Das Schlittenrennen auf dem Donnerberg, der sich zwischen den Essener Stadtteilen Frintrop und Dellwig erstreckt, findet natürlich unter Beteiligung unserer allseits bekannten und beliebten Protagonisten statt. Statt handelsüblicher Schlitten kommen diesmal jedoch aufblausbare Boote, Schwimmtierchen oder Möbel zum Einsatz - Hauptsache, der fahrbare Untersatz ist aufblasbar! ;o)
Startpunkt ist am Kreuzungsbereich Donnerberg/Schnitterweg (wie passend), Ziel ist der Einmündungsbereich Donnerberg/Donnerstraße, wobei es sich empfiehlt, bereits etwa 100 m vorher ab der Einmündung Emscherblick zu bremsen.
Das Rennen findet ausgerechnet an dem Samstag statt, an dem Tief Daisy Deutschland beehren will und zudem auf der Zeche Zollverein das Kulturhauptstadtjahr 2010 eröffnet werden soll. Dennoch trotzen die zahlreichen Zuschauer auf den Feldern und Koppeln, die rechts und links vom Donnerberg liegen, dem Wetter und der Zeche Zollverein. Petra hat auf der Ecke Schnitterweg einen Stand mit Heißgetränken aufgebaut, wobei sie tatkräftig von Rammstein-Frontmann Till Lindemann unterstützt wird. Auch der Sensemann und sein Zwerghamster des Todes haben sich an der etwa 800 m langen Piste eingefunden - vielleicht gibt es ja etwas zu holen, zumal sich in unmittelbarer Nähe zwei Friedhöfe befinden, nämlich ein evangelischer und ein städtischer. Der Sensemann platziert sich etwa 200 m vom Schnitterweg entfernt und trinkt Grog, der Zwerghamster des Todes wartet auf halber Strecke an der steilsten Stelle am Rand auf mögliche Tote, die er direkt von der Piste in die Urne bringen kann.
Los geht das Schlittenrennen mit Marina und Steffi in einem handelsüblichen Schlauchboot. Sie stoßen sich mit den Händen ab und segeln krähend den Donnerberg hinunter. Steffi ist als Kind lieber die Halde an der Hafenstraße hinunter gerodelt, aber der Donnerberg ist noch viel steiler. Ihnen gefriert das Blut in den Adern, als nur wenige Meter vor ihrem Gefährt der Erpel Dieter den Weg kreuzt und im Gestrüpp auf der anderen Straßenseite eine Fluppe rauchen will. Das geht gerade noch mal gut - der Erpel Dieter flattert erschreckt auf und brummelt: "Ihr seid bestusst!" Marina schreit ihm noch "Du Sau!" hinterher. Steffi macht das betretene Gesicht - obwohl sie schließlich heil unten ankommen und von einer johlenden Zuschauermenge am Emscherblick empfangen werden.
Es folgen Thomas und Alex in einem aufblasbaren Kanu. Alex gibt Schwung, während Thomas hinter ihr stammelt: "Ja...hm...ich weiß nicht..." Er hat keine Zeit mehr, irgendwas zu wissen, denn das Kanu nimmt schnell Fahrt auf. Alex juchzt, Thomas quiekt wie ein Meerschweinchen und krallt sich verzweifelt an der Außenhülle fest, sodass das Kanu fast aus der Spur kommt. Alex meckert Thomas an, der sich mit dem Gesicht nach unten auf die vor ihm sitzende Alex wirft, sodass sie Mühe hat, die Spur zu halten. Der Zwerghamster des Todes wittert bereits Beute, doch er wird mal wieder von Ente Marianne und ihren 13 Küken kopfüber in den Schnee getreten, denn die sind mal wieder auf der Suche nach Erpel Dieter. Wie immer gilt: immer den Rauchwölkchen nach...! Auch die beiden kommen heil ins Ziel, wobei Thomas anschließend sehr verstört ist und vor Angst beinahe ein Pfützchen gemacht hätte. Stattdessen jammert er nach Alex, obwohl die direkt neben ihm steht und Kaffee trinkt.
Tim und Thorsten, die Lenken und Bremsen bekanntermaßen ziemlich überbewertet finden, legen sich wie die Doppelrodler auf einen großen Gummireifen. Tim liegt unten, Thorsten auf ihm. Einige Zuschauer kichern und erzählen was von "Schwulentaxi". Tim brüllt: "Spackos!", bevor es los geht. Die beiden gewinnen recht schnell an Tempo, stoßen jedoch immer wieder gegen die Fahrbahnränder. Sie kommen nicht ganz so heil ins Ziel, da sie beide von ihrem Gefährt fallen und auch ein bisschen zu spät bremsen. Dabei kommen ihnen eine Straßenlaterne und ein großer Busch schneller als erwartet entgegen. Tim muss danach wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden, Thorsten darf den Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstift mal wieder alles zeigen, was sie sehen wollen ;o).
Renate und Uli rodeln mit einer aufblasbaren, pinkfarbenen Couch, so wie sie Ende der 90er Jahre modern war, den steilen Donnerberg hinunter. Alles läuft gut, bis das antiautoritär erzogene Ätzblag (eigentlich heißt das ja Laissez-faire...) Marcel auf die Piste springt. Beide sehen das traurige, erstaunte Gesicht von de Pänz nur noch vorüber schweben, dann schlägt de Pänz hinter ihrer Couch im Schnee auf. Zum Glück gibt es auch diesmal keine Arbeit für den Zwerghamster des Todes, denn Marcel hat sich Gott sei Dank nix getan, brüllt aber wie am Spieß. Seine Mutter Jacqueline wird von einigen Ordnern von der Piste geholt, genau wie Marcel. Jacqueline, die sich für J. Lo. aus Bergeborbeck hält, brüllt: "Marzel, du bis ne echte Schandale für uns alle!" Renate und Uli haben währenddessen das Ziel unverletzt erreicht, auch wenn Renate sich mittlerweile fragt, ob sie irgendwie Pänze anzieht, die langsam über ihren Schlitten hinweg mit traurigem Gesicht an ihr vorbei schweben möchten. Uli versteht gar nicht, wo das Problem liegt und schon gar nicht, als sich am Ende des Wettbewerbs herausstellt, dass sie den dritten Platz belegt haben beim Rodelwettbewerb.
Marina und Steffi haben den zweiten Platz gemacht, weil sie noch drei hundertstel Sekunden schneller waren als Renate und Uli. Zu Siegern werden in Abwesenheit unsere Chaoten Tim und Thorsten erklärt, denn schneller ist keiner den Hang runter gekommen - allerdings war anschließend auch kein Rodler schneller im Krankenhaus. Alex und Thomas, die insgesamt Achte geworden sind, nehmen den Preis für die beiden entgegen. Thomas wird von einer Schneewehe erfasst und jammert lautstark nach Alex, zumal sich anschließend diverse Pfützchen auf seinem Anorak bilden und ihm kalt ist. Alex denkt sich ihren Teil ("Spacko!") und rollt mit den Augen.
Der Sensemann und sein Zwerghamster des Todes suchen frustriert die nächste Kneipe am Frintroper Wasserturm auf - schon wieder keine Beute!
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