Ich wusste zwar nicht so genau, was der Blödsinn sollte,
aber gestern Abend war ich doch etwas erstaunt, als mein Kollege in Gegenwart
unseres Vorgesetzten sagte, was ich alles NICHT gut mache – komisch, sobald ich
etwas dagegen gesagt habe, war alles nur noch halb so wild *nerv*. Dass man
sich auf mich nicht verlassen kann, war mir neu, zumal ehemalige Arbeitgeber
mir Zuverlässigkeit auch noch in Arbeitszeugnissen bescheinigt haben, aber
egal. Ebenso neu ist mir auch, dass ich ihn nicht darüber unterrichtet habe, am
01.09. mit meinem Schatz zu seinem Arbeitgeber gehen zu wollen, weil das Gehalt
noch nicht drauf war (es ist noch am späten Nachmittag des Vortages
eingegangen) – ich habe morgens bei ihm angerufen, aber das ist ebenso egal. Hätte
ich ihm schon zwei Wochen vorher Bescheid sagen sollen, obwohl wir noch von gar
nix wussten? Wahrscheinlich – ich gucke in meine Glaskugel und weiß auch, was
in der Zukunft passiert.
Lethargisch bin ich auch noch – ups, war mir auch neu :o)). Und
mir zu unterstellen, ich wollte gar nicht mit ihm reden (was für ein Quatsch),
finde ich auch etwas befremdlich. Er ist ja nun mal auch etwas wortkarg, auch
wenn er gestern einen anderen Eindruck machen wollte.
Auf jeden Fall habe ich schon wieder einige Bewerbungen auf
den Weg gebracht, denn mir reicht es einfach – hier ist fast nix zu tun, er
pickt sich die Rosinen raus usw. und ich kann mich dann noch anmachen lassen.
Als Stuhlanwärmer und Fußabtreter bin ich mir echt zu schade.
Manche heulen jetzt wahrscheinlich und wollen, dass ich an
der Stelle festhalte, weil manche gerne leiden und keinen Bock auf irgendwas
haben, aber das ist mir egal. Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte
Glück, mehr fällt mir zu manch einem Gejammer auch nicht ein. Meine ehemalige
Kollegin Sarah hat es solange probiert, bis sie nun endlich eine gute Stelle in
Duisburg gefunden hat – und sonst hat sie sich öfter mal während der Probezeit
feuern lassen, damit es keine Sperre bei der Arbeitsagentur gibt, da
Arbeitsagentur-Mitarbeiter im luftleeren Raum leben und gar nicht Dinge wie
Mobbing, schlechtes Betriebsklima oder was auch immer auf dem Schirm haben. Ich
bin eigentlich kein Job-Hopper, der alle paar Wochen die Firma wechselt, aber
ich suche auch so lange nach einer Stelle, die mir Spaß macht und bei der das
Betriebsklima gut ist, bis es passt.
Ebenso befremdlich finde ich es, sowas in der Gegenwart eines
Vorgesetzten zu besprechen – wenn er mich mal zwischendurch angesprochen hätte,
wäre das okay gewesen, aber ausgerechnet alles vom Stapel zu lassen in der
Gegenwart des Vorgesetzten, finde ich auch nicht toll. Wenn mir was nicht
passt, spreche ich mit meinem Gegenüber darüber anstatt den Chef da direkt mit
rein zu ziehen, aber das scheint heute auch nicht mehr normal zu sein, Probleme
ohne das Dasein des Chefs zu lösen. Der Chef hat da zwar gut drauf reagiert,
aber ich habe keine Lust, mich dauernd in Frage stellen zu lassen und mir
anzuhören, was ich angeblich nicht gut mache – komisch, meine TN sind
zufrieden, aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn das jemandem
nicht gefällt.
Gestern habe ich da ziemlich locker drauf reagiert, aber je
mehr ich darüber nachdenke, desto saurer werde ich. Mein Schatz und auch meine
Mom haben sich jedenfalls ziemlich gewundert über derartige Sätze, aber egal. Jedenfalls passt meine
Stimmung gut zur Gewitterluft – heute Abend sollen wir hier erste Gewitter
bekommen. Das passt ja :o). Mein Schatz schrieb gerade schon per SMS, dass ich
mir den Spruch nicht so zu Herzen nehmen soll, aber im Moment geht das nicht
anders, auch wenn der Satz nicht wahr ist. Am liebsten wäre mir eine Gruppe von 10 - 15 Teilnehmern, die ich beraten und unterstützen kann, hat schließlich in vier Gruppen in Mülheim auch funktioniert. Am liebsten wäre ich in der Straffälligenhilfe oder der Drogenberatung tätig anstatt mich hier zu Tode zu langweilen.
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