Samstag, 27. Juli 2013

Tage des Donners

Das erste Gewitter ist heute Mittag schon über den Essener Nordwesten hinweg gezogen. Um 11.15 Uhr gab es einen kurzen Regenschauer über Essen-Gerschede, allerdings ohne Blitz ohne Donner - danach wurde es erst mal richtig schwül *schwitz*. Gegen 12.35 Uhr, als ich das Haus verließ, um zu meinen Eltern zu kommen, war es im Westen bereits dunkel, dabei tröpfelte es schon leicht. Oberhausen und Mülheim lagen bereits unter der düsteren Wolkenbank, starker Wind kam auf. Gegen 13 Uhr hat's zweimal geblitzt, zweimal anhaltend gedonnert, dann setzte der Starkregen ein, der aber nur etwa zehn Minuten dauerte. Mittlerweile ist der Spuk wieder vorbei, die Sonne scheint wieder.

Das heftigste Gewitter in dieser Woche gab es allerdings am Dienstagnachmittag, als ich in Oberhausen-Sterkrade vor mich hin arbeitete. Gegen 16 Uhr war es zwar leicht bewölkt, aber die Sonne schien noch. Mein Chef meinte schon zu mir, ob es wohl heute noch was gibt mit den Gewittern. Um 16.15 Uhr regnete es leicht, aber der Himmel war nicht besonders dunkel. Zehn Minuten später war erstes entferntes Donnergrollen zu hören und der Himmel verdunkelte sich. Ab 16.30 Uhr ging dann buchstäblich die Welt in Sterkrade unter - Naheinschläge auf dem Werksgelände im Sekundentakt, lang anhaltendes, lautes Donnergrollen, nach 17 Uhr auch Starkregen, der das Werksgelände in ein Plantschbecken verwandelte. Kurz vor 18 Uhr haben Chefe und ich Feierabend gemacht - ich musste zwar nur etwa 75 m zu meinem Auto latschen, aber angesichts der ganzen Naheinschläge in Sterkrade fragte ich mich doch mal zeitweilig, ob ich meinen Clio heil erreiche. Als ich nur noch 50 m entfernt war, knallte ein Blitz auf Clios Dach, dann knallte der Donner kurz und peitschenartig, sodass die Erde bebte. Der Blitz ist zum Glück ohne Folgen für Clio geblieben und ich war froh, als ich heil drin saß - denn dann greift ja das Prinzip des Faradyischen Käfigs.

Etwa eine Stunde zuvor wäre Chefe draußen vor der Werkshalle fast von einem Blitz gegrillt worden, als er kurz mit dem Meister in einer an sich geschützten Ecke vor der Halle sprach - der Blitz knallte keine 50 m entfernt in die Erde.

Die Straßen in Sterkrade hatten sich teilweise in kleine Bächen verwandelt, aber zum Glück ist Clio schwimmfähig. Die Dorstener Straße ist normalerweise eine viel befahrene Straße, aber an jenem Abend waren ein Ford Mondeo und ich die einzigen Fahrzeuge dort. Die Naheinschläge ließen immer noch nicht nach. Auch als ich wenig später in Oberhausen-Zentrum auf die A42 auffuhr, waren immer noch grelle Blitze über Oberhausen-Osterfeld und Bottrop zu sehen. Bei dem Starkregen konnte man nicht schneller als 80 oder 90 km/h fahren - bis auf ein Lkw aus Coesfeld, der einfach mal die mittlere Spur benutzte (Rechtsfahrgebot offenbar ein Fremdwort für den Asi...) und einen vor ihm fahrenden Ford Galaxy aus Düsseldorf mit Lichthupe und zu dichtem Auffahren bedrängte. Manche Schwachköpfe kriegen echt gar nix mehr mit.

In Dellwig habe ich noch mal kurz am Kiosk meines Vertrauens auf der Ecke Prosperstraße/Söllockweg angehalten, um Zigaretten zu holen. Das Gewitter zog zwar mittlerweile weiter Richtung Altenessen, aber Blitze und lautes Donnern gab es immer noch mehr als genug. Die Besitzerin des Kiosks sagte mir auch, dass keine halbe Stunde zuvor wettertechnisch die Welt in Dellwig untergegangen sei.

Um 18.20 Uhr habe ich ein Stück oberhalb meines Hauses auf der anderen Straßenseite eingeparkt. Blitze und Donner wurden zwar schon seltener, aber einen Naheinschlag hat's trotzdem noch gegeben. Erst nach 19 Uhr hörten Blitz und Donner endgültig auf.

Mittwochvormittag hat's zweimal über Sterkrade gegrummelt, dann war alles vorbei. Am Donnerstagnachmittag, als ich aus Clio ausstieg, war es dunkel über Bottrop im Tal - und das Donnergrollen war auch nicht zu überhören. Bis auf einen kurzen Regenschauer und einen weiteren entfernten Donner ist aber nix weiter gewittertechnisch passiert.

Gestern Nachmittag sah es zunächst auch nach Gewitter aus, aber am frühen Abend klarte der Himmel wieder auf - um 22.50 Uhr konnte ich sogar eine Sternschnuppe am klaren Abendhimmel sehen. Natürlich habe ich mir auch was gewünscht :o).

Momentan scheint zwar die Sonne, aber das erste Gewitter ist ja wie gesagt schon durch - aber es ist noch schwüler geworden. Da kommt sicherlich noch einiges nach.

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