Sonntag, 25. Februar 2018

Deutschland, deine Moralisten...

Zunächst etwas Erfreuliches: Olli frisst wieder freundlich vor sich hin, aber das neue Futter von Royal Canin mag er offensichtlich überhaupt nicht, genauso wenig wie Otto. Ich habe beiden noch ein bisschen Sheba in den Napf getan, da weiß ich wenigstens, dass es sich um ihre Leibspeise handelt :o). Gestern haben sie Wildfleisch von mir bekommen und auch das wurde gut aufgenommen. Das Wildfutter heißt Wild Freedom und besteht zu 98 % aus Fleisch, was man von Whiskas leider nicht behaupten kann, denn da sind maximal 4 % des Fleisches drin, was als Packungsinhalt angegeben ist :o/, der Rest sind wohl Schlachtabfälle. Wenn ich meine Katzen mit Schlachtabfällen füttern wollte, würde ich direkt zum Schlachthof fahren, ganz einfach.

Mein Hamster frisst zwar hauptsächlich Gräser und Sämereien, aber er ist auch einem Stückchen tierischer Nahrung nicht abgeneigt, denn er frisst neben pflanzlichen Bestandteilen auch gerne Mehlwürmer, Eiweiß und Kochschinken :o).

 
Jimi Hendrix (unten) in seinem Käfig - (c) Alexandra Döll, Essen
 
 
Was mich jedoch so richtig nervt, sind moralische Vorträge im Fernsehen, nach dem Motto "Du, du, das macht man aber nicht!" Daran musste ich am Freitag denken, als mir die Bullerei 30 EUR abgenommen hat, und auch bei den Ernährungs-Docs (NDR) nervte mich vor allem Dr. Fleck mit ihren moralischen Vorträgen *nerv*. Dass sie jemandem im Fall einer bestimmten Krankheit eine Ernährungsumstellung empfiehlt, ist vollkommen normal, aber dieses "Futter mal wie ein Kaninchen" und ihre selbst zusammengerührten Drinks nervten einfach nur noch. Meine Tiere würde ich von der moralischen Dame nicht beraten lassen, denn mein Hamster ist nun mal ein Gelegenheits-Fleischfresser und meine Katzen sind reine Fleischfresser, die zwar Getreide bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, aber auch nur, weil dadurch irgendwann das Sättigungsgefühl eintritt. Physiologisch hat das keinen Einfluss auf meine Stubentiger. Wenn sich jemand vegetarisch oder sogar vegan ernährt, ist das vollkommen in Ordnung - die Leute sollen aber auch bitte die gleiche Toleranz gegenüber Fleischessern aufbringen. Ebenso schwachsinnig finde ich Kommentare im Internet, bei denen jemand Raubtiere nicht schön findet, weil sie Fleisch fressen. Da frage ich mich eher, ob's noch geht.
 
Ich halte es zwar für absolut übertrieben, am Tag zig Schnitzel, Koteletts und Würstchen zu futtern, aber eine Portion Fleisch am Tag ist vollkommen okay. Das ist auch der Grund, warum ich manchmal von Tierschutzorganisationen nix halte, denn die kennen vielfach auch nur Schwarz und Weiß, Grautöne kennen die doch gar nicht. Ich bin auch dagegen, Pelze zu tragen und auch dagegen, was viele Tiere erleiden müssen, weil sie Fleischlieferanten sind, aber einiges halte ich für maßlos übertrieben. Dann dürfen wir bald gar nix mehr essen, auch Pflanzen nicht, denn ob Glyphosat so gesund ist, wage ich zu bezweifeln :o). Da kommen wieder die selbst ernannten Gutmenschen zum Vorschein. 

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