Mein Radio-Interview im WDR2 gestern ist gut gelaufen - ich kam sehr souverän rüber und auch die zuständigen Redakteure vom WDR waren sehr zufrieden mit mir, weil man mir wohl gar nicht angemerkt hat, wie nervös ich in den etwa fünf Minuten war, als ich etwas zum Thema "Anonyme Bewerbungen" erzählt habe. Meine Freunde, Familie und frühere Kollegen fanden's jedenfalls auch sehr gut und ich war auch zufrieden ;o).
Gestern Abend wurde mir die neueste Metal Hammer-Ausgabe ins Haus geliefert. Darin befindet sich u. a. ein Interview mit den Mitgliedern der Big Four des Thrash Metal, vertreten durch Lars Ulrich (Metallica), Scott Ian (Anthrax), Dave Mustaine (Megadeth) und Kerry King (Slayer). Lars Ulrich sagte an einer Stelle, dass er sich bestimmte Seiten im Internet nicht mehr anguckt, weil dort eh nur diffamierende und abwertende Kommentare über Metallica oder die daran beteiligten Personen stehen. Ich kann ihn ganz gut verstehen.
Das Thema "Anonyme Bewerbungen" wird derzeit auch in einem politischen Forum heiß diskutiert und eine Userin namens Gretel hatte einen von mir verfassten Artikel zitiert und konnte sich deswegen von einem anderen Nutzer - natürlich mit Nickname - ziemlich dumm anreden lassen, weil ich angeblich Blind- nicht von Anonymen Bewerbungen unterscheiden kann und des Deutschen nicht mächtig bin - also kann seiner Meinung nach jede/r beim VNR schreiben. Nee, ist klar, dass derjenige sowas sagt, vor allem, wenn man seine Posts alle nur in Kleinbuchstaben verfasst. Ist zwar im Netz so üblich, wird aber dadurch nicht richtiger.
Nur zur Info: Ich kann eine Blindbewerbung ganz gut von einer anonymen unterscheiden, der Begriff "Blindbewerbung" wurde da aber aus mir nicht bekannten Gründen von der Redaktion des vnr mit in die Überschrift reingenommen - warum nun auch immer. Teilweise fällt mir auch an einigen Stellen auf, dass meine Texte teilweise verschlimmbessert werden in Bezug auf die Zeichensetzung, aber darum geht's jetzt auch gar nicht. Es geht viel mehr darum, dass derjenige wohl offensichtlich nur den Mut hat, hinterrücks rumzudissen und andere Foren-Mitglieder hinter seinem Nickname runter zu putzen. Wenn er keine anonymen Bewerbungen versenden möchte - gut! Ich versende übrigens auch keine anonymisierten Bewerbungen, aber das soll jede/r auch so halten wie er möchte. Jemanden aber so schräg anzumachen, finde ich ehrlich gesagt ziemlich arm. Wenn derjenige doch von allem Ahnung hat, frage ich mich, warum er sich nicht mal offen zeigt, sondern alles, aber auch wirklich alles in Frage stellt und dann noch Dritte da mit reinzieht. Diskussionen, Anregungen und Kritik sind wichtig, aber wenn der Ton unter aller Kanone ist, finde ich das nicht mehr so angebracht. Klar, dissen kann auch jeder, am besten anonym im Internet, denn dann muss derjenige seinen Diskussionspartnern ja auch nicht offen in die Augen sehen, weil er dazu dann zu feige wäre, sowas von Angesicht zu Angesicht auszufechten. Aus dem Grund kann ich das Statement von Lars Ulrich zum Thema "Internet-Foren" ganz gut nachvollziehen.
Ich finde das Internet in sehr vielen Dingen äußerst vorteilhaft, z. B. für seriösen Online-Journalismus, schnelle Informationsbeschaffung usw., aber einige Auswüchse finde ich eher ätzend. Manche verbreiten ihr radikales und/oder krankes Gedankengut übers Netz und versuchen, neue Mitglieder für ihre "Idee" zu werben, andere wiederum dissen ständig ihre Mitmenschen hinter irgendwelchen Nicknames, weil sie im wahren Leben zu feige sind, jemandem mal die Meinung ins Gesicht zu sagen. Es ist nämlich ein himmelweiter Unterschied, ob derjenige jemandem ins Gesicht sagen muss "Ich find deine Meinung scheiße!" oder ob er das in der Anonymität des World Wide Web ohne sein Konterfei tun kann. Hm, ehrlich gesagt mag ich Dispute lieber von Angesicht zu Angesicht und auch nicht auf so nem Billig-Rumnörgel-Niveau. In manchen Internet-Foren gilt leider manchmal: "Niveau?!" - "I wo!"
Das war das Wort zum Feierabend ;o).
1 Kommentar:
Das ist so eine Sache mit dem Internet...ja, so eine Sache. *sinniert*
Kommentar veröffentlichen