Gestern fuhr ich gegen 17.13 Uhr aus dem Parkhaus in der Luisenstraße in der Stadtmitte weiter Richtung Düsseldorfer Norden. Hinter dem Flughafen Richtung Duisburg war es bereits pechschwarz. Ich bin wohl noch rechtzeitig weggekommen, denn wie ich heute der NRZ entnehmen konnte, war die Danziger Straße - über die ich täglich fahre - ab 18.30 Uhr wegen Überflutung gesperrt.
Als ich gegen 17.40 Uhr die A52 in E-Haarzopf verließ, war der Himmel zwar grau, aber nicht übermäßig dunkel. Wie dunkel er war, sah ich erst, als ich die Hatzperstraße Richtung Mülheim entlang fuhr und wenig später auf die A40 Richtung Duisburg abbog. Ich fuhr genau auf das Frontensystem zu, das dunkelgrau und bleiern über Mülheim, Oberhausen und Duisburg lag. Es war abzusehen, was wenig später folgen würde.
Als ich um 17.48 Uhr von der Autobahn auf die Aktienstraße Richtung Frintrop abbog, waren direkt mehrere dunkle Fronten da - eine stand über Oberhausen/Mülheim-Dümpten, die andere schien über der Mülheimer City zu stehen und war sehr gut in meinem Rückspiegel zu sehen, Kurz vor 18 Uhr kam ich in Bedingrade auf der Lohstraße direkt am Wasserturm an und als ich ausstieg, konnte ich bereits das erste entfernte, bedrohlich tiefe Dauergrollen hören. Erst saß ich noch mit meiner Mutter auf dem Balkon, während sich das Frontensystem weiter annäherte. Gegen 18.15 Uhr folgte der erste Naheinschlag, so dass wir doch lieber rein gingen, es folgten aber noch -zig weitere im Umkreis Lohstraße - Bedingrader Straße - Wasserturm. Gegen 18.20 Uhr setzte der Starkregen mit Sturm ein, das Wasser wurde die Lohstraße bergauf gepeitscht, obwohl Wasser ja eigentlich nicht bergauf fließen kann. Der Wind ließ zwar nach wenigen Minuten nach, dafür floss aber das ganze Wasser zurück, das die Straße hinauf gepeitscht worden war und sammelte sich im Einmündungsbereich Lohstraße/Auf dem Eichholz. Einige Autos mussten bereits mit Schwimmbewegungen beginnen, zeitweise war sogar der Gehweg leicht überflutet - und es donnerte und blitzte ohne Unterlass. Offensichtlich ist ein Blitz in die Ampel am Einmündungsbereich Bergheimer Straße/Frintroper Straße eingeschlagen, denn die Ampel war gestern Abend ausgefallen und auch jetzt ist sie immer noch nicht funktionstüchtig. Draußen war Nacht mitten am Tag. Hagel gab es keinen im Essener Nordwesten, dafür aber im Essener Norden, der anschließend aussah wie nach einem Schneesturm.
Um 18.50 Uhr beruhigte sich die Lage in Bedingrade/Oberfrintrop zwar etwas, aber bis kurz vor halb acht waren immer noch Donnerschläge und grelle Blitze zu hören und zu sehen. So ein Unwetter habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Ehrlich gesagt habe ich einerseits unheimlichen Respekt vor Gewittern, andererseits finde ich sie als Naturschauspiel aber auch spannend. Gerne hätte ich mich währenddessen auch an einen netten Mann (mein Verehrer?) gekuschelt...Gewitter haben für mich nämlich auch eine schöne, düstere Romantik.
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