Samstag, 16. Juli 2011

Das Leben der Piranhas in der Fachklinik Rhein-Ruhr, E-Kettwig

Natürlich möchten auch die Piranhas, die im Aquarium im Foyer der Reha-Klinik in Essen-Kettwig leben, etwas von ihren täglichen Erlebnissen berichten :o). Okay, here we go!

Hallo, ich bin Peter Piranha und lebe mit vielen meiner Artgenossen in besagtem Aquarium. Meine Frau, die Else, blubbert den ganzen Tag und nervt manchmal ganz schön mit ihrem Geblubber. Allerdings gebe ich ihr Recht, wenn sie erbost ist über Ätz-Blagen, die an die Scheibe von unserem Zuhause klopfen, obwohl an unserem Aquarium mehrere Schilder mit der Aufschrift "Bitte nicht an die Scheibe klopfen!" angebracht sind. Gut, manche Kinder können vielleicht noch nicht lesen, weil zu klein, aber deren Eltern sind schon so mit sich und ihrem Styling beschäftigt, sodass sie ihren Kindern noch nicht mal Benehmen beibringen können.

Manche meiner Mitbewohner sind total genervt von anderen Mitbewohnern, sodass sie sich gegenseitig durchs Aquarium jagen und mich dabei fast über den Haufen schwimmen. Dann muss ich als Chef der Truppe erst mal wieder für Zucht und Ordnung sorgen. Hein hat neulich ein Blubber-Bläschen mit Inhalt abgelaicht - war das ein Kötzerchen oder ein Rülpserchen? Ich weiß es nicht so genau. Immerhin haben Hein und ein paar seiner Kumpels mit dem Blubber-Bläschen Nasenball gespielt.

Häufiger tauchen in den letzten Tagen auch ominöse Stofftiere auch - zwei kleine Mini-Berggorillas, ein großes Monchichi-Mädchen, das immer eine Träne auf der Wange hat, ein weißes Huhn mit Ringelsocken, ein Biber und ein Hamster mit Umhängetäschchen, der mit Gleitschirm ins Foyer geschwebt kommt. Der weibliche Mini-Berggorilla namens Sammy ist gestern in unser Zuhause geplumpst, sodass wir mit ihr Nasenball gespielt haben. Das fand die Kleine gar nicht lustig, sodass sie rumnöhlte, bis das große Monchichi-Mädchen sie meckernderweise aus dem Bassin gezogen hat. Leider haben wir es nicht geschafft, auch Sammys Brüderchen ins Aquarium zu zerren. Hihihihi!!!

Die kleine Hamsterdame mit dem Umhängetäschchen ist lustig, denn sie lacht immer fröhlich und segelt mit ihrem Gleitschirmchen durch die Gegend, wobei sie genau darauf achtet, nicht in unser Zuhause zu stürzen. Ein kluges Stofftier, wirklich! Manchmal fliegt auch das große weiße Huhn mit den Ringelsocken herum und erschreckt Patienten sowie deren Besucher, die sich im Foyer tummeln.

Auch die Patienten sind sehr unterschiedlich: Es sind alle Altersklassen vertreten, sowohl männlich als auch weiblich. Manche Patienten sind fröhlich und meistern ihr sicherlich nicht immer einfaches Schicksal tapfer, aber manche gucken aus der Wäsche, als wenn das ganze Leben eine Strafe wäre und ertrinken fast in ihrem Selbstmitleid - auch wenn es viele Menschen gibt, die noch schlimmer dran sind als sie selbst. Manche halten sich auch für den Nabel der Welt und meinen, für sie müsste der rote Teppich ausgerollt werden. Klar, viele Krankheiten und ihre Folgeerscheinungen sind nicht schön, aber es kommt immer noch darauf an, was man daraus macht und wie man versucht, mit der Situation umzugehen. In Selbstmitleid ertrinken hilft nicht weiter - genauso wenig wie das Ertrinken in unserem Lebensraum, hihi.

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