Eigentlich heißt es ja "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast", was sicherlich vielfach auch zutrifft, vor allem, wenn eine bestimmte Personengruppe die eigene These oder die ihrer Auftraggeber (Parteien, Behörden etc.) bestätigt haben möchte, aber auch Werbung bzw. Produktbeurteilungen im Internet haben oft denselben Effekt.
Wir kamen hier im Büro darauf, weil Marina ganz begeistert ist von einem Gerät namens Thermomix, das kochen, backen, pürieren, mixen...kann. Sie hat deshalb auch Verbraucherforen durchforstet, zumal das Teil ziemlich teuer ist (an die 1.000 €), aber auch bei solchen positiven Beurteilungen in Verbraucherportalen kann man nicht immer so sicher sein, ob sich da nicht Vertriebsmitarbeiter der Firma als Privatverbraucher ausgeben und dann Beurteilungen schreiben, die das Produkt besonders positiv darstellen. Es gibt natürlich auch Verbraucherportale, die zahlen ihren Autoren sogar Kohle dafür, wenn sie bestimmte Produkte positiv bewerten. Das soll zwar jetzt nicht heißen, dass alle Produkte, die gegen Geld und/oder von eigenen Mitarbeitern der jeweiligen Firma positiv beurteilt werden, per se schlecht sind, aber der Verdacht keimt dann schon auf, dass die Wahrheit übermäßig positiv frisiert werden soll. Zudem sind auch nicht alle Beurteilungen aussagekräftig - "Tolles Gerät!" sagt genauso wenig aus wie "Scheiß-Teil!", zumal der Leser ja dann gar nicht weiß, warum das Produkt toll bzw. nicht toll ist. Ein bisschen ist das Ganze jedenfalls mit Autoren vergleichbar, die sich selbst bzw. ihre Bücher im Internet rezensieren und/oder Rezensionen fälschen, Marke "Autor XY ist der neue Stern am Literaturhimmel!". Ich würde solch eine Aussage auch nicht als Rezension im Klappentext übernehmen, aber auch das ist schon passiert - wenn man dann den Inhalt des Buches liest, weiß man, was los ist bzw. dass der Rezensent sich da selbst beweihräuchert hat. In dem Fall gilt: Keine Rezension ist besser als eine gefälschte.
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