In Düsseldorf soll einem Mieter nach 40 Jahren Mietdauer gekündigt werden, weil er angeblich in seiner Hütte zuviel raucht und sich die anderen Mieter dadurch belästigt fühlen. Komisch, dass das 40 Jahre scheinbar niemanden gestört hat, aber jetzt, wo Deutschland plötzlich in einen Intoleranz-und-Hysterie-Wahn verfällt, wird dem Mann gekündigt.
Raucher stören offenbar, sogar wenn sie in ihren eigenen vier Wänden quarzen und damit andere nicht mal belästigen. Solchen Pfeifenheinis, die sich dadurch belästigt fühlen, wünsche ich dann mal nen Alki ins Haus, der zwar vielleicht nicht raucht, dafür aber die Leute zu jeder Tages- und Nachtzeit aus ihrer Hütte klingelt und anschnorrt, weil er Kohle für seinen Fusel braucht oder der die Leute im besoffenen Kopp anpöbelt, belästigt, beschimpft oder sogar tätlich angreift. Nett wäre natürlich auch ein dickbeiniges BMW-Bison, das durch die Hütte stampft, den Hausflur total verdreckt und so laut die Treppe runter rennt, damit auch wenigstens jeder weiß, dass der Typ noch lebt. Wer will, kann meinen Nachbarn über mir - der aber in den letzten Tagen gespenstisch ruhig ist, das muss man mal sagen - gerne haben, ach nee, der raucht ja auch, soweit ich weiß.
Es ist schon interessant, wodurch sich die Leute angeblich gestört fühlen und mit was für nem Schwachsinn die dann auch teilweise noch Gerichte beschäftigen. Ein Ehepaar hatte gegen ihren Nachbarn geklagt, weil sie gehört haben, wenn der mal uriniert hat - die Klage wurde aber abgewiesen. Sorry, Husten, Niesen, Pullern, gelegentliches Weinen von Kindern usw. gehören eigentlich zu den Alltagsgeräuschen, die auch normalerweise niemanden stören - außer die, die wohl soviel Langweile haben und mit sich selbst überfordert sind, dass sie Gerichte dann mit so nem Blödsinn beschäftigen müssen.
Interessant ist allerdings auch, wie manche Leute im Internet reagieren, wenn zu Recht genervte Mieter fragen, was man bei dauernder Lärmbelästigung durch andere Mieter tun kann. Da wird dann rumgeprollt und geschrieben "Es gibt auch Leute, die lange und viel arbeiten, dann duschen die mal halt später...". Klar, gegen das Geräusch von laufendem Wasser hab ich auch nix, aber sich selbst einfach in den Mittelpunkt zu stellen und so zu tun, als wenn man der Einzige wäre, der arbeitet (ist ja auch frustrierend für manche Menschen...), ist schon ziemlich egomanisch und asig. Jeder hat unterschiedliche Arbeitszeiten - der Eine von 6 bis 14 Uhr, der Andere vielleicht von 8 bis 17 Uhr und der Dritte vielleicht von 8 bis 20 Uhr, aber das gibt mir nicht das Recht, deshalb vor lauter Frust und Egoismus rumzupoltern und Möbel zu rücken, wann es mir in den Kram passt. Mit Rücksichtnahme und gesundem Menschenverstand geht alles, aber heute sind ja Promi-Magazine, BMI und dummes Gelaber, das noch nicht mal nen Toten interessiert, wichtiger als gesunder Menschenverstand. Und solange bei rücksichtslosen Mietern - egal, welcher Nationalität - nicht durchgegriffen wird und der Vermieter da über alles hinweg sieht, auch wenn Beschwerden kommen, wird sich daran auch nicht viel ändern. "Laissez-faire" ist offenbar nicht nur in der Kindererziehung modern.
Witzig finde ich dann auch immer, wenn jemand einen Asi nicht von einem Assi unterscheiden kann. Ein Assi ist ein Assistent bzw. die Abkürzung dafür, ein Asi ist jemand, der kein Benehmen hat. Soviel zum Thema Rechtschreibung.
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