Mittwoch, 9. September 2009

Der rabenschwarze Tag ging gestern munter weiter

Jetzt klauen mir schon missliebige Menschen die Post aus dem Briefkasten, was in den dreieinhalb Jahren, in denen ich dort wohne, noch nie passiert ist. Ich hätte das Ganze vermutlich gar nicht bemerkt, wenn nicht jemand den zerissenen DIN A4-Umschlag 250 m weiter auf dem Bürgersteig direkt neben dem Auto meiner Mutter platziert hätte - denn sie arbeitet ganz in der Nähe meiner Wohnung zweimal die Woche in einem kleinen Betrieb. DAS würde ich doch für arg viel Zufall halten, dass die noch gut lesbaren Schnipsel des Umschlags ausgerechnet neben dem Wagen meiner Mutter platziert werden - also muss derjenige sowohl mich als auch meine Mom kennen.

Von dem Inhalt des Briefs fehlt jede Spur - es war ein Belegexemplar der Zeitschrift für Kryptozoologie, in der ein Artikel von mir erschienen ist. Sicherlich war auch ein kleines Anschreiben dabei, aber auch das ist verschwunden.

Abgesehen davon, dass es sich strafrechtlich hierbei um Diebstahl und Verletzung des Postgeheimnisses handelt, schmeckt mir der Gedanke überhaupt nicht, dass irgendwer die Post aus meinem Briefkasten klaut. Ich bekomme schon mal öfter große Umschläge und Zeitschriften und die sind bis dato auch immer ohne Ausnahme angekommen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es jemand aus der Nachbarschaft ist, denn dann wäre schon mal öfter was gewesen. Mal gucken, ob ich in den nächsten Tagen meine Postbotin erwische, vielleicht kann die mir mehr dazu sagen.

Renate und ich haben uns gestern schon Gedanken gemacht, wer das sein könnte, denn für einen Dumme-Jungen-Streich sieht das Ganze ziemlich unzufällig aus. Da muss es doch jemanden geben, der weiß, dass meine Mutter zweimal die Woche dort arbeitet und ich ihre Tochter bin. Auch meine Anschrift ist kaum jemandem bekannt, denn im Telefonbuch stehe ich definitiv nicht und Leute mit meinem Nachnamen gibt es in Essen mehrere, wobei ich da mit niemandem (außer mit meinen Eltern) verwandt bin. Vielleicht ist es ein Neider, der weiß, wo ich wohne und dem meine Artikel nicht passen? Oder ein verschmähter Liebhaber (von dem ich aber nix weiß)? Auszuschließen ist ja nix - Renate hat mal nen anonymen Anruf von einem Herrn erhalten, dem aufgefallen war, dass sie öfter Besuch von einer gehbehinderten Dame bekommen hat. Als sie wissen wollte, wer er überhaupt sei, hat er einfach aufgelegt. Zeit müssen manche Leute haben, ihre Mitmenschen zu beobachten...es ist sagenhaft! Die sollen sich ein Hobby suchen wie etwa "Angstfrei Töpfern in der Toskana" oder "Stressfreies Leistungsschwimmen im Haifischbecken", dann sind sie genug ausgelastet.

Keine Kommentare: