Donnerstag, 15. September 2016

Wie nett...


Ich wusste zwar nicht so genau, was der Blödsinn sollte, aber gestern Abend war ich doch etwas erstaunt, als mein Kollege in Gegenwart unseres Vorgesetzten sagte, was ich alles NICHT gut mache – komisch, sobald ich etwas dagegen gesagt habe, war alles nur noch halb so wild *nerv*. Dass man sich auf mich nicht verlassen kann, war mir neu, zumal ehemalige Arbeitgeber mir Zuverlässigkeit auch noch in Arbeitszeugnissen bescheinigt haben, aber egal. Ebenso neu ist mir auch, dass ich ihn nicht darüber unterrichtet habe, am 01.09. mit meinem Schatz zu seinem Arbeitgeber gehen zu wollen, weil das Gehalt noch nicht drauf war (es ist noch am späten Nachmittag des Vortages eingegangen) – ich habe morgens bei ihm angerufen, aber das ist ebenso egal. Hätte ich ihm schon zwei Wochen vorher Bescheid sagen sollen, obwohl wir noch von gar nix wussten? Wahrscheinlich – ich gucke in meine Glaskugel und weiß auch, was in der Zukunft passiert.

Lethargisch bin ich auch noch – ups, war mir auch neu :o)). Und mir zu unterstellen, ich wollte gar nicht mit ihm reden (was für ein Quatsch), finde ich auch etwas befremdlich. Er ist ja nun mal auch etwas wortkarg, auch wenn er gestern einen anderen Eindruck machen wollte.

Auf jeden Fall habe ich schon wieder einige Bewerbungen auf den Weg gebracht, denn mir reicht es einfach – hier ist fast nix zu tun, er pickt sich die Rosinen raus usw. und ich kann mich dann noch anmachen lassen. Als Stuhlanwärmer und Fußabtreter bin ich mir echt zu schade.

Manche heulen jetzt wahrscheinlich und wollen, dass ich an der Stelle festhalte, weil manche gerne leiden und keinen Bock auf irgendwas haben, aber das ist mir egal. Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte Glück, mehr fällt mir zu manch einem Gejammer auch nicht ein. Meine ehemalige Kollegin Sarah hat es solange probiert, bis sie nun endlich eine gute Stelle in Duisburg gefunden hat – und sonst hat sie sich öfter mal während der Probezeit feuern lassen, damit es keine Sperre bei der Arbeitsagentur gibt, da Arbeitsagentur-Mitarbeiter im luftleeren Raum leben und gar nicht Dinge wie Mobbing, schlechtes Betriebsklima oder was auch immer auf dem Schirm haben. Ich bin eigentlich kein Job-Hopper, der alle paar Wochen die Firma wechselt, aber ich suche auch so lange nach einer Stelle, die mir Spaß macht und bei der das Betriebsklima gut ist, bis es passt.

Ebenso befremdlich finde ich es, sowas in der Gegenwart eines Vorgesetzten zu besprechen – wenn er mich mal zwischendurch angesprochen hätte, wäre das okay gewesen, aber ausgerechnet alles vom Stapel zu lassen in der Gegenwart des Vorgesetzten, finde ich auch nicht toll. Wenn mir was nicht passt, spreche ich mit meinem Gegenüber darüber anstatt den Chef da direkt mit rein zu ziehen, aber das scheint heute auch nicht mehr normal zu sein, Probleme ohne das Dasein des Chefs zu lösen. Der Chef hat da zwar gut drauf reagiert, aber ich habe keine Lust, mich dauernd in Frage stellen zu lassen und mir anzuhören, was ich angeblich nicht gut mache – komisch, meine TN sind zufrieden, aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn das jemandem nicht gefällt.  

Gestern habe ich da ziemlich locker drauf reagiert, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto saurer werde ich. Mein Schatz und auch meine Mom haben sich jedenfalls ziemlich gewundert über derartige Sätze, aber egal. Jedenfalls passt meine Stimmung gut zur Gewitterluft – heute Abend sollen wir hier erste Gewitter bekommen. Das passt ja :o). Mein Schatz schrieb gerade schon per SMS, dass ich mir den Spruch nicht so zu Herzen nehmen soll, aber im Moment geht das nicht anders, auch wenn der Satz nicht wahr ist. Am liebsten wäre mir eine Gruppe von 10 - 15 Teilnehmern, die ich beraten und unterstützen kann, hat schließlich in vier Gruppen in Mülheim auch funktioniert. Am liebsten wäre ich in der Straffälligenhilfe oder der Drogenberatung tätig anstatt mich hier zu Tode zu langweilen.

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