Donnerstag, 26. Mai 2011

Was lange gärt...

..wird endlich Wut. Mehr fällt mir zu dem merkwürdigen Geschäftsgebahren meines Umzugsunternehmens nicht mehr ein. Am Dienstag hatten sich die Herrschaften für 14 Uhr angekündigt, um meine Küche fertig zu stellen. Netterweise hatte sich meine Mom bereit erklärt, in meiner Wohnung auf die Herren zu warten, da ich ja nun mal Vollzeit arbeite und das auch noch in Düsseldorf, also nicht gerade um die Ecke. Um 14 Uhr erschien aber niemand, sodass ich um 14.15 Uhr mal höflich nachfragte. Plötzlich hieß es dann, dass die Leute um 16 Uhr kommen. Ich hab um 14.40 Uhr Feierabend gemacht, um meine Mom abzulösen, die ja immerhin auch am Vormittag noch fünf Stunden gearbeitet hatte, deren geprelltes Beinchen natürlich immer noch nicht in Ordnung ist - lt. ihres Sportarztes kann so ne Zerrrung/Prellung ja vier bis acht Wochen Freude bereiten - und dann ist ja da noch mein Papa, der seit nem Schlaganfall im Dezember 2004 halbseitig gelähmt ist und der ja auch noch Pflege/Betreuung braucht, auch wenn er sich mit Krückstock mühselig innerhalb der Wohnung fortbewegen kann. Steffi und Marina konnten auch nur noch den Kopf schütteln über das Benehmen des Umzugsunternehmens und hegten mittelschwere Mordgedanken.

Ich kam um 15.50 Uhr bei mir zuhause an, um meine Mom abzulösen - um 16 Uhr erschien aber immer noch niemand vom Umzugsunternehmen. Als wir dort anriefen, hieß es, dass die Leute angeblich noch im Stau stehen und um 17 Uhr kommen. Welcher Stau?????? Ich bin kurz vorher über die A52, durch Haarzopf/Fulerum, über die A40 und weitere Hauptstraßen gegurkt - komisch, die Straßen waren alle frei, sogar die A40 in beiden Richtungen. Meine Mom ist dann gefahren und ich wartete grummelnd in meiner Wohnung vor mich hin. Um 16.55 Uhr erschien immer noch niemand, sodass ich noch mal da angerufen habe - diesmal ging niemand dran, auch kein Anrufbeantworter. Als um 17.05 Uhr immer noch keiner von diesem tollen Umzugsunternehmen auf der Bildfläche erschienen war, habe ich wieder dort angerufen und denen einen eiskühlen, metallischen Spruch aufs Band gesprochen (das mittlerweile lief), verbunden mit der Drohung, die Sache jetzt an meinen Anwalt und die Verbraucherzentrale weiterzugeben.

Haha, offenbar hat das wohl jemand von diesen engagierten, motivierten und kundenfreundlichen Leuten doch noch abgehört, denn keine 20 Minuten später stand ein netter Herr des Schwesterunternehmens mit Sitz in Borbeck vor meiner Wohnungstür und erzählte mir, dass er schon auf dem Heimweg nach Bottrop gewesen sei, wobei die Stadtgrenze ja nur knapp zwei Kilometer von meinem neuen Domizil entfernt liegt. Er habe auf dem Heimweg noch einen Anruf bekommen, dass ne Reklamation vorliegt - ach, die liegt eigentlich schon seit zwei Wochen vor :o/ - und dass er das jetzt richtet. Komisch, der Mensch war engagiert, freundlich, handwerklich geschickt und um mindestens 300 % besser als die Leute, die da an meinem Umzug mitgewirkt haben - falls man da von Mitwirkung sprechen kann. Er hat sich auch ziemlich darüber aufgeregt, dass seine lieben Kollegen die Sockelleiste am Umzugstag nicht angebracht haben und stimmte dem Elektriker zu, der ja auch seinerzeit sagte, dass er auch mit Sockelleiste an den Herd gekonnt hätte, um diesen anzuschließen. Er meinte zynisch, dass die Kollegen wohl frühen Feierabend haben wollten - na, den Eindruck hatte ich allerdings auch, bei der Motivation und Intelligenz, die die an den Tag gelegt haben. Siehe da, binnen 40 Minuten war alles erledigt - Sockelleiste angebracht, Abschlussleisten angebracht inkl. handwerklichem Geschick. Zwei kleine Stücke fehlen noch, aber die bestellt er jetzt nach und kommt noch mal bei mir vorbei, um die auch noch anzubringen. Komisch, es geht also doch - und merkwürdigerweise erst, nachdem ich mal mit juristischen Schritten gedroht habe. KILL!!!! Der Herr hat natürlich auch von mir ein Trinkgeld bekommen, denn er hat sich wirklich eingesetzt, was man von den Herrschaften meines eigentlichen Umzugsunternehmens nicht behaupten kann. Ich glaube ehrlich gesagt den Eindruck gewonnen, dass die mich wieder hätten im Regen stehen lassen, wenn ich da nicht nen schwermetallischen Spruch auf'm AB hinterlassen hätte. So ein Saftladen...! :o(((

Hm, eigentlich hatte ich auch letzte Woche Donnerstag bei der Terminvereinbarung am Telefon gesagt, dass ich berufstätig bin und nicht immer die Zeit habe, Gewehr bei Fuß zu stehen - da waren die ganz erstaunt. Leute, stellt Euch vor, es gibt Frauen, die arbeiten und ihren Job sogar noch ernst nehmen, hahahahaha!!! Bei uns im Büro läuft ein bisschen mehr als alle Anfragen von Kunden mit Schulterzucken zu beantworten und geballte Inkompetenz zur Schau zu stellen, da wir im Gegensatz zu meinem Umzugstrupp nicht von Dingen wie Intelligenz, Freundlichkeit und Kompetenz verfolgt werden, aber schneller sind, sondern tatsächlich über diese Eigenschaften verfügen, hähä. Dieses Umzugsunternehmen werde ich KEINEM weiterempfehlen, auch wenn der Mitarbeiter des Schwesterunternehmens wirklich nett und kompetent war! Nun sieht meine Küche jedenfalls schon wieder viel wohnlicher und gemütlicher aus.

Gestern Abend kam ich nach Hause, wo mich im Hausflur Titus, der Kater vom Vater meines Vormieters, der im Souterrain wohnt, freundlich begrüßte. Er strich mir um die Beine, ließ sich streicheln und gab Köpfchen. Das war doch mal ne Begrüßung nach Maß! :o))) Allerdings maunzte Titus Witus auch ziemlich herum, weil sein Herrchen auch gerade erst nach Hause gekommen war und Titus nun auf seinem Freigang im Garten und Hof bestand. Der Kater ist einfach wunderschön und kultig. Als Herrchen zehn Minuten später mit ihm durch den Garten ging, war der Kater aber gar nicht motiviert, großartig zu laufen - Hauptsache, er war an der frischen Luft und konnte nach Singvögeln Ausschau halten, hihi! Ich habe mich erst mal auf dem Balkon erholt von der nervigen Autofahrt und gestern waren ja auch noch Chef und Chefin da zum "Staatsbesuch", was auch immer etwas anstrengend, wenn auch nett ist.

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