Insgesamt habe ich im April 2010 5.142 Leserzugriffe gehabt. Die Top 5 sind diesmal:
- Bewerbungen: Die Reihenfolge beizufügender Zeugnisse - 859 Zugriffe
- Bewerbungen: Stellensuche per Internet - 722 Zugriffe
- Telefonieren im Bewerbungsprozess - 424 Zugriffe
- Bewerbungen: So begründen Sie im Anschreiben Ihre Motivation - 258 Zugriffe
- Bewerbungen: Positive und aktive Formulierungen im Anschreiben - 227 Zugriffe
Eine weitere Frage, die meinen Lesern offensichtlich auf den Nägeln brannte, war die Anfrage einer Leserin, wie Sie freundlich die Verlängerung ihres befristeten Arbeitsvertrages beantragen kann. Meine Antwort auf diese Frage wurde allein 110 Mal angeklickt, zumal es ja mittlerweile gang und gäbe ist, lediglich befristete Verträge zu schließen. In vielen Stellenausschreibungen wird auch explizit darauf hingewiesen, dass die Stelle (zunächst) befristet ist.
Die häufigsten Leserempfehlungen bezogen sich auf die nachfolgend genannten Artikel:
- Stellensuche per Internet - 10 Empfehlungen
- Die Reihenfolge beizufügender Zeugnisse - 5 Empfehlungen
- Gehaltsvorstellungen im Bewerbungsschreiben - 2 Empfehlungen
- Bewerbung: Floskeln vermeiden - 2 Empfehlungen
Weniger gut liefen Artikel wie "Berufsbezeichnungen in Stellenangeboten" (21 Zugriffe), "Woran Sie fingierte Stellenangebote erkennen" (35 Zugriffe) und "Vermeidbare Fehler in einer Bewerbung" (40 Zugriffe). Ehrlich gesagt fällt mir auch in meinem Berufsalltag immer wieder auf, dass das für viele eher ein Nebenkriegsschauplatz zu sein scheint - sobald beispielsweise in einer Ausschreibung nur das Wort "Sekretärin" auftaucht, stürzen sich einige meiner Kundinnen darauf und möchten eine Bewerbung versenden, auch wenn sie bestimmte Anforderungen überhaupt nicht erfüllen (Ausbildung im öffentlichen Dienst mit bestandener Prüfung für den gehobenen nichttechnischen Dienst, bestimmte Fremdsprachenkenntnisse u. ä.). Manchmal ist dann von unserer Seite ein wenig Erklärungs- und Überzeugungsarbeit nötig, warum gerade dieses Angebot nicht passend ist für denjenigen. Auch vermeidbare Fehler finde ich häufiger in den Anschreibenentwürfen, aber dafür bin ich als Lektorin ja da ;o). Allerdings wird hieran oft erkennbar, dass Bewerbungen manchmal eher husch-husch erstellt werden anstatt dafür eine gewisse Zeit aufzuwenden. Viele Fehler sind nämlich nicht auf schlechte Rechtschreibung oder mangelnde deutsche Sprachkenntnisse zurückzuführen.
Die fingierten Stellenangebote wiederum scheinen ein eher heißes Eisen zu sein, das auch von meinen Lesern kontrovers diskutiert wurde - einige konnten diese Erfahrung bestätigen, andere wiederum äußerten sich eher nach dem Motto "Es kann nicht sein, was nicht sein darf". Dennoch ist es Fakt, dass einige Stellenangebote immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit im Internet auftauchen wie Wasserleichen oder über zig verschiedene Personaldienstleister ausgeschrieben sind, ohne jemals besetzt zu werden.
Auch das Thema "Vorstellungsgespräch" wird im Vergleich zu Formulierungshilfen im Anschreiben eher stiefmütterlich behandelt, auch wenn natürlich dort viele Fehler gemacht werden können, mit denen sich ein Bewerber ins Abseits katapultiert, auch wenn die Unterlagen so überzeugend waren, dass man ihn zu einem Gespräch eingeladen hat. Analog gilt dies auch für das Thema "Online-Bewerbungen".
Auch die Themen wie Personal-/Outplacement-Beratung, konkreter Bezug zur Stellenanzeige und Zeitarbeit scheinen für meine Leser weniger interessant zu sein, wobei gerade in Bezug auf das Thema Zeitarbeit einige, z. T. berechtigte Vorurteile bestehen (hängt sehr vom jeweiligen Personaldienstleister ab), sodass aus diesem Grunde möglicherweise schon nicht soviele Zugriffe erfolgen. Viele meiner Kunden, für die ich auch den Jobsearch mache, bitten mich, ihnen (zunächst) keine Zeitarbeits-Angebote zuzusenden, oft wird dies nur als letzter Notnagel angesehen. Auch der konkrete Bezug zu einer Stellenanzeige ist ein eher stiefmütterliches Thema, denn manche Bewerber versuchen, ein und dasselbe Anschreiben für mehrere Bewerbungen zu versenden - ob es nun gerade zu eben jenem Unternehmen/der Stellenanzeige passt oder nicht. Aus diesem Grunde arbeiten viele Arbeitssuchende auch gerne mit Textbausteinen aus Bewerbungsratgebern und kopieren sich daraus einen Text zusammen, auch wenn der dann auch nicht immer passt und viele Personaler sofort merken, dass dort wenig Eigeninitiative hinter dem Anschreiben steckt. Einige Formulierungen wie etwa "Ich bin flexibel und belastbar und neuen Herausforderungen gegenüber aufgeschlossen..." sind mittlerweile total abgedroschen, finden sich aber immer noch in zahlreichen Ratgebern zum Thema, die einem Bewerber den Eindruck vermitteln wollen: "Das Denken nehmen wir dir ab - mit unseren Formulierungen machst du garantiert nichts falsch." Das sieht aber meist auch der Personaler und fragt sich, wie jemand mit so geringer Eigeninitiative produktiv und effektiv im jeweiligen Unternehmen mitarbeiten soll.
Interessanterweise gehen meine Leserempfehlungen bei Suite101.de relativ konform mit der Statistik des vnr. Insbesondere in den vergangenen Tagen wurden dort meine Artikel "Motivationsbegründung in der Bewerbung", "Die Sprache in Arbeitszeugnissen" und "Das Kurzprofil in der Bewerbung" empfohlen.
Am allerschlechtesten lief jedoch mein Artikel "Bewerbungen im Sozialwesen", der gerade auf die Besonderheiten in diesem Arbeitsbereich einging. Dies liegt sicherlich auch daran, dass viele Sozialwissenschaftler aufgrund der politischen Lage gezwungen sind, branchen- und fachfremd zu arbeiten oder dass Stellen in diesem Bereich oft nur in Teilzeit oder sogar nur auf 400 €-Basis zu besetzen sind. Manchmal werden hauptamtliche Kräfte sogar vollumfänglich durch ehrenamtliche Mitarbeiter ersetzt. Normalerweise sollen Ehrenamtliche eine sinnvolle Ergänzung und eine Entlastung für die Hauptamtlichen darstellen, unsere Sozialpolitik vermittelt jedoch eher den Eindruck, dass die Betreuung von Straffälligen, verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, Suchtkranken, alten Menschen usw. ja jeder nach ein paar Schnellkursen kann und dass man sich somit die teuren Fachkräfte ohnehin sparen kann. Allerdings sind die Gehälter selbst von Fachkräften mit akademischem Grad nicht vergleichbar mit denen, die in Wirtschaftsunternehmen häufig gezahlt werden. Auch Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und Altenpflegerinnen sind meist eher gezwungen, reich zu heiraten ;o), denn die Gehälter liegen vielfach unter der Zumutbarkeitsgrenze. Eine Erzieherin durchläuft eine vierjährige schulische Ausbildung, in der sie lediglich ein sehr geringes Taschengeld bekommt in ihren Praxisphasen und nach staatlicher Anerkennung sieht das nicht viel besser aus. Dies zeigt den Stellenwert von Sozialberufen in der BRD und auch, wie die Politiker in Wirklichkeit über Kinder und Jugendliche denken, auch wenn sie sich medienwirksam Erziehung, Bildung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt und Missbrauch auf die Fahnen schreiben.
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