Bis weit in die 80er Jahre hinein gab es in Dellwig drei Glückauf-Schranken - der Begriff "Glückauf" kommt ja eigentlich aus dem Bergbau, der die Region ja über viele Jahrzehnte entscheidend geprägt hat, aber bei diesen Schranken hatte "Glückauf" nichts mit dem Begriff aus dem Bergbau zu tun, sondern damit, dass man Glück hatte, wenn die Schranke mal auf war :o)).
Heute existiert als einzige Glückauf-Schranke in Dellwig nur noch die an der Ripshorster Straße in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Dellwig - Autofahrer, die vom Gewerbegebiet Ripshorster Straße kommen oder von der Donnerstraße aus in selbiges abbiegen möchten, stehen auch öfter vor der geschlossenen Schranke.
Früher gab es noch zwei weitere Glückauf-Schranken, nämlich eine an der Prosperstraße und eine am Kraienbruch. Mittlerweile verlaufen beide Straßen unterhalb der Köln-Mindener-Strecke, aber das war eben halt nicht immer so. Da auf der Köln-Mindener-Strecke nicht nur einmal in der Stunde die S2 fährt, sondern auch häufiger Güterzüge oder Fernzüge durchkommen, konnte es schon mal häufiger passieren, dass alle drei Schranken geschlossen waren, da die Bahnübergänge Kraienbruch, Prosperstraße und Ripshorster Straße auch ziemlich dicht beieinander lagen.
Ende der 70er hatten wir noch kein Auto und wenn ich dann mit meiner Oma und meinen Eltern vom Herskamp aus zum Haus-Horl-Friedhof gelaufen bin, wo mein Opa seit September 1975 begraben war, sind wir immer durch den Kraienbruch gelaufen, um zur Haus-Horl-Straße zu kommen - und sehr häufig war die Schranke im Kraienbruch dann auch geschlossen oder schloss gerade, wenn wir am Bahnübergang ankamen. Manchmal war die Schranke natürlich auch offen, aber wenn wir schon sahen, dass der Mensch in seinem Schrankenwärterhäuschen zum Telefonhörer griff, wussten wir, dass sich die Schranke in Kürze schließen würde und beeilten uns, noch schnell über den Bahnübergang zu kommen, bevor die Schranken geschlossen wurden. Wenn die Schranke einmal unten war, konnte es schon mal bis zu zehn Minuten dauern, bis sie wieder geöffnet wurde - vor allem, wenn mehrere Züge hintereinander die Köln-Mindener-Strecke befuhren oder ein sehr langer Güterzug durchkam.
Kraienbruch in der Nähe der Köln-Mindener-Strecke
- (c) Alexandra Döll, Essen
Um längere Staus an Kraienbruch und Prosperstraße zu vermeiden, wurden beide Bahnübergänge schließlich abgeschafft und die Straße unterhalb der Bahntrasse verlegt. Der Kraienbruch ist seither allerdings nicht mehr durchgängig zwischen Donnerstraße und Haus-Horl-Straße befahrbar, denn ein Poller in der Unterführung unterhalb der Bahnlinie sorgt dafür, dass dort keine Autos mehr durchpassen. Je nachdem, wohin man im Kraienbruch möchte, muss man entweder über die Donnerstraße oder über die Haus-Horl-Straße einbiegen - als die Schranken noch existierten, war der Kraienbruch zwischen Haus-Horl-Straße und Donnerstraße durchgängig befahrbar.
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