Freitag, 19. März 2010

Ein surrealer Start in den Tag

Irgendwie ging der Tag schon ziemlich schräg los. Erst blockierten ein freundliches Fahrzeug von Transcran sowie ein 40-Tonner in der Gegenrichtung meine an sich sehr ruhige Straße, sodass ich zunächst Wenden in drei Zügen veranstalten musste, um weg zu kommen. Normalerweise fahre ich meine Straße runter und biege dann rechts ab auf die Wickenburgstraße, aber so musste ich heute oben rum über die Adelkampstraße fahren - na gut, der Umweg von etwa 600 m ist ja noch verkraftbar.

Um 6.40 Uhr stand doch allen Ernstes am Südeingang des Südwestfriedhofs ein freundliches, unauffälliges Fahrzeug der Stadt Essen, das natürlich nicht als solches gekennzeichnet war - bei dunkelblauen Passat oder Golf Kombi ist jedoch Vorsicht geboten. Zu spät, ich wurde mit etwas über 60 km/h geblitzt. Dann hoffe ich doch mal, dass der Mini-Laster der EVAG, der mehr als 70 Sachen drauf gehabt haben muss, auch geblitzt wurde, denn da wäre das wohl wesentlich berechtigter gewesen. Vielleicht gilt ja auch das Prinzip: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus...?!

Offenbar braucht unsere schöne Kulturhauptstadt mal wieder Kohle, denn 6.40 Uhr ist eine lächerliche Zeit, auch wenn dann schon einige Leute auf dem Weg zur Arbeit sind - Schulkinder sind um diese Zeit noch keine unterwegs und schon gar nicht auf diesem dünn besiedelten Abschnitt der Fulerumer Straße oder befürchtet die Stadt gar, dass sich einige Tote auf dem Südwestfriedhof auf der Fulerumer Straße die Beine vertreten könnten, weil es in ihren Gräbern so eng und dunkel ist? Klar, dann würden diverse Gerippe noch ein zweites Mal sterben, wenn die so mir nichts, dir nichts auf die Fahrbahn treten und die Autos fahren dann zu schnell, sodass sie keine Chance mehr haben zu bremsen, wenn dort so eine halb verweste Leiche über die Straße trappst. Das passiert natürlich ständig ;o). Auch Friedhofsbesucher sind um diese Zeit noch eher rar gesät.

Auf der A52 gab es kurz hinterm Breitscheider Kreuz einen Stau, weil zwei Kombis auf der linken Spur ineinander gesaust waren - zum Glück waren die Insassen beider Fahrzeuge unverletzt. Auch das hat ziemlich viel Zeit gekostet, auch wenn es in Höhe der Abfahrt Ratingen-Tiefenbruch normal weiterlief.

Einige Lkw in und um Düssseldorf glänzten durch Desorientierung, unkontrollierte Spurwechsel oder auch unerwartete Vollbremsungen. Selig die Armen im Geiste...! Dann habe ich auch noch eine CD zuhause vergessen, sodass ich im Auto Radio hören musste. Auf Eins Live gab's mal wieder das typische Einheitsgedudel und Gelaber über die Neuverschuldung des Staates. Zu dem Thema kam dann auch ein so genannter Wirtschaftsexperte zu Wort, der jetzt auch noch indirekt die Bürger für die Krise verantwortlich macht, weil sich die Politiker nicht trauen, die Bürger noch mehr zu belasten. Hallo???? Dieser so genannte Experte übersieht dabei aber völlig, dass unsere Politiker auch ganz schön prassen - was ist denn mit den goldenen Wasserhähnen im Bundestag und der millionenschweren Renovierung des Reichstages? Die prallen Diäten und Nebenbeschäftigungen, von denen viele Arbeitnehmer nur träumen können? DAS hat Monsieur natürlich nicht angesprochen. Die Bürger werden schon genug belastet und das nicht nur finanziell: Sinkende Löhne, höhere Benzinpreise, Mehrwertsteuererhöhung vor einigen Jahren, Reduktion von Sozialleistungen, Kürzungen im Bildungsetat, prekäre, z. T. befristete Arbeitsverhältnisse, Mobbing, um Mitarbeiter billig los zu werden...lieber Wirtschaftsexperte, dessen Namen ich zum Glück vergessen habe, wenn schon, sehen Sie es bitte von beiden Seiten!

Mal gucken, was heute noch Surreales passiert - spätestens, wenn Marina in gut einer Stunde hier eintrudelt, wird es bestimmt wieder surreal ;o).

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