Freitag, 3. April 2009

Es lebe das Klischee und Sonne macht albern

Endlich, endlich ist der Frühling da! Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen, die Vögel zwitschern wieder, die Bäume schlagen aus...ach ja, und die Cabrio-Fahrer sind auch wieder aus der Winterpause zurück! ;o)

Als ich gestern Nachmittag mit meinem Kollegen Tim am offenen Fenster stand und wir gemeinsam eine Zigarette im Sonnenschein rauchten, fuhr draußen ein schwarzer Mercedes SLK Cabrio vorbei, natürlich mit geöffnetem Verdeck. Da Sonne bekanntlich albern macht, wie ein ehemaliger Bekannter von mir immer so schön sagte, hatte ich die Idee, die beiden Insassen zu fragen, ob wir uns das Auto nicht mal für ne Spritztour ausleihen könnten - ich hatte zwar mal ein Cabrio, aber das ist schon über zwei Jahre her. Tim und ich fahren beide stinknormale schwarze Autos mit Blechdach - also nix mit öffenbarem Panorama-Glasschiebedach oder Faltdach, so wie es mein Twingo hatte, den ich zwischen Mai 2001 und Juni 2003 gefahren habe. Tim, durch die Sonne auch ziemlich albern geworden, wollte daraufhin mit mir eine Landpartie wie in der guten alten Zeit in dem wunderschönen SLK Cabrio machen (dabei mögen wir beide Mercedes eigentlich gar nicht). Während unserer Fahrt würden wir dann Musik aus dem Grammophon hören - gibt es Metallica oder Cannibal Corpse eigentlich auch in der Schellack-Version?! Würde mich zumindest wundern...

Da wir schon so schön bei Klischees angekommen waren, malten wir uns aus, wie er im weißen Anzug mit Schirmmütze und Lederhandschuhen hinter dem Steuer sitzt und ich neben ihm im weißen, duftigen Kleid mit einem Strohhütchen auf dem Kopf. Auf einer Wiese wollten wir picknicken mit Wein, Käse, Brot und Obst und zwischendurch - damit auch wenigstens jedes Klischee erfüllt ist - mit einem Schmetterlingsnetz durch die Blumenwiese springen und kleine Falter jagen. Na ja, so eine Blumenwiese hat doch was für sich - Schmetterlinge, fleißige Bienchen und Hummeln, die man beim fummeln beobachten kann. Ansonsten hätten wir ja auch noch zusammen am Teich spielen können, aber das würde jetzt zu weit in die sexistische Ecke der Frühlingsgefühle führen ;o).

Für Leser/innen mit einem ganz großen Überschuss an Frühlingsgefühlen folgt nun der vollständige Spruch zum Thema "Spielen am Teich".

Erst spielten sie am Teich ein Weilchen, dann spielten sie an weichen Teilchen!

Natürlich mussten wir ja noch ein Ziel für unsere gemeinsame Landpartie festlegen. Ich hatte da eine Idee: Eine frühere Kollegin hat in einem Schreiben mal aus der Stadt "Coesfeld" allen Ernstes CÖSFELD gemacht, denn "oe" und "ö" ist ja ein und dasselbe - das ist jetzt leider kein Scherz, sondern die bittere Wahrheit. Ich schlug Tim jedenfalls vor, gemeinsam mit ihm nach CÖSFELD ins westliche Münsterland zu fahren ;o).

Ich habe einem guten Freund von mir, dem lieben Thorsten aus Coesfeld, mal von diesem Fauxpas der Kollegin erzählt. Er lachte herzlich darüber und meinte, er hätte schon mal gehört, dass Leute es falsch ausgesprochen hätten, aber noch nie gesehen, dass einer tatsächlich CÖSFELD schreibt. Wie gut, dass ich aus'm Ruhrgebiet und nicht etwa aus Sachsen komme, denn dann hätte ich Thorsten am Telefon glatt fragen können: "Güden Doch, Dörsten, wie isset denn in Cösfeld?!" Das fanden sowohl Thorsten als auch Tim lustig.

Tim war mit dem Reiseziel CÖSFELD, auch besser als Coesfeld bekannt, übrigens einverstanden ;o).

Soviel zum Thema "Es lebe das Klischee und Sonne macht albern"...

Keine Kommentare: