Seit gestern Abend sind einige Zentimeter Schnee im Pott gefallen, wobei der Schnee aber teilweise auch schon in Regen übergeht. Mein Clio - seines Zeichens sehr schneeaffin und ein Freund von Abfahrtsläufen - segelte den Berg zum Glück aalglatt hinunter - ich musste den Berg erstmal hinauf glitschen, um ihn überhaupt zu erreichen. Da der Schnee sehr nass war, war er auch entsprechend glatt, sodass ich fast schon zweimal unfreiwillig nen Abflug hingelegt hätte, aber ich konnte es erfolgreich verhindern.
Aus Sicherheitsgründen bin ich heute aber nicht über Schlossstraße und Rabenhorst zur Frintroper Straße gefahren, sondern die Bergheimer Straße bis zum Ende durch und dann auf die Frintroper abgebogen. Auf der Aktienstraße bekam Clio an der Tanke erst mal frischen Sprit, der ja sogar verhältnismäßig günstig war - 1,479 der Liter Super. Kurz vor den Feiertagen schnellen die Spritpreise sicherlich wieder auf weit über 1,50 Euro, haha - man kennt die Preispolitik der Ölkonzerne ja mittlerweile.
Hm, die meisten Autofahrer fuhren relativ vernünftig - weder unangemessen rasant noch übermäßig langsam - bis auf die Twingos, die sich heute Morgen wohl im Kollektiv in den Kopf gesetzt hatten, angesichts einiger weniger Flocken und wenigen Zentimetern Pappschnee das stehende Verkehrshindernis zu mimen. Dass ich an der Anschlussstelle MH-Winkhausen vorsichtig auf die A40 Richtung Essen abbiege, ist normal - deshalb muss ich mir aber nicht fast dabei in die Hose scheißen und auf Schrittgeschwindigkeit runter gehen. Clio kriegte die Krise auf den roten Twingo, der ihm schon unangenehm an der Tankstelle aufgefallen war. Auch auf der Fulerumer Straße kurz vor der Neuen Mitte Haarzopf fuhren alle normal, bis auf ein silberner Twingo aus Mülheim - der eierte da rum...*stöhn*. Wenn die Leute doch Angst haben, im Schnee zu fahren, ist es eigentlich sinnvoller, die Karre stehen zu lassen. Natürlich fährt man bei Schnee und Eis konzentrierter, vorsichtiger und auch etwas angespannter, aber Angst ist ein ganz schlechter Beifahrer, und das nicht nur bei Schnee. Ich bin auch mit einem Twingo durch drei Winter gekrebst inklusive Schnee und von daher weiß ich, dass die eigentlich gut zu handeln sind, obwohl sie Kleinwagen sind, aber manche haben ja schon bei 30°C im Sommer Glatteis (was allerdings nicht nur für Twingos gilt). Als ich noch Twingo fuhr - was gut zehn Jahre her ist - hat es so ne blamable Scheiße jedenfalls nicht gegeben :o)).
Radio Essen verkündete vollmundig, dass die Räumdienste im Einsatz sind. Hä???? Komisch, ich bin durch mehrere Stadtteile gefahren - Gerschede, Bedingrade, Schönebeck, Frohnhausen, Fulerum und Haarzopf - aber da ist mir nicht ein Räumfahrzeug begegnet. An der Kreuzung Neue Mitte Haarzopf wäre Streuen nämlich mal angebracht gewesen - als ich nach links auf die Hatzper Straße abbiegen wollte, geriet mein Clio nen kleinen Moment ins Schlingern beim Anfahren, aber ich hatte ihn sofort wieder unter Kontrolle. Meinem Hintermann ging es ähnlich. Die Streudienste waren vermutlich wieder bei den Reichen, Schönen und Bekloppten im Süden im Einsatz oder auch gar nicht. Muss lügen schön sein...
Auf dem gleichen Sender wurde ja auch verkündet, dass es trotz Schnee ruhig im Berufsverkehr sei und es noch keine Unfälle gegeben hätte - komisch, WDR2 hat da aber was ganz anderes erzählt. Auf der A4 bei Olpe standen mehrere Lkw quer und auch im Ruhrgebiet selbst ist es schon zu einer Reihe von Unfällen und Behinderungen gekommen, aber manche glauben ja alles, was ihnen vorgelogen wird bzw. verkünden die Lüge dann noch als Wahrheit.
Auch auf der A52 war nicht geräumt, was insbesondere der Ruhrtalbrücke Richtung Düsseldorf nicht ganz so gut bekam - sie ist zwar selten vereist, aber diesmal war sie es zumindest stellenweise; man merkte es ganz gut am Rollgeräusch. Die Abfahrt Ratingen fühlte sich total zugeschneit und mein Clio wie ein Schlitten, aber er hat's gut hinbekommen, nach rechts auf die Kalkumer Schlossallee abzubiegen - er ist ja auch kein bekloppter Twingo. Bis auf das Renault Mégane Coupé Cabriolet, das ich zwischen Juni 2004 und März 2007 gefahren habe, sind Renaults im Schnee eigentlich alle gut zu fahren, sogar der sonnengelbe Mégane I mit Heckspoiler, den ich zwischen Juni 2003 und Juni 2004 mein Eigen nannte.
Die Kalkumer Schlossallee war nicht geräumt, die B8n auch nicht...in Düsseldorf selbst habe ich auch nur ein einziges Streufahrzeug gesehen, als ich mit der U-Bahn weiterfuhr und meinen Clio nach einer nicht ganz so lustigen Schlittenfahrt am Fahrbahnrand der Kaiserswerther Straße abstellen konnte. Die Stadt Düsseldorf hält es wohl neuerdings auch nicht mehr für nötig zu streuen - dabei war die Stadt früher vorbildlich darin im Gegensatz zur Stadt Essen. Auch der Fußweg von der Kö zum Büro glich eher einem fröhlichen Schlittschuhlauf, sodass ich sicherheitshalber wie ne kleine japanische Geisha von A nach B tippelte. Dabei ist gerade die Altstadt und Umgebung immer als Erstes gestreut wegen der ganzen Flaniermeilen.
Fast hätte ich's vergessen: Als ich meinen Clio abfegen musste, der eine etwa vier Zentimeter dicke Schneeschicht auf Dach und Motorhaube hatte, konnte ich sehen, dass der Herzchenmaler wieder in Aktion getreten ist :o). Das Herzchen im Schnee musste ich aber leider mit abfegen, damit ich auch eine gute Rundumsicht hatte. Lieber Herzchenmaler, bitte oute Dich!
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