Mein letztes Programm hieß "Männer, Frauen, Zombies" und beschäftigte sich unter anderem mit dem Phänomen, dass manche Menschen mit ewig gleichem, starrem Gesichtsausdruck durchs Leben schlurfen, so als wenn sie schon tot wären und nur zu faul zum Umfallen. Komischerweise sorgten diese Passagen unter meinen Zuschauern jedes Mal für Heiterkeitsausbrüche, da ihnen diese Untoten wohl leider teilweise nur zu vertraut waren. Einer der reichsten und berühmtesten Zombies der Welt ist Hotelerbin Paris Hilton, die auch nur einen Gesichtsausdruck kennt. Damit ihr Dasein als Untote nicht so auffällt, benimmt sie sich ab und zu mal daneben und verzieht ihre Miene, wenn ihr Teleprompter ihr ankündigt "Es sind Kameras auf dich gerichtet! Lächeln!".
Andere Zombies reagieren nur mit negativer Rückmeldung auf ihre Umwelt - Lachen ist eine Todsünde (kein Wunder, dass es in vielen deutschen Unternehmen nichts mehr zu lachen gibt) und was man alles für Haare in der Suppe finden kann, ist schon beachtlich.
Gehen Sie mal mit einem Zombie spazieren - ich garantiere Ihnen, dass alles, worüber Sie sich freuen können, von so einem Untoten schlecht geredet wird. Beispiele:
Sie: "Guck mal, die schönen Krokusse da drüben!"
Zombie: "Die verwelken eh bald wieder!"
Sie: "Ist das nicht ein süßer Hund?"
Zombie: "Hunde können Bandwürmer und Tollwut übertragen, müssen häufiger zum Tierarzt und man muss bei Wind und Wetter mit ihnen raus!"
Sie: "Das Auto hier gefällt mir!"
Zombie: "Wer weiß, wie lange das noch so gut aussieht...nach einem Unfall oder Hagelschlag bestimmt nicht mehr."
Sie: "Die große blonde Frau da drüben ist sehr hübsch, finde ich."
Zombie: "Die ist bestimmt schon tausendmal geliftet und operiert und ich finde sowieso, heute sehen eh alle gleich aus..."
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn Zombies können sich an nichts mehr freuen und malträtieren andere mit ihrem langen Gesicht und ihrer negativen Einstellung. Ein lebenspraktischer Tipp: Gehen Sie mit so einem Zombie auf einen Friedhof - irgendwo findet sich sicherlich ein frisch ausgehobenes Grab, in dem er schon einmal Probe liegen kann. Wahrscheinlich merkt er den Unterschied zwischen Leben und Tod gar nicht mehr...
Ideale Berufe für einen Zombie sind übrigens: Einschläfer in der Matratzenfabrik und Probeleiche in der Sargtischlerei. Stattdessen sitzt eine Vielzahl solcher Zombies in leitenden Positionen und versuchen, andere genauso unzufrieden und untot zu machen wie sich selbst.
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