Montag, 23. Mai 2011

Erster Arbeitstag nach dem Umzug

Über die Querelen am Umzugstag hatte mein Lieblingsstofftier Sammy ja schon ausführlich berichtet, während sie versucht, ihre Gorilla-Grippe auszukurieren. Heute bin ich zum ersten Mal seit zwei Wochen Urlaub wieder auf der Arbeit - nun ist mein Anfahrtsweg acht Kilometer länger als vorher, aber das nehme ich gerne in Kauf. Man gewöhnt sich an alles - wenn ich heute Abend nach Hause komme, werde ich mich erst mal auf den Balkon flezen. Auch wenn ich nen Südostbalkon habe und somit keine Abendsonne, so ist es wirklich erholsam, dort zu sitzen, dem Gesang der Vögel zu lauschen und ab und zu mal mit dem Papa meines Vormieters zu plaudern, der eine der Souterrain-Wohnungen bewohnt und seinen imposanten, flauschigen Kater Titus Witus dreimal am Tag durch den Garten spazieren lässt wie einen Hund :o). Titus ist ein absolut reizender neunjähriger Mischlingskater - Perser ist auf jeden Fall mit drin, aber angesichts seiner Größe würden wir sagen, dass entweder noch ein Maine Coon oder eine Norwegische Waldkatze mit drin ist. Am niedlichsten ist, wenn er Vögel belauert, die unterm Kirschbaum herum hüpfen - da gilt wirklich das Motto "Wer sich zuerst bewegt, hat verloren" :o)).

       (c) Alexandra Döll, Essen

Das ist der schöne Nordblick von meinem Balkon - links ist die Halde an der Beckstraße mit dem Tetraeder in Bottrop-Batenbrock zu sehen, halbrechts der hohe Turm der Pfarrkirche St. Michael in Dellwig am Langhölterweg und rechts dahinter der Gasometer der Kokerei Prosper-Haniel in Bottrop-Welheim. Es sieht immer imposant aus, wenn auf Prosper-Haniel der Koks abgelöscht wird und dann Rauchwolken in den Himmel steigen - abends, wenn sie beleuchtet sind, sieht das noch besser aus. Ganz weit hinten kann ich auch noch die Windräder auf der Mottbruchhalde sehen  und wenn ich an einigen Bäumen vorbei schaue, auch noch die Skihalle Bottrop erahnen. Die Arena auf Schalke kann ich aufgrund der davor liegenden Halden nicht sehen, aber nachdem am Freitag Schalke den DFB-Pokal gewonnen hatte, stiegen aus der entsprechenden Richtung einzelne Raketen auf. Sammy und Ecki, die ja beide Schalke-Fans sind, da sie dort ja auch geboren wurden, haben Party gemacht und Steffi getröstet, weil ihr Lieblingsverein, der MSV Duisburg, ja 5 : 0 gegen Schalke verloren hat.

Meine Nachbarn sind auch sehr nett und ruhig, wobei sich aber das ältere Ehepaar anfangs Sorgen machte, ob so ne alleinstehende junge Frau wie ich nicht laut ist bzw. ständig wechselnden Herrenbesuch mit nach Hause nimmt *stöhn*. Stereotypien sind eben alles. Klar, ich hatte ja auch schon viele Herren in meiner neuen Wohnung zu Gast - zwei junge Männer von Möbel Boss, die meine Couch und meinen Sessel aufgestellt haben, drei Möbelpacker (falls frau das so nennen kann), ein Möbelschreiner, ein Klempner, ein Elektriker, mein Fernsehtechniker - beim ersten Besuch mit seinem Kollegen - Ulis Hund Herkules, dann immer der morgendliche Plausch vom Balkon mit Titus Witus' Büchsenöffner ...Sodom und Gomorrha!!! :o)))) Ach ja, ich habe schon mit mehreren Herren vom RWE telefoniert, Thomas ne SMS geschickt, mit Thorsten telefoniert - Sodom und Gomorrha, wirklich. Bei der Frau ist es auch m. E. nicht so schlimm, aber ihr Mann scheint in einer schalldichten Kabine leben zu wollen. Er echauffiert sich auch jedes Mal, wenn das Pärchen in der Hütte über mir Geräusche macht wie etwa Stühlerücken - okay, die haben manchmal einen etwas lauteren Besucher, aber das ist kein Vergleich zu dem Krach, den Lärmschwester und Lärmbruder in dem Haus in Frohnhausen manchmal zu den unmöglichsten Zeiten veranstaltet haben. Bewegen muss man/frau sich ja schließlich in seiner Wohnung. Musik habe ich auch natürlich ab und zu an, aber nicht so laut, dass direkt die Scheiben raus fliegen und schon gar nicht zu nachtschlafender Zeit :o). Meine andere Nachbarin ist auch ziemlich viel weg, nimmt das alles aber ohnehin etwas lockerer als meine anderen Nachbarn.

Uli hat mich am Samstag nach meinem Umzug zusammen mit Herkules besucht und wir haben noch einige Plörren runter in den Keller getragen, die die Herren vom Umzugsunternehmen offenbar nicht mehr tragen konnten oder wollten. Dann habe ich Titus Witus' Büchsenöffner noch ein wenig Wandfarbe und ein bisschen Kohle runter gebracht, da ich freundlicherweise gegen nen kleinen Abstand die 2,5 Jahre alte Waschmaschine seines Sohnes übernehmen konnte. Dabei haben Titus und Herkules Kontaktschnuppern gemacht - die beiden konnten sich gut riechen, aber Herkules mag ja eigentlich alle Tiere und ist freundlich interessiert an ihnen. Ich bin dann mit Uli und Hund noch durch die Siedlung flaniert, wobei die Steigung bei mir in der Straße echt gemein ist, für mich und meine Beinchen aber ein gutes Training. Abends waren wir dann noch in dem bekannten Balkan-Restaurant auf dem Reuenberg schnabulieren - das war echt lecker dort, ich habe mir einen Piraten-Teller gegönnt, hihi.

Uli war jedenfalls begeistert von meiner neuen Hütte und fand auch den Raumteiler total klasse, den ich natürlich liebevoll mit Büchern, CDs, Nippes und Plüschtieren bestückt habe :o).


         (c) Alexandra Döll, Essen

Da Uli ja an meinem Geburtstag Anfang des Monats in Lübeck war, hat sie mir noch nachträglich etwas geschenkt - nämlich zwei Teile von Nichtlustig, hihi. Zum Einen gab es die Tasse "Kaffee des Todes", aus der ich jetzt jeden Morgen meinen Muntermacher schlürfe, zum Anderen die Todflakes-Box, die sich nun auf der Arbeitsplatte meiner Küche tummelt :o).



          (c) Alexandra Döll, Essen

Das kam meinem schwarzen Humor doch mal wieder sehr zupass, was natürlich auch Uli klar war, die mich ja nun auch schon fast zehn Jahre kennt, hehe. Letzten Samstag, also vor zwei Tagen, saß ich abends auf meinem Balkönchen und rauchte eine Zigarette. Da es schon fast dunkel war, sausten Fledermäuse durch die Luft - tja, eine ist elegant an mir vorbei gesaust und hat mal eben nen Nachtflatter verspeist, der dort so unmotiviert über meinen Balkon flatterte. Auch das war ziemlich makaber, aber lustig :o)). Es freut mich jedenfalls, dass es die kleinen Flugtierchen auch in Gerschede/Dellwig gibt und nicht nur in Frohnhausen, wo sie regelmäßig Slayers Aufmerksamkeit erregten, der ja leider am 16. Januar 2011 von uns gegangen ist :o((.


         (c) Alexandra Döll - Slayer im Alter von 13 Monaten

Der kleine Kerl fand es immer spannend, wenn die Fledermäuse im Mondlicht vor meinem Küchenfenster herumflatterten  und Insekten jagten - wahrscheinlich, weil sie kaum größer waren als er selbst, aber fliegen konnten.

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