Manche Jungautoren sind frustriert, weil sie trotz der Veröffentlichung einer oder auch mehrerer Rezensionen in einer Zeitung kaum mehr Bücher verkaufen und die Online-Werbung sowie die Schaltung von Online-Pressemitteilungen alleine so gar nix zu bringen scheint. Der Frust ist zunächst einmal verständlich, aber gerade das Internet ist da eher schnelllebig und manchmal auch ziemlich oberflächlich ist. Um mehrere Beispiele zu geben:
- Viele meiner Leseproben unter suchbuch.de werden von einigen Lesern mit "Gefällt mir" bewertet - aktuell zwischen einmal und 56 mal - aber auf meine Verkaufszahlen haben diese positiven Bewertungen kaum Auswirkung. Auch wenn den Menschen die Leseprobe gefallen hat, heißt das nicht automatisch, dass sie dann auch das ganze Buch kaufen.
- Vor zwei Jahren habe ich in einem Presseportal, das mittlerweile kostenpflichtig ist, damals aber noch kostenlos war, eine Pressemitteilung zu "Hart wie Krupp-Stahl" (September 2011) eingestellt. Die Meldung hat bis heute 247 Likes unter Facebook bekommen, was ja wahrlich keine schlechte Zahl ist, aber auf meine Verkäufe hat sich diese stattliche Zahl trotzdem kaum ausgewirkt, d. h. kaum einer der 247 Menschen, die die Meldung mit "Gefällt mir" bedacht haben, hat es auch tatsächlich gekauft.
Bei meinem Debüt aus Januar 2007 hat ein Bericht im Stadtanzeiger Essen über mich und mein Buch den Verkauf richtig angeschoben, aber auch das Verteilen von Flyern und mehrere Lesungen.
Achtung, Flyer!
Allerdings kommt es immer noch sehr darauf an, wo man seine Flyer verteilt. Ich halte z. B. nix davon, Flyer wahllos hinter die Scheibenwischer von Autos zu klemmen. Die meisten - so auch ich - sind schon total genervt, wenn sie mal wieder eine der unsäglichen Visitenkarten von Firmen an der Seitenscheibe oder hinterm Scheibenwischer haben, die einem meist auch noch in schlechtem Deutsch Spitzenpreise beim Verkauf des eigenen Autos zahlen wollen; meist wird lediglich eine Handy-Nr. angegeben. Die meisten Menschen sind jedoch nicht nur von solchen Visitenkarten an ihrem Auto genervt, sondern auch sicherlich von Flyern mit Werbung von Büchern unbekannter oder zumindest nicht so bekannter Autoren.
Wenn, dann sollten Flyer zielgerichtet platziert werden, d. h. dort, wo viele Menschen hinkommen und wo eventuell auch die eigene Zielgruppe anzutreffen ist. Da heute bei uns Betriebsruhe herrscht und ich somit einen Tag frei hatte, habe ich den Vormittag zur Begleichung der Rechnung über die Mastering-Kosten an BoD, die Abholung eines Rezepts über meine Coaguchek-Teststreifen bei meinem Doc bzw. auch die Abholung der Teststreifen selbst in der Apotheke und auch zur Verteilung von Flyern genutzt, um mein neues Werk "Mein Leben mit Sammy" hierdurch bekannter zu machen.
Bis dato habe ich sieben Flyer aufgehängt - an Bushaltestellen (u. a. in Gerschede und in Unterfrintrop/Dellwig), in der Nähe von Schulen (MGB, Reuenbergschule, Gesamtschule Ripshorster Straße, Schule Gerschede), an beliebten Spazierwegen...ein Flyer hat es sogar schon über die Essener Stadtgrenze nach Mülheim geschafft :o).
Einen Flyer habe ich am Fuße der Halde Weidkamp/Grasstraße an einem Baum platziert, denn der Weg auf den "Gipfel" der Halde wird häufiger von Spaziergängern genutzt und ist somit nicht deplatziert.
Flyer auf Halde - (c) Alexandra Döll, Essen
Dieser Baum steht am Fuße der Halde Weidkamp/Grasstraße, die ja auch in meiner Geschichte "Teuflisches Tauwetter" aus "Hart wie Krupp-Stahl" eine tragende Rolle spielt. Im Hintergrund sieht man noch einen Teil der Kleingartenanlage am Weidkamp.
Morgen muss ich noch zum Friseur (Spitzen schneiden *seufz*) und ich werde meine Frisörin freundlich fragen, ob ich auch bei ihnen im Salon ein paar Flyer auslegen darf.
Werbung als Anbiederung?
Eine meiner Autorenkolleginnen im BoD-Autorenforum schrieb, dass sie auf diese Art von Anbiederung keine Lust hätte (sich die Hacken ablaufen u. ä.). Ohne ein gewisses Maß an Werbung kann ich mich aber nicht beschweren, wenn mein Buch nicht über den Familien- und Freundeskreis hinaus bekannt wird, also ist ein gewisses Maß an Werbung schon angebracht.
Es besteht auch die Möglichkeit, dem Flyer ein Zitat aus einer Pressemitteilung beizufügen - bitte aus einer echten und keine gefakete! Das kann ich z. B. ganz gut machen für meine Werbung für "Liebe, Tod und Teufel", denn da gibt es eine gute, die im September 2010 in mehreren Zeitungen veröffentlicht wurde.
Allerdings sollte man bei seiner Autorenwerbung nicht zu aufdringlich vorgehen. Wahllos Flyer hinter Scheibenwischer klemmen oder jedem Buchladen seine Flyer aufdrängen wollen, erfüllt eher Kriterien der Belästigung als den Zweck der seriösen Bekanntmachung des eigenen Buchs.
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