Marina (31) und ich (35) sprachen vorhin ausführlich über Jugendsünden, die erste Liebe und Tagebucheinträge. Dabei stellten wir unabhängig voneinander fest, dass sich unsere Tagebucheinträge teilweise sehr ähneln - zumindest, was die Mathearbeiten betraf. Ich erinnere mich an einen Tagebucheintrag von mir aus dem Mai 1987 - da war ich dreckige 13 und in der 7. Klasse eines katholischen Mädchengymnasiums. Ich schrieb:
Die Mathearbeit war recht einfach, außer Aufgabe Nr. 4. Da musste man überlegen.
Tja, ich habe in jener Mathearbeit eine glatte 5 gehabt, aber der Klassenspiegel sah bei 33 Mädels wirklich mehr ent- als begeisternd aus: eine 3 minus, 8 Vieren, 12 Fünfen und 10 Sechsen! Die Mathearbeit musste wiederholt werden, aber die Wiederholung sah auch nicht wesentlich besser aus: eine Drei, 10 Vieren, 15 Fünfen, 7 Sechsen.
Marina, die auch mehr sprachlich als mathematisch-naturwissenschaftlich orientiert ist und in Wunstorf zur Schule gegangen ist, konnte das total gut nachvollziehen - sie hat immer Hasstiraden auf ihre Mathelehrerin geschrieben und gefordert, dass die Mathearbeiten wiederholt werden - aber das ist nie passiert.
Marinas erster Freund hieß - wie könnte es anders sein - Thomas. Hm, da musste ich ihr dann gestehen, dass mein erster großer Schwarm auch Thomas mit Vornamen hieß. Selbiger hatte nur einen Nachteil: Er war mein Geschichtslehrer... auf ner Mädchenschule gab's ja keine Jungs zum Anhimmeln, also mussten auch die Lehrer dran glauben. Damals war ich so verknallt, dass ich für ihn gestorben wäre. Heute bin ich auch total verknallt (auch in einen Thomas), aber diese kompromisslose "Für Dich würde ich sterben"-Attitüde habe ich im Laufe der Jahre dann doch abgelegt. Das ist das Süße, Unschuldige und Kompromisslose an der Jugendzeit *seufz*. Jetzt habe ich irgendwie nen Ohrwurm von dem Sido-Hit "Carmen", obwohl ich den eigentlich gar nicht gerne höre - "für dich würd' ich sterben, Carmen..."
Mir waren auch noch alle Songs präsent, bei denen ich immer an IHN (also, den "damaligen" Thomas) denken musste: "A Miracle of Love" von Eurythmics, "Ich liebe dich" von Clowns & Helden, "Heartbreak Hotel" und "Heaven and Hell" von C. C. Catch...ja, ja, echt Achtziger, damals war ich noch nicht so ein Metal-Freak, obwohl sich auch damals schon die ersten Hardrock-Scheiben in meiner Vinyl-Sammlung tummelten ;o). Beim "heutigen" Thomas höre ich lieber "Nothing else matters" von Metallica (wen wundert's...), "Do it again" von Clubhouse, "Glory of Love" von Peter Cetera (ist auch alles Achtziger, hihi), "Heirate mich" von Rammstein, "Loverman" in der Cover-Version von Metallica (auf dem Album "Garage Inc.) und - welche Überraschung, noch ein Achtziger-Song - "When the rain begins to fall" von Jermaine Jackson und Pia Zadora. Wie sich die Zeiten ändern. Auch äußerlich sehen sich mein "junger, dynamischer und gutaussehnder" Geschichtslehrer und "mein jetziger" Thomas nicht wirklich ähnlich - zwei ganz unterschiedliche Typen.
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