Samstag, 10. Juni 2017

Umwege bei Regen

Gestern wollte ich nach Feierabend wie üblich in Gelsenkirchen-Zentrum auf die A42 auffahren, aber leider war die Auffahrt gesperrt :o(. Es regnete in Strömen und da ich ja nicht auf die Autobahn auffahren konnte, bin ich in Richtung Gelsenkirchen-Heßler gefahren, denn da ist die nächste Anschlussstelle. Im Kreisverkehr und auf der Zufahrt war es leider so voll, dass ich mich entschlossen habe, nicht auf die A42 aufzufahren, sondern über Altenessen nach Hause zu fahren. Nach nicht mal zwei Minuten hatte ich die Stadtgrenze bereits überquert und fuhr zunächst die Heßlerstraße, später die Karlstraße entlang Richtung Altenessen-Zentrum. Sammy kam irgendwann mit ihrem Yaris auf die Karlstraße und folgte uns jubelnd. Mein Honda jubelte sowieso, denn sein früherer Standort war in Altenessen unweit des ehemaligen Kuhlhoffbades.

Zudem war ich gestern freudig überrascht, denn die Emschergenossenschaft hatte meinen Blog-Eintrag über die Emscher freundlich kommentiert. Ich hatte ja u. a die Frage gestellt, wie die Emschergenossenschaft den Fluss wieder bis 2020 sauber bekommen wollte und diese Frage wurde mir nebenbei auch beantwortet, denn am 12.06.2017 sind die Vortriebsarbeiten für die Abwasserrohre abgeschlossen :o)). 2018 gehen diese zwischen Dortmund und Bottrop in Betrieb, sodass der Fluss dann schon mal auf dem Teilstück viel sauberer ist. Zwischen Mündungsklärwerk auf der Stadtgrenze Dinslaken - Duisburg-Wehofen ist die Emscher ja schon sauber. Nicht umsonst tummeln sich dort immer Pelikane und andere Wasservögel. Auf jeden Fall habe ich mich sehr über die Zuschrift der Emschergenossenschaft gefreut, genau wie Sarah, der ich gestern davon per WhatsApp berichtet hatte :o).

Meine Stoffies haben heute Vormittag an einem Emscherzufluss gegrillt, nämlich am Barchembach. Er entspringt in Höhe des Schnitterwegs am Donnerberg und fließt bis zur Gesamtschule Ripshorster Straße, bevor er ab dort zunächst unterirdisch verläuft. Hinter den Güterbahngleisen am Dellwiger Bahnhof kommt er wieder an die Oberfläche - dort soll er ja auch wieder renaturiert werden, deshalb sollen die Happy Days in Dellwig in den Jahren 2018 und 2019 lediglich in abgspeckter Form stattfinden - und trifft unweit des Reiterhofs am Klaumerbruch mit dem Pausmühlenbach zusammen, einem weiteren Emscherzufluss. Der Pausmühlenbach mündet direkt hinter der Stadtgrenze Essen - Bottrop in die Emscher.

                               Barchembachtal in Essen-Dellwig - (c) Alexandra Döll, Essen

Das Wort "Barchem" ist die niederdeutsche Form von Bergheim - hat nix mit der Stadt gleichen Namens bei Köln zu tun - und dabei handelt es sich um eine ehemalige Bauernschaft in Gerschede/Dellwig. Bei uns in Gerschede gibt es z. B. die Barchemhöhe in Bedingrade, in Oberhausen-Borbeck existiert eine Straße mit dem Namen Am Barchembach. Auch die Bergheimer Straße und der Bergheimer Steig erinnern an die ehemalige Bauernschaft, genau wie der Herskamp, der mal ein zur Bauernschaft gehöriger Gutshof war.

Der Barchembach und auch der Pausmühlenbach sind zunächst noch naturbelassen - erst hinter der Donnerstraße fließt der Pausmühlenbach in einem für die Emscher typischen Betonbett, der Barchembach ist erst ab Dellwig Bahnhof in ein Betonbett gezwängt. Der Pausmühlenbach gabelt sich in Höhe des katholischen Friedhofs an der Haus-Horl-Straße - ein Arm fließt durch Dellwig, bevor er direkt an der Stadtgrenze in die Emscher mündet (siehe oben), ein weiterer Teil fließt durch die Kleingartenanlage Weidkamp, bevor er in Höhe der Kreuzung Bottroper Straße in die Berne fließt.

Zurück zu meinen Stoffies! Als Emscher-Fan hat Sammy das Grillfest am Barchembach organisiert und ist jetzt pappensatt, genau wie die anderen Stofftiere. Lämmchen Netty versuchte öfter, kleine Fische aus dem Bach zu fangen. Einmal ist der Kleinen das sogar gelungen :o). Auch in der Emscher wurde eine dort früher sehr häufige Art wiederentdeckt, nämlich die Emschergroppe.

 Sammy und weitere Stofftiere im Jahr 2003 auf dem Küchentisch - (c) Alexandra Döll, Essen

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