Dienstag, 1. Januar 2013

Jahresrückblick 2012

Januar:
Ich bin unfreiwillig arbeitslos, nachdem unser Projekt in Düsseldorf ausgelaufen ist und bewerbe mich - wie schon in den Monaten zuvor - eifrig. Auch aus vielversprechenden Vorstellungsgesprächen wird nix, weil Arbeitgeber es heute nicht mal für nötig halten, eine Absage zu schicken oder ne manipulierbare Marionette suchen, die nix kostet *nerv*. Ich habe aber Kontakt zu mehreren Personalvermittlern, weil mir das am aussichtsreichsten erscheint.

Februar:
Ich hänge eine Botschaft an den Herzchenmaler in meinen damaligen Clio, leider ohne weiteren Erfolg. Ziemlich zu Monatsbeginn führe ich das Vorstellungsgespräch mit meinem jetzigen Arbeitgeber, auch wenn's erst mal nur über einen Personaldienstleister läuft. Ein Personaldienstleister bietet mir, obwohl er ne Personaldisponentin gesucht hat, ne Stelle in einem Call Center bei einer Duisburger Bank an, aber für weniger als 2.200 EUR brutto. Das habe ich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen rundweg abgelehnt.

März:
Nachdem ich am 2. meinen Arbeitsvertrag unterschrieben habe und auch den Herzchenmaler wiedergetroffen habe (leider ohne weitere nette Folgen), trete ich am 5. März meinen Dienst bei meinem Arbeitgeber an. In das neue System muss ich mich aber erst mal reinfuchsen, doch das gelingt mir dank Evas guter Einarbeitung und meiner ausgeprägten Auffassungsgabe recht schnell. Neue Kollegen inkl. Stinki gibt's natürlich auch.

April:
Die erste Urlaubsvertretung für Eva ist relativ anstrengend, aber danach bin ich noch besser geworden. Stinki stänkert rum und mimt den Unhöflichen. Meine Übersetzungstätigkeiten werden umfangreicher.

Mai:
Ich werde 38 und feiere das gebührend mit Uli, Eva, Uwe und Renate, obwohl das Wetter zu dem Zeitpunkt eher trüb ist. Eva hat einige Tage frei, aber ich werde immer besser, auch wenn's sehr umfangreich ist. Ich frage Stinki höflich nach nem Datenblatt, das ich nicht finden kann, und kriege ne ziemlich ruppige Antwort (danke!). Im Vergleich zu dem Ton, den er gegenüber ES anschlägt, ist das aber noch geradezu liebenswürdig. Ich spiele mit dem Gedanken, Stinki ein Schild mit der Aufschrift "Nie sollst du mich befragen" zu verpassen. Eines Morgens werde ich Zeugin, wie er sich bei einem unserer Geschäftsführer ausheult, weil ich ihm nie Aufträge schicke :o). Woran das wohl liegen mag?!

Juni:
Gegen Ende des Monats suche ich mir beim Autohändler meines Vertrauens meinen Clio TCe aus. Eva zeigt mir ne Broschüre aus dem Jahr 1994, in der einige meiner Kollegen/Kolleginnen natürlich noch wesentlich jünger sind als heute, wie z. B. Stinki :o). Stinki gibt Eva ne Sonderaufgabe, die danach erst mal unser Büro durchlüftet und vorübergehend das Atmen einstellt. Ich muss kurzfristig von Marcumar auf Heparin umstellen, weil mir ein Zahn gezogen wird - trotzdem bleibt das ne blutrünstige Angelegenheit.

Juli:
Mein Clio TCe zieht bei mir ein. Auch wenn ich mich über ihn freue, fällt mir der Abschied von meinem ersten Clio schwer. Mein neuer Clio integriert sich direkt gut auf der Arbeit. Ich mache eine zweiwöchige Urlaubsvertretung für Eva. Es ist zum ersten Mal konkret von Festübernahme die Rede.

August:
Ich habe auch mal zwei Wochen Urlaub. Meine Zwerghamsterdame Metallica zieht bei mir ein. In der Zahnklinik habe ich meinen ersten Termin, denn den o. g. Zahnarzt habe ich nach einigen unerfreulichen Behandlungen in Verbindung mit offensichtlicher Geldgeilheit gewechselt. Angekündigte Unwetter bleiben zumindest über Essen aus. Stinki mildert auf der Arbeit mal seinen Ton und hat auch direkt nen neuen Dienstwagen - einen 5er Touring.

September:
Am Abend unseres Betriebsfestes parkt Stinki seinen 5er Touring neben meinem Clio (oh Wunder!). Auf dem Fest spielt ne Band - aber nur Songs, die niemandem weh tun. Ich nehme Kathy mit zur U-Bahn. Am nächsten Tag fahre ich mir im Hof zuhause dank eines ignoranten, einfältigen Malermeisters ne Beule in meinen Clio und melde den Schaden meiner Kasko-Versicherung.

Oktober:
Die Beule am Clio wird behoben. Stinki wird mir gegenüber immer schüchterner - liegt vielleicht auch an meinen Sprüchen. Unsere Azubine bezeichnet Stinkis 5er Touring als Proleten-Karre :o). Er führt uns ungefragt in der Raucherecke alles vor, was sein BMW so kann...meine Behandlung in der Zahnklinik Essen ist erst mal abgeschlossen. Stinki schmachtet mich (un)heimlich an. Mein Clio ist von nun an wieder Laternenparker.

November:
Ich werde von meiner bisherigen Versicherung aus der Kasko ausgeschlossen, sodass mein neuer Clio nun nur noch haftpflichtversichert wäre. Daraufhin kündige ich den Vertrag vollumfänglich, was auch akzeptiert wird. Ich lasse mein Auto woanders haftpflicht- und kaskoversichern. Stinki wird mir gegenüber noch schüchterner.  Ich bin fest übernommen worden.

Dezember:
Obwohl meine Kündigung schriftlich akzeptiert wurde, bekomme ich ne neue Beitragsrechnung für mein Auto und Geld wird für eine nicht mehr existente Versicherung auch abgebucht. Ich drohe mit rechtlichen Konsequenzen (mal gucken, ob die morgen die Dreistigkeit besitzen, den Beitrag abzubuchen - wenn ja, lasse ich das Geld ankündigungsgemäß von meiner Bank zurückbuchen). Der erste Wintereinbruch ist da, aber damit wird Clio spielend fertig. Unser anonymer Hilfssherrif im Haus tritt wieder auf den Plan.

Mal gucken, was ich in einem Jahr über 2013 schreibe :o)).

 

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