Gestern hatte ich um 13.30 Uhr wieder meinen obligatorischen, halbjährlichen Termin in der Rheuma-Ambulanz in Werden. Neben einigen Kanülen Blut, um zu kontrollieren, was mein Antiphospholipid-Syndrom derzeit so treibt, habe ich meinem Doc erst mal von meiner wenig lustigen TIA im Juni erzählt. Das fand er natürlich nicht lustig, aber solche Zwischenfälle sind nun mal selten lustig :o/. Das Drumherum im Krankenhaus war ja ganz lustig (Stationsarzt, Pfleger, Nachtschwester), aber der Zwischenfall an sich natürlich weniger. In wenigen Wochen bekomme ich dann Bescheid, wie es derzeit so in meinem Blut aussieht und was das APS treibt. Vielleicht hat es sich ja mal nach einem Jahr Dauer-Beschuss endlich entschlossen, erst mal Ruhe zu geben...?!
Zum Glück kann ich meinen Rheumatologen alles fragen, was dieses blöde APS betrifft, denn manche Ärzte haben davon nun wirklich keine oder nur sehr wenig Ahnung. Das ist auch nicht weiter schlimm, da man auch als Arzt nicht alles wissen kann, nur wenn sich jemand mit gefährlichem Halbwissen zum Experten hochstilisieren will, dann wird's kritisch, insbesondere für den Patienten. Manche Mediziner nehmen gewisse Beschwerden auch nicht immer ernst - das mag ja bei jemandem gehen, der kein APS hat, aber gewisse, scheinbar kleinere Störungen können bei nem APS-Patienten auf nen ziemlich ernsten Zwischenfall hinweisen. Nicht ohne Grund hat mein Stationsarzt ja beim Betrachten der Aufnahmen meines Schädels da einige ältere Läsionen im Hirnstamm entdeckt - allerdings hat er sich intelligenterweise nicht nur darauf verlassen, dass man Gefäßverschlüsse und Mikro-Embolien immer mit dem bloßen Auge erkennen kann; nein, er hat sich wirklich die Mühe gemacht, meine Aufnahmen mal mit der Lupe nach irgendwelchen Ereignissen abzusuchen und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.
Zwischen Mai 2008 und 20. Juni 2011, als ich wegen Doppelbildern ins Philippusstift gebracht wurde, war ich mehrfach im Schädel-CT bzw. -MRT und alle Ärzte haben mir versichert, dass alles in Ordnung ist und sich dort keine Einschläge feststellen lassen, aber die haben sich ja auch nicht die Mühe gemacht, mal mit der Lupe nach Mikro-Einschlägen zu suchen. Ich hatte öfter mal das Gefühl, dass da irgendwelche Kleinigkeiten stattgefunden haben, aber wenn mir jeder Arzt sagt, dass da nix ist, dann muss ich das ja erst mal glauben. Wenn ich mich selbst untersuchen könnte, bräuchten wir keine Ärzte, aber manche nehmen einen ja auch nicht richtig ernst wie z. B. der Vollhorst letztes Jahr im September in der Notaufnahme des Philippusstift. Da bin ich hingefahren, weil ich plötzlich ne ziemlich verwaschene Sprache hatte (zumindest temporär), aber auch da war angeblich alles in Ordnung. Ich glaube, wenn nicht mein Stationsarzt an jenem Abend, sondern dieser Vollhorst die Notaufnahme betreten hätte, hätte ich Zeter und Mordio geschrien und nach nem anderen Arzt verlangt, aber das war ja zum Glück nicht nötig :o). M. E. ist dieser selbstgefällige, etwas dümmliche Vollhorst aber auch nicht mehr dort tätig - zum Glück!
So traurig oder böse es klingt: Bei manchen Ärzten kann man wirklich sagen, dass man keinen teuren Auftragskiller mehr beschäftigen muss, wenn man jemanden killen lassen möchte - manche Ärzte schaffen das schon alleine auf freundliche Kosten der jeweiligen Krankenkasse und somit kostenlos für alle anderen Beteiligten. Da war mir das Glück am Abend des 20. Juni wirklich hold, denn endlich hatte ich es mal mit nem Arzt zu tun, der sehr gründlich war, sich nicht auf irgendwelche Spekulationen eingelassen hat und, obwohl die Symptome natürlich erst mal eindeutig in eine bestimmte Richtung wiesen, auch andere Dinge außer Schlaganfall/TIA als Ursachen für meinen Zustand in Betracht gezogen hat. Allerdings hat er mich auch ernst genommen und da nicht den selbstgefälligen Halbgott in Weiß gemimt, der vor lauter Selbstverliebtheit gar nix mehr mitkriegt oder seine Patienten alle als Hypochonder, Hysteriker etc. abstempelt, die ein bisschen Aufmerksamkeit haben möchten. Solche Ärzte gibt es auch noch, aber leider kenne ich davon nicht mehr allzu viele.
Im Internet findet man ja auch einiges übers Antiphospholipid-Syndrom, wobei ich da meist eher die Artikel lese, die von einem Facharzt geschrieben wurden, der sich auch damit auskennt, denn manche glänzen da leider mit äußerst gefährlichem Halbwissen wie z. B. "Das zentrale Kennzeichen des Antiphospholipid-Syndroms ist die tiefe Venenthrombose..." Hm, das kann ein Kennzeichen sein (bei mir hat es sich sogar dadurch erstmalig geäußert), aber es sind auch alle anderen Arten von Gefäßverschlüssen denkbar - Herzinfarkt, Schlaganfall/TIA, arterielle Gefäßverschlüsse...deshalb prüfe ich auch erst mal, wie seriös Beiträge zum Thema sind, denn nicht alles, was im Netz steht, ist auch wahr.
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