Sonntag, 31. März 2013

Was man beim Aufräumen alles findet...

Als ich am vergangenen Wochenende einen unerwarteten Anfall von Aufräumwahn bekam, fand ich dabei u. a. einen Arztbrief aus der Rheumatologie Essen-Werden, der vom 1. März 2011 datierte. Hm, damals lag mein CRP bei 3,66 und meine OP an der Arteria femoralis lag zu dem Zeitpunkt gerade mal etwas über einen Monat zurück. Lt. diesem Arztbrief lag mein CRP im Jahr 2010 sogar bei 5,33, wobei sich da wohl schon der Gefäßverschluss angekündigt hat, der ja auch im Januar 2011 im Elisabeth-Krankenhaus erfolgreich operiert wurde. Warum ich damals nicht stationär einkassiert wurde - bei so nem CRP hätte sich das wohl echt gelohnt und der Gefäßverschluss wäre vermeidbar gewesen - bleibt wohl ein Rätsel bzw. ein Geheimnis der Ärzte. Das erklärt wohl auch, warum ich im Februar 2013 bei nem CRP von 3,49 stationär aufgenommen wurde, auch wenn sich dabei nix Besonderes ergeben hat...und da soll man dann noch Vertrauen zu den Ärzten haben.

Das Beste und Gründlichste, was ich bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus erlebt habe, war im Juni 2011, als ich am Abend des 20. Juni ins Philippusstift eingeliefert wurde, da sich bei mir Symptome eines leichten Schlaganfalls zeigten. Das, was der behandelnde Stationsarzt da an Engagement, Kompetenz und Umsicht gezeigt hat, war vorbildlich. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

Es wäre schön, wenn es noch mehr Ärzte von dem Kaliber gäbe, aber die scheinen wohl mittlerweile leider ne Minderheit darzustellen. Er war immerhin der Erste und bis dato auch Einzige, der mehrere Mikro-Einschläge (Läsionen) in meinem Hirnstamm gefunden hat - vorher wurden ja neurologische Symptome wie z. B. Schwindel, Hörsturz oder verwaschene Sprache durch andere Ärzte wohl eher als Einbildung, Hysterie, Lechzen nach Aufmerksamkeit u. ä. abgetan (da haben wohl einige von sich auf andere geschlossen). Allerdings hat der junge Mann ja auch mal über seinen Tellerrand hinaus geblickt und meine MRT-Aufnahmen mit Lupe und Mikroskop nach der Ursache abgesucht, anstatt wie seine Berufskollegen vorher zu spielen "Was ich nicht mit bloßem Auge sehe, ist nicht da bzw. nur weibliche Hysterie.".

Leider ist der besagte Stationsarzt nicht mehr im Philippusstift tätig, denn sonst wäre ich dort bestimmt mal vorbei gewandert und hätte mich persönlich bei ihm für das bedankt, was er für mich getan hat, denn das scheint ja heute nicht mehr selbstverständlich zu sein - es ist ja auch einfacher und mit weniger Aufwand verbunden, den Patienten als Simulanten, Hysteriker usw. abzutun. Leider konnte ich bis dato noch nicht rausfinden, wo er jetzt tätig ist, denn dieses Engagement und diese Umsicht bei gleichzeitig eher bescheidenem Auftreten ist wirklich ein persönliches Dankeschön wert.

Keine Kommentare: