Mittwoch, 13. Mai 2009

Charmin Bär die Zweite

Im Jahr 2004 erschien das Bilderbuch "Charmin der Bär und seine Freunde. Bärenstarke Kuschelgeschichten". Ich lag damals im Zuge eines heftigen Rheuma-Schubs leider arbeitsunfähig zuhause rum und habe mir das Bilderbuch auch bestellt - was für Kinder ab 3 Jahren gut ist, kann ja für damals 30-jährige Kinder nicht schlecht sein, oder? ;o)

Das Buch ist wirklich liebevoll illustriert und gezeichnet. Unter Amazon wurden auch Leserstimmen zum Bilderbuch abgegeben - viele Eltern waren ganz begeistert nach der Anschaffung des Bilderbuchs für ihre Kinder, einige "ganz politisch korrekte" Herrschaften hingegen nölten rum, dass das Buch kommerziell sei und nur eine weitere Marketing-Maßnahme von Procter & Gamble sei (im Übrigen unterstützte der Verkauf des Buches nicht nur den Autor, die Illustratorin, den Verlag und Procter & Gamble finanziell, sondern auch Unicef - das war allerdings vor dem Spendenskandal). Was für ein politisch korrekter Quatsch: Anstatt sich über ein schön illustriertes Buch für kleine Kinder zu freuen, hatten einige wieder was zu nölen - wenn es sich wenigstens auf den Inhalt bezogen hätte, wäre es ja noch okay gewesen, da die Geschmäcker nun einmal verschieden sind, stattdessen wurde über die vermeintliche Kommerzialisierung gemeckert.

Den politisch korrekten Herrschaften sei gesagt: Jeder Kauf eines Produkts oder Mediums - egal, ob Klopapier, Kleidung, Buch, CD oder Wandbild - ist kommerziell, weil Geld fließt. Für den Kauf eines Produkts zahlt man üblicherweise mit Geld, ganz einfach. Auch wenn ich irgendein anderes Buch kaufe, ist das kommerziell - der Verlag bekommt Geld für den Verkauf, der Buchhändler, der das Buch zum Verkauf in seinen Räumlichkeiten angeboten hat, auch und der Autor entsprechend die Tantiemen. Wo liegt da das Problem?

Es soll zwar Menschen geben, die CDs aufnehmen und Bücher veröffentlichen, ohne sich über entsprechende Einnahmen aus dem Verkauf zu freuen, aber wie sagte Metallica-Drummer Lars Ulrich einmal: "Jeder, der behauptet, seine Platte nicht in den Charts sehen zu wollen, labert Scheiße!" Damit hat er Recht. Jeder Künstler freut sich, wenn seine Produkte gekauft werden; egal, ob es eine CD, ein Buch oder ein gemaltes Bild ist. Einige können sogar davon leben, die Mehrheit betreibt das Ganze jedoch eher nebenberuflich, wogegen auch nichts einzuwenden ist. Kommerziell wird das Produkt schon zu dem Zeitpunkt, in dem ich mein Werk veröffentliche oder ausstelle. Deshalb macht dieses Kommerz-Gesülze keinen Sinn. Offensichtlich haben ja die politisch korrekten Eltern das Buch auch gekauft, sonst könnten sie sich ja hierüber kein Urteil erlauben, also haben sie zur Kommerzialisierung beigetragen - oder wurde das Buch nicht für den Nachwuchs angeschafft, sondern nur zu dem Zweck, mal wieder rumnölen zu können und die zunehmende Kommerzialisierung zu beklagen?

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