In Zeiten des Internets kann ja alles kommentiert und bewertet werden - und natürlich können auch Kommentare eines einzelnen Nutzers, der sich zu etwas geäußert hat, kommentiert werden, wobei viele Kommentare zu ausführlichen Erklärungen, warum jemand etwas positiv oder negativ bewertet hat, meist eher den Eindruck von Klugscheißerei, Gutmenschentum oder "Ich muss mal was gesagt haben, da mich sonst keiner für voll nimmt" vermitteln.
Ein ehemaliger Patient monierte z. B., dass das Badezimmer in einem Essener Krankenhaus für jemanden, der nach der OP auf Krücken angewiesen war, viel zu klein war, gab aber ansonsten eine ganz gute Bewertung ab. Kommentar zum zu kleinen Badezimmer: "Krankenhaus ist kein Hotel." Ach?! Wie gut, dass derjenige diesen Kommentar abgelaicht hat, denn ohne diesen intelligenten und lesenswerten Kommentar wäre sicherlich niemand darauf gekommen, dass Krankenhäuser etwas anderes sind als Hotels. Damit hat derjenige ja richtig zur Allgemeinbildung beigetragen, hahaha!!
Manche scheinen auch an einem Kommentierungszwang zu leiden, denn manche Kommentatoren tauchen immer wieder in schöner Regelmäßigkeit mit "tollen" Kommentaren zu Bewertungen auf und liefern nebenbei noch ein bisschen religiösen Wahn mit ab. Zwangsstörungen gibt's ja viele (Waschzwang, Zählzwang, Ordnungszwang usw.), aber ein Kommentierungszwang war mir bis dato vollkommen neu. Den scheint's aber wohl nu auch zu geben.
Viele Kommentare sind eher überflüssig wie ein Kropf, aber wenn jemand an einem Kommentierungszwang leidet, ist das verständlich, dass alles, aber auch wirklich alles vielfach mit dem größten Schwachsinn kommentiert werden muss. Da fragt man sich, wie Leute mit der Form von Zwangsstörung vorher gelebt haben, als es noch kein Internet gab, wo man alles auch total sinnfrei kommentieren kann...
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