Freitag, 22. Januar 2010

Abgedrehte Ruhrgebiets-Lyrik











Fotos:
Sonnenuntergang über Altenessen: (c) Ulrike P., Pixelio
Heidesee, Bottrop-Kirchhellen: (c) Chris Hochberger, Pixelio
Tetraeder, Luftaufnahme: (c) Dieter Schütz, Pixelio
Tetraeder, Bottrop: (c) Bernhard Flack, Pixelio
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Alex, müde von der Tages Last,
ging in ihr Bettchen zur nächtlichen Rast,
sie war eingeschlafen kaum,
da träumte sie nen bekloppten Traum.
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Thomas, bekleidet in Lack und Leder,
bestieg gut gelaunt das Tetraeder,
auf der untersten Plattform ließ er erst die Korken knallen
und anschließend die Hüllen fallen.
Die Damen auf der Halde fühlten sich erst visuell gemartert
und wenig später auch noch total verkatert,
denn den Anblick mussten sie sich schön saufen,
konnten danach aber nicht mehr laufen.
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Steffi ging auf der Halde flanieren
und mit ihrem Hund spazieren,
bei Thomas' Anblick bekam sie nen bösen Anfall von Gicht,
dazu machte sie das betretene Gesicht.
Thomas hingegen streichelte seine Wampe
und goss sich selbstverliebt einen auf die Lampe.
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Marina umrundete den Heidesee,
die Füße taten ihr schon vom Laufen weh,
am Ufer suchte sie nach Elfensperma,
fand aber zunächst nur ne leere Tube Kaloderma.
Am Wegesrand rauften zwei Kinder,
schnaubten dabei wie Rinder,
Marina wollte schlichten
und es wieder richten,
sie redete sich den Mund fusselig,
am End' rief sie: "Seid ihr dusselig?!"
Sie lief frustriert weiter,
die Enten auf dem See quakten heiter,
da sah sie es unter einer Birke glitzern und scheinen
- Elfensperma, man sollte es nicht meinen!
Da war auch Marina wieder heiter,
gut gelaunt lief sie wieder weiter,
der ÖPNV brachte sie geschwind nach Haus,
dort trank sie Sambuca in Saus und Braus!
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Renate saß in einem Motorboot
und fühlte sich dabei halbtot,
die Mördermuschel düste mit ihr über den Duisburger Rhein -
das war aber auch ganz fies und gemein!
Sie verabscheute und hasste den Typen
und rief entnervt nach den Polypen.
Mördermuschels Sadismus wurde jäh gestört
und Renates Gebete endlich mal erhört,
denn ein Blitz aus heit'rem Himmel
verkohlte Mördermuschels P*****,
sodass er ins Wasser fiel,
direkt in das mörderische Gebiss von einem Krokodil.
Renate war glücklich und froh
wie ein Mops im Haferstroh.
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An einer Tanke in Altenessen,
darauf war Uli ganz versessen,
sah sie beim Tanken nen tollen Hecht
und glotzte ihm auf's Gemächt.
Herkules kaute derweil einen Schmacko
und hielt den Kerl nicht für nen Spacko.
Der Typ grinste zu Uli rüber,
ihr Tank lief mittlerweile über,
denn die Zapfpistole war defekt -
nichts und niemand ist perfekt!
Der Kerl ließ seine Hüften kreisen,
Uli konnte sich nicht loseisen,
sie vernaschte ihn hinter der Tanke
- tolle Nummer, danke!
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Irgendwie war das nicht Tims Tag,
beim Jobsearch fand er nur Quark,
beim Duschen verbrühte er sich die Eier,
abends stolperte er über die Leiche von Frau Meyer.
Sie hatte im Flur ihren Löffel weggeschmissen
und dabei direkt ins Gras gebissen.
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Thorsten turnte am Reck herum,
fast so cool wie Heidi Klum,
er machte beim Abgang einen Satz
und nahm dann neben Alex Platz.
Er saß neben ihr auf dem Sofa,
draußen knatterte Marina auf ihrem Mofa,
Alex erzählte Thorsten nen sexistischen Witz,
danach waren beide spitz.
Marina war draußen ziemlich sauer,
denn es gab nen Regenschauer,
dann fuhr Thomas sie fast um
- mein Gott, der Kerl ist einfach doof und dumm!
Sie schrie erbost: "Du Sau!",
Thomas fand den Ton zu rau
und gab verschreckt zuviel Gas,
danach gab es auch noch Aas,
denn er überfuhr nen Dachs
- das ist jetzt kein Flachs!
Es kam ein Geier zum Fressen
und das auch noch im Westen von Essen.
Thorsten und Alex war das egal,
sie probten Verbalerotik ganz legal.
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Nach der Szene kommt ne Wende,
denn der Traum ist nun zu Ende,
Alex schläft seelenruhig weiter,
dabei grinst sie heiter
unter ihrer Decke ganz warm,
Sammy und Ecki im Arm!
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(c) Alexandra Döll 2010

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

diese Lyraholik. ich bin berauscht. großes Klabauterehrenwort. pumuckel hätte es kaum besser machen können.