Mittwoch, 29. August 2012

Der abgeschlossene, frivole Liebesroman

Die Handlung in der Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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Die Assistentin Tabea wohnte in einem schönen Zwei-Familien-Haus auf dem Donnerberg in Essen-Bedingrade. Vom Balkon aus hatte sie einen herrlichen Blick über die benachbarten Stadtteile Gerschede und Dellwig sowie auch über die Nachbarstädte Bottrop und Gelsenkirchen. Auf der anderen Straßenseite befanden sich neben zwei Friedhöfen auch große Felder, auf denen sie öfter Flora und Fauna bewundern konnte - Salat, Getreide, Raubvögel, Feldhamster...zum Glück gab es kein hohes Verkehrsaufkommen auf dem Donnerberg, der von der Schlossstraße in Bedingrade abzweigte und sich durch Gerschede runter bis zur Dellwiger Straße, genau am Bahnhof Dellwig, schlängelte.

Neben einem tollen Ausblick über Bedingrade, Frintrop und die vorgenannten Stadtteile hatte Tabea auch noch zwei Liebhaber; einmal ihren Chef Christian Dieckmann, der jeden Tag von Koblenz nach Essen pendelte, und noch einen weiteren Mitarbeiter etwas über Fünfzig, Werner Schneemann. Ansonsten gab es noch einen französischen Verehrer, den Außendienstmitarbeiter Pierre Trissotin aus Nantes, aber der war ihr einfach zu jung. Sie war 38 und Pierre 30, wirkte aber auch noch wesentlich jünger.

Immer, wenn Christian sie abends auf ein Schäferstündchen besuchte, versteckte er sein Auto, einen schwarzen 5er BMW, in der nahe gelegenen Pfarrstraße, die direkt ins benachbarte Frintrop führte. Werner hingegen parkte mit seinem schwarzen Mercedes Kombi meistens im nicht allzu weit entfernten Schnitterweg, der in Gerschede seinen Anfang nahm und am Reiterhof vorbei zum Donnerberg führte.

An einem warmen Abend im September war Christian mal wieder auf ein Schäferstündchen bei ihr vorbei gekommen. Werner hatte kurz danach bei ihr geklingelt, sodass sie ihn in der Sauna im Keller zwischenparkte mit der Begründung, dass sie sich noch um ihre beiden Zwerghamster Max und Moritz kümmern müsste. Er entledigte sich schon mal seiner Klamotten, während sie sich küssten, und ging in die Sauna, was Tabea mit den Worten kommentierte: "Werner, das muss kesseln!" Werner strahlte und hauchte ihr noch einen Kuss zu, bevor sie wieder nach oben in ihre Wohnung zu einem Schäferstündchen mit Christian ging.

Christian schien Verdacht zu schöpfen, dass es noch einen weiteren Mann in ihrem Leben gab. Er fragte sie, während sie sich küssten und gegenseitig auszogen, ob da noch jemand wäre, aber sie antwortete ihm lächelnd in Anspielung auf seine Initialen: "Du weißt doch, Schatz: An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD!" Er strahlte, als er sie in ihr Bett trug, wo sie sich schließlich liebten. Max und Moritz knabberten derzeit zufrieden in ihrem Käfig in der Küche an den Möhrenstückchen, die sie ihnen noch in den Käfig gelegt hatte. 

Nach einer halben Stunde fuhr Christian Richtung Heimat, zumal er vorher ohnehin noch einen Termin in Köln hatte, sodass sie rasch in ihren Bademantel schlüpfte und wenig später zu Werner runter in den Keller in die Sauna ging. Er strahlte, als sie endlich kam, doch dann stand plötzlich und unerwartet Pierre in der Tür. Er strahlte die beiden an und sagte in englischer Sprache, da weder Werner noch sie ausreichend französisch sprachen: "I like to make love in a threesome!" ["Ich mach's auch gern zu dritt!"]

Werner und Tabea stöhnten, denn auf Liebe zu Dritt hatten sie nun gar keinen Bock. Also zerrten sie Pierre, der immerhin noch vollständig bekleidet war, nur mit Bademantel und -latschen bekleidet, zu Werners Auto im Schnitterweg, wo sie ihn dann zur etwa drei Kilometer entfernten Schafkoppel auf der Ecke Düppenberg/Gerscheder Straße brachten, damit er noch ein wenig zu den Heidschnucken auf die Weide konnte, Gras fressen. Einige Autofahrer, die dort entlang fuhren, guckten zwar sparsam aus der Wäsche wegen der beiden Herrschaften im Bademantel, die einen jungen Mann auf der Schafkoppel abgaben, sagten aber nichts. Pierre grübelte immer noch über Tabeas Spruch "Geh noch mal ein bisschen auf die Wiese, Gras fressen!", den sie ihm natürlich auf Englisch reingetafelt hatte, nach, freundelte aber ansonsten die Heidschnucken an, die sich auch ein wenig über ihn zu wundern schienen.

Als Pierre dann endlich auf der Wiese war, fuhren Werner und Tabea zurück zu ihrer Wohnung auf dem Donnerberg und machten es sich erst in der Sauna und später unter der Dusche richtig gemütlich und kuschelig - natürlich mit einer gehörigen Portion Erotik, denn Tabea sprach grinsend zu Werner, als sie sich eng an ihn schmiegte: "Werner, das ist ja beinhart!". Werner strahlte auch - zum einen wegen Tabea, zum anderen, weil er ihre Sprüche liebte. Max und Moritz turnten derweil zufrieden in ihrem Laufrad herum, denn das Gehechele und Gestöhne nebenan interessierte die kleinen Nager nicht so wirklich.

Happy End!

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