Freitag, 23. Dezember 2011

Eine eigenwillige Weihnachtsgeschichte aus dem Borbecker Männergarten

Da ja heute der letzte Tag vor den Betriebsferien ist, führen Alex und Steffi mit ihren großen Kindern ein Krippenspiel auf. Geladen sind natürlich die Eltern der großen Kinder (sofern noch nicht verstorben), damit sie sehen können, wie gut es ihren erwachsenen, aber doch kindlichen Sprößlingen im Männergarten geht.

Als Jesus-Kind fungiert natürlich eine Baby Born-Puppe aus der Puppenecke, denn Steffi wollte ihren Aaron lieber nicht in die Krippe legen und natürlich vermeiden, dass ihr Sohnemann den Strom strahlend auspinkelt. Christoph, der Stationsarzt und der Charmin Bear mimen die heiligen drei Könige, Timo Josef und Thorsten Maria, wobei er sich nicht entscheiden kann, ob er sich in seinen Frauen-Klamotten tuntig-gut oder tuntig-schlecht fühlt. Allerdings wird er etwas stinkig, als Christoph ihm sogar vor Beginn der Aufführung noch selbstgebastelte Silikon-Brüste überreicht und der Stationsarzt einen Büstenhalter, damit auch alles sitzt. Am liebsten würde er Christoph & Christoph killen :o). Alex kichert und hilft Thorsten dabei, die Brüste mit Büstenhalter anzubringen, dann schminkt sie ihn noch ein wenig, sodass Thorsten sich erst recht tuntig fühlt, aber eher tuntig-schlecht. Der Stationsarzt grinst breit und lässt seine Nadel im Licht funkeln, damit Thorsten nicht auf die Idee kommt, jetzt hier nen Aufstand zu machen. Er lässt es auch lieber sein - auf Piekser hat er jetzt keine Lust, auf seine Frauen-Klamotten aber eigentlich auch nicht.

Im Gruppenraum brennen nur ein paar Kerzen, deren Schein von dem von Steffi und Alex aus Goldpapier und Pappe gebastelten Stern reflektiert wird. Die Eltern sind gespannt, was ihre Söhne da so zu präsentieren haben bzw. wie die beiden Männergärtnerinnen die Inszenierung gestalten. Alex' Vater lacht brüllend, als er neben der Krippe einen Plüsch-Esel und eine Plüsch-Kuh entdeckt. Steffi ist die Böse, die Josef und Maria zwar kein Zimmer in der Herberge anbieten kann, dafür aber den Stall mit der Krippe. Alex ist der Weihnachtsengel (hat sie schon öfter als Kind gespielt, hihi) im weißen Nachthemd und mit Heiligenschein, der den heiligen drei Königen den Weg zum Stall weist. Sie kann nicht umhin, Joda zu mimen und spricht: "Dem Stern folgen ihr müsst!", was im Publikum wenigstens für Heiterkeit sorgt. Die heiligen drei Könige ziehen weiter und singen dabei nicht gerade gut "Stern über Betlehem." Steffi kann kaum noch ernst bleiben.

Thorsten als Maria tut so, als wenn er die Baby-Puppe verhätschelt, während Timo ungeplanterweise darüber doziert, dass Vokuhilas zur Zeit Jesu nicht modern waren, aber dass das ja noch kommen könnte - er wollte seinem neugeborenen Sohn auch gerne eine entsprechende Perücke schenken. Alex als Weihnachtsengel stöhnt genervt aus ihrer Ecke.

Thorsten mimt den Erwartungsvollen, als die drei heiligen Könige zu ihm an die Krippe kommen und ist ein wenig enttäuscht über die Geschenke, denn die standen so auch nicht im Drehbuch - der Charmin Bear verschenkt Sushi im Blechnapf, Christoph Silikonbrüste, damit Jesus sich später auch tuntig fühlen kann, und sein Namensvetter in Gestalt des Arztes eine stumpfe Nadel - er will nämlich nicht, dass Thorsten alias Maria auf die Idee kommt, ihn auch mal zu pieksen bzw. mit ner stumpfen Nadel kann er das ja ruhig machen, denn das tut ja nicht weh. Thorsten ist restlos begeistert und bedankt sich höflich bis genervt.

Zum Abschluss des Krippenspiels singen alle noch "Macht hoch die Tür" - nicht gut, aber gut gelaunt. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen, wobei die Eltern teilweise nicht wissen, was sie von den Backwerken ihrer Söhne halten sollen - Thorsten hat eine verdötschte Erdbeer-Sahnetorte gezaubert, die eher an einen Matschhaufen erinnert, dem Charmin Bear ist der Maulwurfkuchen angebrannt, Christoph hat Haschisch-Kekse in Sternchenform gebacken, der Stationsarzt hingegen ein undefinierbares Werk aus Blätterteig und Spaghetti, das er "Nadel im Heuhaufen" genannt hat (wie passend!). Thomas hat Streuselkuchen gebacken, den er mit Marzipan-Weihnachtsmännern garniert hat. Timo gießt allen Kaffee ein. Dank Christophs Haschisch-Plätzchen lassen die ersten Lach-, Schlaf- und Kackanfälle nicht lange auf sich warten :o). Aaron brabbelt dazu vergnügt in seiner Baby-Schale.

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