Samstag, 19. September 2009

Die Qualität des Fernsehens

Als ich gerade auf meiner Lieblingshomepage www.nichtlustig.de vorbeisurfte, las ich natürlich Joschas Blog. Leider wird seine Fernsehserie erst mal nicht produziert, weil die Wirtschaftskrise jetzt auch bei Rundfunk und Fernsehen angekommen ist. Ich persönlich finde das sehr schade, denn ich kann mir gut vorstellen, dass die Serie ähnlich kultig ist wie seine Bücher und die auf der Homepage veröffentlichten Cartoons.

Statt mal was Neues zu produzieren, kriegen wir eine Wiederholung nach der anderen präsentiert: einige Tatort-Folgen kann ich fast schon auswendig mitsprechen, RTL wiederholte kürzlich seinen im Jahr 2007 gedrehten Reißer zum Unglück auf dem Camping-Platz in Taragona im Jahr 1978, in Vorabend-Serien werden auch keine neuen Folgen, sondern stattdessen Wiederholungen gezeigt...da frage ich mich echt, wofür ich und viele andere Gebührenzahler quartalsweise über 50 € zum Fenster rauswerfen. Ich hab mich zwar gestern gefreut, dass sie "Road House" mit Patrick Swayze auf RTLII wiederholt haben, aber es war eben auch nur eine WIEDERHOLUNG. Irgendwann kann man auch die besten Filme nicht mehr sehen, wenn sie zu oft kommen und aus dem pubertären Alter, in dem ich mir 10mal hintereinander "Dirty Dancing" auf Video reinziehen konnte, bin ich auch raus ;o). Stattdessen zogen es am vergangenen Sonntag direkt vier Sender vor, gleichzeitig das TV-Duell zwischen Merkel und Steinmeier zu zeigen - also blieb mir nichts Anderes übrig, als mir im NDR eine Wiederholung eines Tatorts mit Axel Milberg reinzuziehen, den ich aber auch schon mal gesehen hatte.

Nicht, dass ich unpolitisch wäre, aber weder Steinmeier noch Merkel sind in meinen Augen ne echte Alternative. Da ist Not gegen Elend angetreten. Solange einige Herren in der Wirtschaft keine neuen Arbeitsplätze schaffen, Stundenlöhne von unter 7 € als normal angesehen werden und Hartz IV immer noch als neue Wunderwaffe gegen Arbeitslosigkeit gepriesen wird, wird sich in diesem Land auch nix ändern - stattdessen werden möglicherweise viele Leute verführbar für solche Seelenfänger wie damals Hitler und DEN wünsche ich mir ganz bestimmt nicht zurück, auch wenn ich zu dieser Zeit nicht selbst gelebt habe. Bei der sozialen Schieflage in diesem Land ist es kein Wunder, dass sich immer mehr junge Menschen auch radikalen Parteien zuwenden. Das ist zwar keine Entschuldigung für Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, aber die großen Parteien treiben die Jugendlichen aus ihrer Perspektivlosigkeit heraus doch geradezu in die Arme von Neofaschisten - und wenn nicht ins rechte Lager, dann in kleine Splittergruppen, von denen sicherlich einige gute Programmansätze haben, die aber oft recht eingeschränkt sind. Ich bin in jedem Fall für Tierschutz, weil ich es schrecklich finde, wie manche Tiere gehalten und ausgesetzt werden, aber mit Tierschutz alleine bekommt man die Probleme hierzulande nicht in den Griff. Das ist nur EIN wichtiger Aspekt von vielen.

Keine Kommentare: