Eva ist zwar zehn Jahre älter als ich, sodass sie ihre Kindheit natürlich auch schon zehn Jahre eher hinter sich hatte als ich, aber trotzdem mochten wir beide als Kinder gerne die Pixi-Bücher, in denen Kinder Dinge auch schön kindgerecht und freundlich erklärt wurden, verpackt in nette kleine Geschichten. Da Eva und ich ja trotz widriger Umstände zwei humorbegabte, fröhliche Damen sind, haben wir am Donnerstagabend direkt mal ein eigenes Pixi-Buch entwickelt. Es trägt den Titel:
Klaus und die Badepuppe
Wie man sieht, steht Stinki - der ja eigentlich Klaus heißt und nach dem ich ja auch meinen Frischling benannt habe - in der Geschichte Pate. Da ich als Kind immer in den von mir geplante Pixi-Buch-Geschichten als Protagonisten eine von mir erdachte Familie Krauseland ausgewählt hatte, kommt die natürlich auch darin vor. Damals hatte ich Geschichten mit den Titeln geplant "Familie Krauseland besichtigt ein Internat", "Familie Krauseland wird fotografiert" oder "Familie Krauseland fährt in den Urlaub" - schon alleine der Name der vierköpfigen Familie sorgte bei Eva für ein breites Grinsen und das Daumen hoch-Zeichen :oD.
So würde unsere Geschichte beginnen:
Das ist der Klaus. Der Klaus sitzt vor dem Computer in seiner Erdgeschosswohnung, um neue Produkte eines Lieferanten zu bewerten, denn der Klaus ist ein Produktmanager. Im Hintergrund sitzt im Sessel seine niedliche Badepuppe Bethany mit ihrem Badeschwämmchen und ihrem Quietscheentchen. Bethany himmelt ihren Papa mit ihren blauen Glasaugen an..
[Bild: Klaus sitzt vor dem Rechner und dreht sich liebevoll grinsend zu Bethany im Sessel um. Der Sessel steht unter einem offenen Fenster.]
So geht's dann weiter:
Klaus arbeitet weiter und jedesmal, wenn er sich zu Bethany umdreht, fehlt irgendwas - erst das Badeschwämmchen, dann das Quietscheentchen und schließlich auch Bethany selbst. Jedesmal, wenn was aus seinem Arbeitszimmer verschwindet, stellt der Klaus seine Standard-Frage: "Wat is'n hier eigentlich los?!"
Als dann schließlich Bethany auch noch weg ist, greift er zum Telefon und ruft seine Kollegin Alex (also mich) an. Er fragt Alex, ob sie ihm bei der Suche nach Bethany und Zubehör hilft. Die stimmt zu und setzt sich zusammen mit ihrem Lieblingsstofftier Sammy in ihren schwarzen Clio TCe, um dem Klaus bei der Suche zu helfen. Sie muss ihr Auto bewegen, um schnell zu Klaus zu kommen, denn sie wohnt im Nordwesten der Stadt und der Klaus im Süden.
[Bild: Alex sitzt mit Sammy in ihrem schwarzen Clio und fährt Richtung Essener Süden, dabei hört sie das Schwarze Album von Metallica - im Kinderbuch allerdings nur durch Noten angedeutet *kicher*.]
Für das Verschwinden von Bethany und Zubehör verantwortlich ist natürlich Familie Krauseland, die kleptomanische Neigungen hat. Ein Kleptomane ist jemand, der zwanghaft Sachen stiehlt, die er eigentlich gar nicht gebrauchen kann und/oder die er sich sogar von seinem eigenen Geld locker kaufen könnte.
Klaus steht derweil draußen im schwachen Mondlicht und fragt seinen 5er Touring, ob er wisse, wo denn Bethany, ihr Badeschwämmchen und das Quietscheentchen abgeblieben sind, doch leider kann sein Auto ihm auch keine Antwort darauf geben, denn der große, schwarze Wagen zuckt nur mit den Kotflügeln.
Alex kommt bei Klaus an und die beiden gehen zusammen mit Sammy in den finsteren Wald, um Bethany und Zubehör zu suchen, denn eigentlich wollte der Klaus nach getaner Arbeit noch mit Bethany, Badeschwämmchen und Quietscheentchen in die Wanne. Im Wald ist es dunkel, die Mondsichel strahlt zwischen den Baumwipfeln hervor. Sammy freut sich, dass es möndelt. Die Alex nimmt den Klaus an die Hand, nachdem er fast über ein paar Fliegenpilze gestolpert ist und zeigt ihm den Weg im schwach beleuchteten Wald.
Klaus und Alex finden Bethany auf einem Hochsitz an einer hohen Buche vor. Sie hat auch ihr Badeschwämmchen und ihr Quietscheentchen dabei und strahlt ihren Papi mit ihren blauen Glasaugen an. Klaus fragt, wie er denn jetzt die Puppe vom Baum holen kann. Alex erklärt ihm, dass er dazu die am Baumstamm befestigten Sprossen hinauf klettern muss. Der Klaus seufzt, fängt aber trotzdem an zu klettern.
Jetzt kommt ne Idee von Eva: Ich wollte eigentlich ein Sprungtuch ausbreiten, damit Klaus die Puppe mit Zubehör einfach runterwerfen und anschließend wieder runtersteigen kann, aber Eva meinte, ich hätte ein aufblasbares Rettungsbett in meiner Hosentasche :o)). Okay...ich ziehe an einem Nippel und das Rettungsbett bläst sich von selbst auf. Der Klaus wirft die Puppe, das Badeschwämmchen und das Quietscheentchen nach unten. Alles landet sicher und wohlbehalten auf dem aufgeblasenen Rettungsbett, genau wie der Klaus, der sich einfach nach unten plumpsen lässt, weil er zu faul ist, die Sprossen wieder runter zu steigen. Sammy springt aufs Rettungsbett und kümmert sich um alle.
In der Schlussszene liege ich neben Klaus auf dem Rettungsbett - natürlich voll bekleidet, es ist ja ein Kinderbuch! - der mich aus lauter Dankbarkeit und Freude mit zwei Brombeeren füttert. Ende der Geschichte :o).
Da das Ganze ja ein Kinderbuch ist und auch sonst einige Gutmenschen sicherlich ne Zwischenblutung bekommen würden, sind alle in der Geschichte voll bekleidet - außer Bethany, die nur ein Windelhöschen trägt, aber für ne Puppe geht das ja - geraucht wird auch nicht und geküsst schon mal gar nicht, hihi. Die lieben Kleinen könnten ja sonst einen sittlichen Schock erleiden, haha.
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