Am Mittwochmorgen wurde ich gegen 4 Uhr wach, weil ich pullern musste. Ich hatte mir ohnehin den Wecker auf 4.50 Uhr gestellt, um früh auf der Arbeit zu sein, bin mir aber nach dem Pullern noch eine auf dem Balkon rauchen gegangen. Es war noch dunkel, im Osten funkelten noch die Sterne, aber von Süden her näherte sich eine weiße Wolke, die irgendwie nix Gutes versprach. Keine zwei Minuten später folgte der erste Blitz aus südlicher Richtung, dann donnerte es in einiger Entfernung. Sammy nöhlte rum und klebte fortan an meinem Nachthemd, weil sie sich ja vor Gewittern fürchtet. Nur etwa eine Minute später folgten lautere Donner, die den ganzen Hang herunter schallten. Es folgten einige Wolkenblitze und Sammy rückte mir gar nicht mehr von der Pelle. Metallica in ihrem Käfig schnarrte den Donner mehrfach an und warf mir bedeutungsschwangere Blicke zu, die besagten "Mach das weg!", aber ich musste meiner kleinen Zwerghamsterdame liebevoll erklären, dass es sich um ein Naturereignis handelte, auf das ich keinen Einfluss habe. Das hat sie dann so akzeptiert, aber dennoch wurden Blitz und Donner jedes Mal angeknurrt - ich glaube, sie war bereit, das Wetter in Eisen legen zu lassen :o).
Meine Stofftiere reagierten wie gesagt sehr unterschiedlich: Sammy klebte an meinem Nachthemd, ihr Brüderchen Ecki hingegen nahm es gelassen. Sammys Sohn Rudolf-Dieter beobachtete das vorbei ziehende Gewitter mit den vielen Wolkenblitzen fasziniert von meinem Wohnzimmerfenster aus, Chantal weinte, sodass ich sie trösten musste, denn ihre Mama klebte ja an meinem Nachthemd und konnte die Kleine somit nur verbal trösten. Melanie betete, während der kleine Bubi bei jedem Donner "Hallo!" oder den Namen von Stinki rief, hihi.
Das Gewitter war zwischen 4 und 6 Uhr vor Ort, aber nicht besonders heftig. Auch der Regenschauer, den es mitbrachte, hielt sich eher in Grenzen. Im Norden konnte man einen unheimlich schwefelgelben Himmel sehen, denn das Gewitter zog in nordöstliche Richtung weiter.
Mittwoch war der heißeste Tag hier im Pott - in Oberhausen-Sterkrade zeigte Clios Thermometer um 16.30 Uhr immerhin 33°C an. Weitere Gewitter folgten an dem Tag jedoch nicht.
Donnerstag zog dann ab 13 Uhr eine ausgedehnte Gewitterfront über NRW hinweg - ein Streifen zwischen dem Südosten und dem Nordwesten Nordrhein-Westfalens war auf der Karte der UWZ in orange bis violett eingefärbt. Bei meinem Chef in Witten war wohl Land unter, obwohl er auf einem Hügel wohnt - sein Hund hatte den Wintergarten wohl schon beim ersten Donnern freiwillig verlassen und war in den Keller gelaufen. In Oberhausen-Sterkrade und im Essener Nordwesten sind wir einigermaßen glimpflich davon gekommen, während das Gewitter gerade in Witten, Dortmund, Bochum, Recklinghausen, Herne und Wuppertal besonders heftig tobte und sogar Überschwemmungen mitbrachte aufgrund der großen Regenmengen, die in kurzer Zeit fielen. Eva hat mir zwei Fotos aus Herne und Recklinghausen gemailt, auf denen leider nicht so deutlich zu erkennen ist, dass sich der Himmel während des Unwetters grün verfärbt hatte.
Donnerstag haben mein Chef und ich bis 19 Uhr gearbeitet. Um 19 Uhr schien zwar die Sonne, aber die Luft, die sich unmittelbar nach dem Gewitter auf gerade mal 21°C abgekühlt hatte, hatte sich wieder auf 26°C aufgeheizt. Als ich gegen 19.20 Uhr in Bottrop-Lehmkuhle mit Clio die Emscher überquerte, sah ich, dass der Wasserstand der Emscher ganz schön angestiegen war, denn sie war wesentlich breiter als sonst und das Wasser stand knapp unterhalb der ersten Stufe ihres Deiches. Das habe ich auch selten erlebt, aber der Fluss führte ja das ganze Regenwasser, das er auf seinem Weg über Dortmund, Recklinghausen, Herne, Gelsenkirchen und Essen mitgebracht hatte, sodass der Pegelstand auch nicht wirklich verwunderlich war. Trotzdem ist der Anblick einer Emscher, die Hochwasser führt, sonst eher vergleichsweise selten.
Fotos will mein Rechner leider gerade nicht hoch laden, aber das werde ich noch mal in einem neuen Post versuchen.
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