Foto: (c) Paulo Sousa, Pixelio
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Ich selbst war am 23. Oktober 1999 auch schon mal mit einem Heißluftballon in der Luft - gestartet sind wir in Dämmerwald, ein kleines Dörfchen zwischen Schermbeck und Raesfeld, gelandet in Ahle, einem ebenfalls kleinen Dörfchen im Niemandsland hinter Ahaus. Bei unserem Glück hatten wir natürlich ne Schleiflandung, aber es ist alles gut gegangen ;o). Seither höre ich in Ballönerkreisen auf den Taufnamen "Glücksprinzessin von der rasanten Fahrt über Grütlohn zu Hoxfeld". Mein damaliger Freund hatte die Ballonfahrt auf einem Betriebsfest in Voerde gewonnen und mir selbige dann netterweise geschenkt.
Ballonfahren ist nicht immer einfach, wie man ja auch oft genug in den Nachrichten hört - unfreiwillige Kontakte zu Hochspannungsleitungen (das verstehe ich eigentlich nicht so ganz, denn die sieht man eigentlich noch aus 6.000 Fuß Höhe...) und Landungen an eher ungünstigen Orten. Im Jahr 1999, nur wenige Monate vor meiner Ballonfahrt, landete zweimal kurz hintereinander ein Heißluftballon auf dem Sportplatz hinter der Levinstraße in Dellwig und sorgte dort für mächtigen Aufruhr unter den Freizeitfußballern ;o). Im gleichen Sommer kam ein Heißluftballon mitten auf dem alten Markt in Essen-Borbeck runter - ein sehr belebtes Zentrum mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und Hochspannungsleitungen für Straßenbahnen in unmittelbarer Nähe. Auch der Borbecker Dom ist nur einen Steinwurf entfernt. Im vergangenen Sommer ist dem Piloten auch das Gas ausgegangen, sodass er mitten auf der Vogelheimer Straße, der stark frequentierten Verbindung zwischen Vogelheim und Altenessen, gelandet ist. Zum Glück wurde niemand verletzt und das Ganze blieb ohne Sachschaden, wobei die Anwohner der Vogelheimer Straße mitgedacht haben und schon vor der Landung ihre Autos in Sicherheit gebracht haben. Hinterher waren sie dann beim Zusammenräumen des Ballons behilflich.
Vor dem Hintergrund bin ich richtig froh, dass unser damaliger Ballonpilot Herrmann rechtzeitig zur Landung angesetzt hat - das Gas hätte zwar noch für 15 min. gereicht, aber er hat seine Reserven nicht bis zum Letzten ausgereizt.
Ballonfahrten sind ein tolles Erlebnis - vorausgesetzt, der Pilot ist kompetent und besonnen. Das Verrückteste, was ich jedoch einmal als Kind mit einem Heißluftballon erlebt habe, passierte im Sommer 1978 - da war Alex noch Klein-Alex und gerade vier Jahre alt ;o).
Wir lebten im zweiten Stock eines Mietshauses in Essen-Schönebeck und hatten von unserer Fensterfront im Wohnzimmer aus einen herrlichen Blick über den Terrassenfriedhof, angrenzende Grünflächen, die Schlucht bis hoch zur Pfarrkirche St. Antonius Abbas, wo ich später auch zur Kommunion und zur Firmung gegangen bin. Mein Vater probierte seine neue Super8-Kamera aus (Videokameras und Digicams gab's damals noch nicht), als ihm plötzlich überm Winkhauser Tal ein roter Heißluftballon mit der Aufschrift Messer Griesheim auffiel. Meine Mom und ich sahen es auch: Der Ballon war schätzungsweise nur noch 20 Meter hoch und obwohl der Pilot offenbar am Brenner zog, um wieder an Höhe zu gewinnen, erlosch die Flamme sofort wieder. Der Ballon glitt weiter auf unser Haus zu und verlor weiter an Höhe. Er schaffte es gerade noch, über das Haus gegenüber, das etwa sechs Meter hoch war, hinüber zu segeln und auch die Kastanie, die nur wenige Meter neben unserem Wohnzimmer stand, schaffte er noch so gerade, der Korb hat noch nicht einmal den Wipfel des etwa vier Meter hohen Baums berührt.
Dann passierte es: Zwischen unserem Haus (etwa 13 Meter hoch) und dem Nachbarhaus bestand ein Abstand von etwa zehn Metern und der Ballon segelte zwischen den Häusern durch. Am Küchenfenster, das zum Nachbarhaus hinaus ging, konnten wir die Passagiere und den Ballonpiloten auf Augenhöhe sehen! Die Passagiere, ein Ehepaar mittleren Alters, sah schon ziemlich verunsichert und beunruhigt aus, aber ich glaube, der Pilot hat Blut und Wasser geschwitzt, denn zwischen dem Korb und unserem Küchenfenster bestand gerade mal ein Abstand von 1,5 Metern. Wir fragten uns schon, wie der Ballon die hohen Pappeln (Höhe etwa 17 Meter) überwinden sollte, die damals noch auf der Schlacke standen und die Grenze zu den Gärten der Häuser am Pollerbecks Brink bildeten. Dadurch, dass der Ballon jedoch durch die Schlucht zwischen den beiden Häusern geglitten war, bekam er zum Glück wieder Aufwind, sodass er es über die Pappeln schaffte und auch über den Fliegenbusch, einen dicht besiedelten Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Altendorfer Straße, Frintroper Straße, Schlossstraße und Bocholder Straße treffen und wo es zudem ein hohes Verkehrsaufkommen in Form von Autos, Straßenbahnen und Bussen gab. Er ist kurz darauf auf der Bocholder Straße gelandet, zum Glück ohne Personen- und Sachschaden.
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