Sonntag, 21. Juli 2013

Gaga hoch zehn

Hm...als ich gestern Abend Metallicas Käfig putzen wollte, stellte ich fest, dass derzeit überhaupt kein warmes Wasser bei uns verfügbar ist - morgens beim Duschen war noch alles okay, aber meine Nachbarn hatten meinem Vermieter auch schon auf den AB gesprochen, denn ab nachmittags gab's nur noch kaltes Wasser :o/. Es wollte sich wohl auch jemand drum kümmern - bis dato ist aber noch nix passiert, sodass ich heute beim Duschen ein wenig improvisieren konnte. Zum Glück hab ich ja nen Wasserkocher, mit dem ich mir dann etwas heißes Wasser zusetzen konnte. Tolle Wurst, echt.

Mein INR liegt derzeit bei 2,5 - also genau im therapeutischen Bereich. Das Heparin habe ich vor zwei Tagen abgesetzt, denn mit 2,4 lag der INR ja schon entsprechend nah dran.

Ansonsten frage ich mich auch manchmal, ob's noch geht. Ich weiß, dass es total bescheuerte Arbeitnehmer und Bewerber gibt, genauso gut gibt es aber auch sehr nette - und bei Arbeitgebern ist das analog nicht anders. Als mich mein Chef am Mittwoch angebrüllt hat, weil ich natürlich unmittelbar vor meinem Krankenhausaufenthalt leider einen Leistungseinbruch zu verzeichnen hatte, musste ich mich auch beherrschen, da nicht zu platzen - mein Arzt wollte mich eigentlich noch bis Ende der Woche krank schreiben, aber ich wollte ja unbedingt ab Mittwoch wieder arbeiten gehen. Nach der Brüllerei hab ich mich allerdings gefragt, ob das nicht ein Fehler war - Pflichtbewusstsein ist wohl nicht mehr gefragt, stattdessen kann man sich dann zum "Dank" noch anbrüllen lassen. Die Leute müssen mich ja nicht in Watte packen - aber ich hab auch keinen Bock, angebrüllt zu werden. Und dann wird sich noch gewundert, dass einige festangestellte Vorgängerinnen von mir binnen eines Jahres wieder aufgehört haben. Sorry, ich bin nicht der Fußabtreter für anderleuts Launen und spätestens Ende August hat das Ganze ja auch ein Ende - wenn's ne Festanstellung wäre, wäre das auch für mich ein Grund, da über kurz oder lang aufzuhören. Ich bin dem Tod auch diesmal von der Schüppe gesprungen (ein Hämoglobin-Wert von 5,1 ist schon extrem niedrig, normal ist etwa 12) - und mich dann noch anschreien zu lassen, darauf hab ich nun wirklich keinen Bock. Ich konnte zwar hinterher merken, dass es ihm leid tat, denn da war er geradezu handzahm, aber schöner macht's das auch nicht. Ich hätte doch die Selbstständigkeit weiter verfolgen sollen anstatt mich anstellen zu lassen und darauf zu hoffen, auf nette Unternehmen zu treffen.

Am Dienstag, bevor ich ins Krankenhaus kam, und auch letzten Dienstag hatte ich in Dellwig Gespräche/Tests für ne Festanstellung, aber auch darauf werde ich verzichten. Ich hatte als Gehaltsvorstellung 30.000 - 33.000 EUR p. a. angegeben - und das Gehaltsangebot ist für das, was ich da machen und können soll, mit noch nicht mal 30.000 EUR eher grottig. Ich hab auch kein gutes Gefühl bei der Sache - und wenn das schon so ist, werde ich auch ablehnen. Viele Arbeitsuchende vergessen leider einen Aspekt: Nicht nur der Arbeitgeber kann sie als Bewerber ablehnen - auch als Bewerber kann man eine angebotene Stelle ablehnen, wenn die einem aus etwaigen Gründen nicht zusagt.

Ich wundere mich auch immer wieder darüber, dass an mich idealistische, überzogene Ansprüche gestellt werden - und manche Trusen mit hilflosem Augenaufschlag und nöhligem "Ich kann das aber doch nicht..." auch noch durchkommen und dann sogar für die eigene Dummheit noch mehr Kohle abgreifen als ich, ohne dass da einer was sagt. Wenn ich was nicht oder noch nicht kann, heißt es immer "Dann müssen Sie's halt lernen.", während andere Tussis, die nur von ihrem hirnblonden Auftreten und ihrem Aussehen leben, nur einmal kurz auf die Tränendrüse drücken müssen, damit sie nix mehr dazu lernen müssen. Weibchen sein ist ja heute scheinbar gefragt - sieht man ja auch, wenn man mal in die Promi-Magazine reinzappt. Von der Doofheit und dem nicht vorhandenen Benehmen her dürfte eine Gina-Lisa noch nicht mal 2.000 EUR pro Monat kriegen - nee, aber da die ja so schön hirnblond und asig ist und nur von ihrem Aussehen lebt, kriegt die ja schon pro Erscheinung auf ner Party über 4.000 EUR. Leistung lohnt sich in Deutschland wohl wirklich nicht mehr - und von solchen Vergütungen können viele Arbeitnehmer, die ernsthaft was leisten, ja nur träumen. In Doof-Deutschland ist sowas aber scheinbar normal.

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