Sonntag, 26. Februar 2012

Rummeckern ist eine Sache - was ändern ne andere

Bisweilen sind einige meiner Blog-Einträge natürlich entsprechend frustig, was die Arbeitsmarktsituation im Allgemeinen und meine Situation im Besonderen betrifft, aber wie schrieb Richard Bolles schon so schön? - Das klassische Jobsuchsystem (Sichtung von Stellenangeboten in Print- und Online-Medien, Einschaltung privater Arbeitsvermittler, Schaltung eigener Stellengesuche) ist vorsintflutlich und gleicht eher einem Glücksspiel anstatt tatsächlich zielführend zu sein. Aus dem Grund weiche ich noch auf andere Kanäle aus: Ich hab zwar auch Stellengesuche geschaltet auf meiner Homepage und in diesem Blog, aber die unterscheiden sich deutlich von dem, was man sonst in den Zeitungen findet, wobei es bei so kleinem Raum auch schwierig ist, sich im Detail zu beschreiben und auch noch das angemessen darzustellen, was einen von anderen Bewerbern mit der gleichen Qualifikation unterscheidet. Allgemeinplätze wie flexibel, belastbar, fleißig und kommunikativ (AUA - Tratschbase vom Dienst) helfen da ohnehin nicht weiter, denn kein Bewerber wird von sich offen sagen, dass eine Betonmauer gegen ihn flexibel ist, er beim kleinsten Disput mit dem Chef nen Gilb nimmt, dass er nur arbeitet, um am Monatsende Kohle zu kassieren usw. - selbst, wenn es solche extremen Negativ-Beispiele geben sollte, gibt das kaum jemand offen zu, außer ein paar ganz Verstrahlte, die auf markt.de Inserate mit einem Text wie diesem reinsetzen: "Ich suche Arbeit - egal was, Hauptsache, die Kohle stimmt". Na, viel Spaß bei den wenigen und dann vermutlich auch nicht gerade seriösen Antworten. Das macht sich total gut, wenn jemand noch nicht mal schreibt, was er eigentlich kann, aber für diesen dürftigen, total bekloppten Text auch noch die fette Kohle erwartet.

Meine Stellengesuche sind wesentlich ausführlicher, wobei bis dato auch noch keine Rückläufe zu verzeichnen sind. Deshalb werde auch ich mich nicht nur auf die klassischen, oben beschriebenen Glücksspiel-Varianten beschränken und hoffen, dass mir jemand eines Tages die passende Stelle vorsetzt, ich werde auch weiterhin aktiv Eigen-Akquise betreiben, um Unternehmen direkt von mir und meinen Fähigkeiten überzeugen zu können. Ich denke, das ist wesentlich zielführender als einfach nur Stellenanzeigen, die interessant erscheinen, zu beantworten - das führt zwar auch in manchen Fällen zum Erfolg, aber leider in vielen auch nicht. Bei bis zu mehreren hundert Bewerbungen auf eine Anzeige wird es ohnehin irgendwann zum Glücksspiel, ob man eingeladen wird oder nicht - egal, wie gut man sonst qualifiziert ist.

Ideal ist es natürlich, wenn ein Arbeitgeber an einen herantritt - das war bei mir vor einigen Monaten mal der Fall, doch leider lag die Stelle in der falschen Stadt bzw. war nur auf drei Monate befristet, denn ansonsten wäre das echt ne Überlegung wert gewesen, bis Köln zu pendeln. Da hätte ich meine Fähigkeiten in den Bereichen Textgestaltung/-formulierung, Beratung und Schulung perfekt miteinander verbinden können.

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