon im Begriff weiterzufahren, doch als er sie gesehen hatte, drehte er und fuhr ihr hinterher, auch als sie schon bei uns stand und ihre Einkäufe auslud, rollte er langsam vorbei.
Meine Nachbarin ist wirklich nicht jemand, der sich ständig belästigt, angebaggert, bedroht oder sonstwas fühlt, deshalb nehme ich das Ganze auch relativ ernst - auch wenn manche jetzt wieder sagen würden "Ach, manche glotzen einfach blöd.". Der Typ ist ihr ziemlich unheimlich, zumal er dort immer nur mit laufendem Motor steht, niemand in den VW-Bus ein- bzw. aussteigt und er ihr jetzt aus unerklärlichen Gründen folgt *kopfschüttel*. Sie hat mir jedenfalls zur Sicherheit mal das Kennzeichen gegeben. Ich werde das Ganze mal im Auge behalten - manche Leute sind schon für weniger von anderen verfolgt, bedroht und belästigt worden als für die Tatsache, neben einem Auto in der zweiten Reihe stehen bleiben zu müssen, weil Gegenverkehr kommt. In Leute mit psychischen Defekten und bösen Absichten kann man sich nicht immer reinversetzen. Ich werde auch noch mal meine Nachbarn bitten, ein Auge darauf zu haben, da die als Rentner natürlich mehr zuhause sind als ich. Jetzt fährt die Kurze zwar erst mal zu ihren Eltern nach Ostwestfalen, aber der Typ kann ja nu jederzeit wieder aufkreuzen, zumal er ja jetzt auch weiß, wo sie wohnt.
Der Winter ist ja auch in der Nacht zurückgekehrt, wenn auch in relativ harmloser Form. Dennoch konnten einige Autofahrer kaum wieder die paar Schneeflocken verkraften, dabei waren die Autos noch nicht mal befroren, die dünne Schneeschicht konnte man ohne Eiskratzen in nicht mal zwei Minuten vom Auto fegen. In Düsseldorf ist mittlerweile wieder alles abgetaut und immer noch regnerisch-trüb.
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