Samstag, 23. Juni 2018

Ein Seminar, eine Wohnung und das Wunder des Moralisierens :o)

Am Donnerstag war ich mit Pia in Solingen, da wir beide ein Seminar dort hatten. Ich muss sagen, dass Solingen eine schöne Stadt ist und auch recht schöne Wohnungen hat. Das Seminar war auch recht spannend und gut gemacht, aber auf der Hin- und Rückfahrt wurde ich in einer Tour zugetextet *stöhn*. Das muss ich auch nicht immer haben, genauso wenig wie den Trip "Ich bin toll und quatsche alle anderen zu". Einige ihrer Teilnehmer können sie deshalb bis auf den Tod nicht ausstehen, aber wenn ich ihr das zu erklären versuche, quatscht sie immer drüber hinweg und hinterfragt sich noch nicht mal. Das sollte man als Sozialpädagoge eigentlich immer tun...

Am Montag fahre ich mit einer Teilnehmerin zum Vormundschaftsgericht, da ihre Mutter derzeit ihr Vormund ist und sie lieber von einer externen Person betreut werden möchte. Ihren Eltern passt ihr neuer Freund überhaupt nicht, da er sie ja auch mal unter K. O.-Tropfen gesetzt hatte, um sie zu vergewaltigen, aber das interessiert sie jetzt alles nicht mehr. Gut, die Eltern übertreiben auch bisweilen mit ihrem Kontrollwahn, aber ich kann die Vorbehalte gegen den Typen schon ganz gut verstehen, denn es geht immerhin um eine versuchte Vergewaltigung und nicht darum, dass er mal drei oder vier Blumen aus dem Vorgarten gemopst hat...manche Damen sind ihr Unglück wirklich selbst Schuld. Ich kriege immer einen Brechreiz, wenn ich lese, dass der Galan einfach nur sehr temperamentvoll ist und sie deshalb öfter einen auf die Fresse kriegen, weil er ja ach so temperamentvoll ist - da würde ich lieber alleine bleiben, anstatt mir von irgendeinem Typen einen auf die Schnauze hauen zu lassen. In einem Menschen irren können wir uns alle, aber ich muss sagen, selbstverliebte Narzissten, die alles auf ihr Temperament schieben oder womöglich noch wollen, dass frau für sie anschaffen geht, gehen gar nicht.

Gestern Nachmittag habe ich mir eine Wohnung auf dem Reuenberg über die Wohnbau EG angeschaut. Die Wohnung ist wirklich sehr schön und hat auch einen Balkon, an dem ich sogar ein Katzennetz anbringen dürfte, aber ich weiß nicht, ob ich da alles unter kriege. Die Wohnung ist zwar 45m² groß, genau wie meine jetzige, aber das Wohnschlafzimmer ist doch wesentlich kleiner als mein jetziges. Ich überlege doch, wieder eine Zwei-Raum-Wohnung zu nehmen, wie ich das zwischen 2006 und 2011 auf der Schweriner Straße hatte. Gleich schau ich mal in den Borbeck Kurier wegen passender Wohnungsanzeigen.

 
Frinti auf der Ecke Frintroper Straße/Am Kreyenkrop - (c) medienwerkstatt-online.de
 

Ich habe auch keine Probleme damit, wenn man mir was im vernünftigen Ton sagt, aber dieses Moralisieren nach dem Motto "Du, du, du - das macht man aber nicht!" gehen gar nicht. Daran musste ich gestern Nachmittag an den Typen vom Zoll denken, der mir einen moralischen Vortrag übers Parken hielt und sagte, das können sie ja nicht mehr dulden. Erstmal stand ich neben dem Tor und dieser Tonfall nach dem Motto "Ich bin okay - Du bist doof!" trieb mir die Zornesröte ins Gesicht. Mal gucken, ob er bei seinen Geschlechtsgenossen auch mit seinem blöden Moralisten-Ton gekommen wäre - die hätten ihn ja schließlich wegklatschen können :o). So viele Moralisten wie in Deutschland gibt's in keinem anderen Land der Welt.

Lustig ist auch, dass meine Katzen ja angeblich stinken, aber meine "liebe" Nachbarin auch ein Köttelchen neben ihrer Wohnungstür liegen hatte. Soviel zum Thema "Ich kümmere mich mehr um andere, weil ich ein eintöniges Leben habe, anstatt um mich selbst". Vermutlich behauptet Ötte nachher noch, das käme von mir, aber in der Ecke bin ich überhaupt nicht und heute Morgen habe ich meine Wohnung mal wieder geputzt, sodass das gar nicht von mir ist, aber Hauptsache, ich muss mein langweiliges Leben durch irgendwas aufkochen. Deshalb habe ich auch keinen Bock mehr auf dieses Haus. Da nützt es auch nix, wenn die Wohnung schön ist, aber in dem Haus viele Moralisten wohnen und ich nicht mal ein Katzennetz anbringen darf.

Keine Kommentare: