Freitag, 5. Februar 2010

(Alp-)Traumhafte Ruhrgebiets-Lyrik







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Fotos:
Schloss Borbeck: (c) Thomas Max Müller, Pixelio
Gelber Krokus: (c) Olaf Lorke, Pixelio
Herkules: (c) Uli Bestian, Düsseldorf
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In einer kalten Vollmondnacht
hat Alex über nen bekloppten Traum gelacht,
sie war am kichern, glucksen, jimpern
und dachte nebenbei auch noch ans P******.
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Im Borbecker Schlosspark jagte Marina eine kältefeste, freche Motte
und traf im Wald auf eine ziemlich große Wildschweinrotte.
Ein riesiger Keiler grunzte stinkesauer,
ein anderer legte sich bedrohlich auf die Lauer,
die Bachen bildeten um die Frischlinge ne Mauer,
über Marinas Rücken lief ein Schauer,
sie gab dem Schwarzwild in ihrer Not Pomelo und Ananas,
die Tieren waren wieder froh und hatten Spaß!
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Der Mond schien durch den Nebel bleich,
Thomas drehte Pirouetten auf dem Teich,
doch das ging nicht lange gut,
das Eis brach, er versank in der dunklen Flut.
Er jammerte lauthals nach Hilf',
die Enten meckerten genervt im Schilf,
mit Hilfe eines starken Astes zog Tim ihn aus dem Weiher
danach kackte Thomas im Gebüsch wie ein Reiher,
Tim murmelte echt genervt: "Spacko!"
und gab Herkules nen leck'ren Schmacko.
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Steffi katalogisierte auf einer Bank ihre neuen Aufkleber,
dabei begoss sie mit lecker Schaumwein ihre Leber,
Sie dachte sich: "Auch die Leber muss was zu tun haben!",
so hatte sie nen Grund, sich weiter am Alkohol zu laben.
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Alex kam geritten auf eines Eisbärs Rücken -
auch solch ein Anblick kann entzücken!
Es war frostig und bitterkalt
und das insbesondere im Wald,
das Bärenfell war jedoch warm und kuschelig,
Alex fand den Ritt jedenfalls sehr puschelig.
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Uli und Renate spielten Fußball am Moor,
Uli schoss ein wahrhaftig tolles Tor,
Renate fiel vor Schreck fast auf einen Haubentaucher,
Fluppe im Schnabel, das Tier war starker Raucher.
Der Wasservogel fragte: "Bisse jeck?!"
Renate kicherte und lachte keck.
Der Haubentaucher schob frustriert und genervt ab,
Uli lachte sich gemeinsam mit Renate schlapp.
Herkules tobte übermütig durch den Schnee,
Frauchen spielte erst mal Schmacko-Fee.
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Tim stand mit Petra auf der kleinen Brücke,
umschwirrt von einer frühen, dreisten Mücke,
im Gebüsch am Hang sah'n sie eine kleine Lücke,
zwei Augen glühten bernsteinfarben in der Dunkelheit,
es war ein Wolf, also kein Grund zur Heiterkeit!
Als Petra mit Tim im Chor zu singen begann,
schob der Wolf ab und kam wenig später im Rabenhorst an.
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Thorsten oben am Todesberg trank erst mal ein Pils,
trotz massivem Protest von seiner Milz.
Mit dem Schlitten segelte er den vereisten Hang hinunter,
noch fühlte er sich froh, frisch und munter,
gestoppt wurde er von einem kräftigen Eichenstamm,
danach fühlte er sich natürlich ziemlich klamm,
Alex brachte ihm netterweise noch ein Pils
- trotz massivem Protest von seiner Milz.
Danach ging es Thorsten wieder wesentlich besser
und er öffnete die nächste Flasche mit nem Taschenmesser.
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Der Mond schien auf die große Wiese am Schlossparkteich,
Marina krähte: "Ballspielen - und zwar jetzt gleich!"
Uli kickte voller Elan und Schwung den Ball,
mit diesem Schuss brachte sie Thomas zu Fall,
der drehte danach total verwirrte Pirouetten
und jammerte lauthals nach Toast mit Scheibletten.
Thomas wollte schon wieder weinen,
doch das interessierte wirklich keinen,
als er auch noch über einen schüchternen Krokus stolperte,
der etwas verfrüht aus der kalten Erde holperte.
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Thorsten dribbelte und fummelte,
während Alex sich per Foul den Ball erschummelte,
sie kickte den Ball zu Petra rüber -
leider zu hoch, er ging über die Bäume drüber,
der Ball landete irgendwo im Moor -
"Oh, nein!" riefen alle erschreckt im Chor.
Sie liefen hin und suchten das runde Leder,
er ist nicht mehr zu finden, dachte jeder,
doch in der Nähe des Schilfs lag er prall und rund,
"Oh yeah!" tönte es wie aus einem Mund.
Tim wollte den Ball grad aufheben,
doch der Versuch ging glatt daneben -
aus der Erde kam ne Krallenhand, die steif gen Himmel ragte,
so dass keiner den Ball aufzuheben wagte.
Thomas jammerte und drehte mal wieder ne Pirouette,
Steffi stopfte ihm das Maul mit Yogurette,
die Krallenhand gefiel ihr überhaupt nicht,
deshalb machte sie das betretene Gesicht.
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Aus der Erde stieg Nebel oder Rauch in die Au,
was es nun wirklich war, weiß keiner so genau,
eine Stimme aus der Erde krächzte und geiferte,
worüber Marina sich total ereiferte.
Tim reichte der Hand schließlich nen Schmacko
und murmelte dabei genervt: "Du Spacko!"
Renate ergänzte das Geschenk mit nem Abend-Kaugummi,
Thorsten jonglierte währenddessen fröhlich mit nem Flummi.
Die Krallenhand verschwand wieder in der Erde -
zum Glück, dachte sich die ganze Herde.
"Kick it!" rief die erleichterte Marina,
sie trat den Ball und traf Carina.
Carina war der weiße Schlossgeist,
der Männern gern in den Hintern beißt,
doch diesmal schüttelte sie nur den Kopf
und nannte Marina einen armen Tropf.
Carina ließ entnervt bis erbost die Ketten rasseln
und auf die Jungs und Mädels Eisregen niederprasseln,
dann geisterte sie in den Forst
und datete dort den verrückten Horst!
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Der Traum ist nun vorüber,
Alex dreht sich zum Fenster rüber,
sie schläft mit breitem Grinsen weiter
und schnarcht vergnügt ne ganze Tonleiter.
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(c) Alexandra Döll 2010

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

was sich reimt ist gut aber das hier ist fabulous..absolutely fabulous! Außerdem wurde mal wieder bewiesen, dass es immer nützlich ist, eine Ananas und Pomelo zur Hand zu haben.